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Keine Sprünge beim Dollar

15.04.2008  |  James Turk
Den folgenden Chart mit dem abwärtsweisenden Pfeil präsentierte ich das erste Mal in meinem Artikel vom 11. November 2007 - damals macht ich die folgende Anmerkung: "Zusammengenommen deuten die erschreckende Ruhe um den Kollaps des Dollars und der im oberen Chart eingezeichnete Pfeil, der für kommendes Negativ-Momentum steht, an, dass der Dollar noch lange nicht sein endgültiges Tief ausgebildet hat.

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Damals hatte ich den nach unten zeigenden Pfeil mit gutem Grund eingezeichnet. Alle Zeichen deuteten für mich darauf hin, dass das Missmanagement um den Dollar endlich ihren Tribut forderte. Ich kam zu dem Schluss, dass der Dollar auf seinen großen Kollaps zusteuere, der noch in diesem Sommer in eine Währungskrise münden würde - schauen sie auf den vom Pfeil angedeutete Zeitrahmen.

Jeder, der diesen Artikel oder das Buch gelesen hat, dass ich zusammen mit meinem Co-Autor John Rubino geschrieben habe, weiß, dass ich von einem Total-Kollaps des Dollars ausgehe. Wie ich schon sehr häufig gesagt habe, befindet sich der Dollar auf dem Weg zum Währungsfriedhof. Die Frage, die mir immer gestellt wird, lautet: Wann wird es soweit sein? Wann wird er kollabieren? Die Antwort findet sich im oberen Chart - in diesem Sommer.

Der Dollar kollabiert natürlich schon über Jahre hinweg. Die Inflation hat seine Kaufkraft ausgehöhlt und minderwertige Anlagen in den Bankenbilanzen haben seine Qualität herabgestuft und ihn entwertet. Anstatt ihn unangetastet zu lassen - als neutrales Werkzeug für alles und jeden im globalen Handel (was der eigentlichen Rolle einer Weltreservewährung entspricht) - haben die US-Politiker den US-Dollar zu einer imperialen Waffe gemacht, die der Ausweitung ihres Einflusses dient und auch den Nutzen des Dollars als Währung unterminiert. Daher ist es nicht überraschend, dass der Dollar-Index, verglichen mit seinem Spitzenstand von 5. Juli 2001, um 41% an Wert verloren hat - auch das, was jetzt geschieht, ist keine Überraschung. Ich sollte vielleicht sagen: Das, was jetzt gerade nicht geschieht, ist keine Überraschung. Es gibt keine Sprünge beim Dollar.

Im oberen Chart können wir den tiefen Fall des Dollars vom 20. Dezember 2007 bis zum 17. März 2008 sehen. Unter starken Druck geraten, fiel der Dollar an 40 dieser 60 Handelstage von 77,79 auf sein Rekordtief von 71,46. Dieser Rückgang um 8,1 Prozent entspricht einer erschütternden jährlichen Rückgangsrate von 50%. Nach einem solchen Rückgang würde man unter normalen Bedingungen von einer Erholung ausgehen, so wie es auch schon zuvor (siehe Chart) Sprünge beim Dollar gegeben hat. Aber dazu kam es nicht. Warum nicht?

Man kann nur zum Schluss kommen, dass wir es hier nicht mit normalen Umständen zu tun haben. Mit anderen Worten: Ich denke, dass wir hier den "Umkipppunkt" erreicht haben.

Es gibt inzwischen mehr Menschen, die aus dem Dollar wollen, als Menschen, die bereit sind, ihn weiter zu halten. Der finale Kollaps des Dollars beginnt jetzt. Ich gehe davon aus, dass er sich in den nächsten drei bis sechs Monaten totlaufen wird, was in einer großen Dollarkrise kulminieren wird.

Im Besonderen habe ich auf zwei Ereignisse gewartet, die Signale für den Beginn des finalen Dollar-Kollapses sind. Ein Ereignis stellte sich beim Dollar-Index ein, er erreichte neue Tiefststände und durchbrach die 78,30-Marke, dies tat er schon etwa eine Woche bevor ich den Pfeil im November-Artikel einzeichnete. Das andere Ereignis betrifft Gold. Es stieg über die 1000er-Marke - eine Ereignis, das ich auch für dieses Jahr prognostiziert hatte. Gold durchbrach im letzten Monat kurz die 1000er-Marke, bevor es durch das Goldkartell wieder unter die vielbeachtete Marke zurückgeschlagen wurde. Ich empfehle ihnen, John Embrys (Sprott Asset Management) Artikel in der aktuellen Ausgabe von Investor"s Digest zu lesen; er beschreibt die kurze Begegnung mit der 1000er-Marke.

Das Goldkartell hatte sich wieder einmal zusammengeschlossen, so wie das schon oft zuvor passierte, wenn kritische Preisniveaus erreicht wurden. Für kurze Zeit wurde hart gegen Gold vorgegangen, ihm wurde der Deckel aufgesetzt, um es am fortgesetzten Ansteigen zu hindern, was wiederum dem Zweck diente, die Signalwirkung des Goldes zu dämpfen und davon abzulenken, dass der US-Dollar mit ersten Problemen zu kämpfen hat. Dieses Vorgehen des Goldkartells wird eines der Hauptthemen der in der nächsten Woche stattfindenden Konferenz sein, die durch das Gold Anti-Trust Action Committee gesponsert wird. Die internationale Presseankündigung der GATA für diese wichtige Konferenz finden sie unter dem folgenden Link: www.gata.org. Eine umfangreiche Dokumentation der Regierungsinterventionen im Goldmarkt kann kostenlos auf der Webseite der GATA abgerufen werden.

Ungeachtet der jüngsten Bemühungen des Goldkartells, den Goldpreis zu drücken, verbirgt sich in dem Preisbewegungen, die sie dem oberen Chart entnehmen können, eine Botschaft. Trotz aller Interventionen der Zentralbank, trotz der wiederholten Deklaration einer sogenannten "Politik des starken Dollars", trotz aller Manöver der US-Notenbank, minderwertige Anlagen aus den zu stark fremdfinanzierten Bilanzen der Banken zu tilgen, trotz des ganzen hartnäckigen Geredes, man stünde wachsam im Kampf gegen die Inflation - der Dollar hat keinen Sprung gemacht. Nichts dergleichen hat den Wechselkursen des Dollars und der anderen großen Währungen helfen können. Für mich heißt das, dass das Eingangstor zum Währungsfriedhof sperrangelweit offen steht; der grimmige Sensenmann wartet auf das Eintreten des Dollars beim nächsten, neuen Tiefststand im Dollar-Index. Wenn es dazu kommt, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis Gold und Silber zurück auf 1.000 $ bzw. 20 $ klettern - diesmal werden sie auch hier bleiben.


© James Turk (13.04.08)
Published by GoldMoney



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