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Gold glänzt - Relativitätstheorie mal anders

18.04.2008  |  Heiko Aschoff
Heute möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf das Edelste aller Metalle lenken: Gold! Das gelbe Metall fasziniert seit Jahrtausenden die Menschheit. Ob als Schmuck, Tauschmittel oder „mystisches Element“ mit besonderen Wirkungen – es hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Im Zeitalter der monetären Inflationierung rückt es als Fluchtwährung immer mehr in den Fokus internationaler Anlegerkreise. Mit dem historischen vierstelligen Rekord – vor wenigen Wochen erstmals über 1000 $ je Unze – erhöhte sich schlagartig die mediale Präsenz. Damit hat sich der Preis mehr als verdreifacht seit dem Jahrtausendwechsel. Es überrascht nicht, dass von einer „Blase“ die Rede ist, die bald platzen wird.

Aber platzen Blasen wenn sie bekannt sind? Ist es nicht eher umgekehrt, dass man erst hinterher schlauer ist? Und wie kann man von einer Übertreibung sprechen, wenn Gold inflationsbereinigt heute bei etwa 2.400 $ je Unze stehen müsste, um die gleiche Kaufkraft wie damals beim Allzeithoch in den 80er Jahren zu haben? Korrekturen wie die Laufende gehören dazu. Selbst in einer Hausse können diese dramatisch ausfallen (gegenwärtig nicht der Fall). So halbierte sich der Goldpreis beinahe in den 70er Jahren, bevor er sich raketenartig erhob.

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Fundamental (und technisch) gibt es heute genügend gute und hinlänglich bekannte Gründe, warum sich Gold in einer intakten Haussebewegung befindet. Im Gegensatz zur letzten Hausse, wo eine kleine Schar aus der Finanzelite die Gewinne unter sich aufteilte, dürften sich diesmal wesentlich größere Anlegerkreise daran beteiligen können. Liquidität gepaart mit einer hohen potentiellen Nachfrage auf einem soliden Fundament, dass ist der Treibsatz für eine Hausse mit weiterem Potential.

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Quelle: Bayerische Landesbank


Goldminenaktien sind bekannt dafür, die Bewegungen des gelben Metalls überproportional mitzumachen. Nach oben wie nach unten. Die folgende Grafik illustriert diesen „Hebeleffekt“. Im oberen Teil (unteren Teil) ist der Kurs des Goldes abgetragen ( unten: HUI=Goldminenindex, ungehedged). In der Mitte sehen Sie die Ratio-Line von beiden (Gold dividiert durch den HUI). Die Ratio steigt bis zur Jahrtausendwende stark an: Gold entwickelte sich bis dato relativ „besser“ als die Goldminenaktien. Konkret hieß das, Gold fiel weniger stark als Goldminenaktien. Ein schwacher Trost für Investoren, aber eben relativ…

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Ab 2001 änderte sich das schlagartig: Beide Anlageklassen fingen an zu steigen, aber die Goldminenaktien explodierten förmlich. Seit 2004 schwankt die Ratio-Line wieder in gemäßigten Bahnen. Beide Anlagegruppen entwickeln sich nahezu gleichförmig. Die Folge: Goldminenaktien sind heute bewertet wie zu einem Goldpreis um die 500 $ je Unze, also relativ preiswert. Kann man daraus schließen, dass eine Aufholjagd bevorsteht?

Schauen wir uns dazu einen ähnlichen Chart an. Diesmal handelt es sich um den XAU Goldminenindex. Achten Sie bitte auf den mittleren Teil. Anders als beim vorherigen Chart erkennt man eine „sägezahnartige Seitwärtsbewegung“ bei der Ratio-Line. Immer wenn sie Extremwerte erreichte, kam es zu einer entsprechenden Gegenbewegung (an den Märkten). Aktuell signalisiert sie mit einem Wert über 5 Nachholpotential bei den Goldminenaktien im Vergleich zum Gold. Es kann natürlich ebenso bedeuten, dass bei einem weiteren Rückgang des Goldpreises die Goldminenaktien diese Bewegung nicht mehr oder nur unterproportional nachvollziehen.

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Die Beobachtung von Ratios bietet nützliche Hinweise auf „Extremsituationen“ und potentiellen „Wendepunkten“, die bei der Anlageentscheidung wichtig sind.

Schauen wir beim HUI einmal hinter die Kulissen. Während der Index nur ein oberflächliches Bild liefert, gibt die Anzahl der darin enthaltenen Aktien mit einem Aufwärtstrend einen Hinweis auf die Trendstärke.

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Im unteren Chartteil wird der prozentuale Anteil aufgetragen. Werte um die 0,8 bedeuten, dass sich über 80% der betrachteten Goldminenaktien in einem Aufwärtstrend befinden. Achten Sie auf Wendepunkte im oberen bzw. unteren Extrembereich. Dort bieten sich häufig attraktive Gelegenheiten. Seit Mitte 2007 nimmt die Anzahl der Aktien im Aufwärtstrend zu und bestätigt die Bewegung. Bis zum nächsten Extrempunkt ist noch Luft.

© Heiko Aschoff [ www.institutionell.INFO ]

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