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Damals und Heute

24.04.2008  |  Theodore Butler
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6. Silber-Pools, freie Programme und Zertifikate gab es damals im Jahr 1980 noch nicht. Auch wenn es schon immer Fälle gab, in denen es zu Betrug und Täuschung gekommen ist, so ist die weitverbreitete Praxis des Verkaufs von ungedeckten Silber-Investitionskonten ein Phänomen, das sich erst nach 1980 entwickelt hat. Wie schon zuvor geschrieben habe, belaufen sich meine Schätzungen für die Gesamtmenge an nicht-existierendem Silber für diese Konten auf insgesamt mehr als zwei Milliarden Unzen.

Auch wenn Investitionen in echtes Silber ab 1980 für die Dauer von 20 Jahren quasi nicht existent gewesen sind, so gab es dennoch viele Investitionen in Papier (Schwindel), in Silber-Pools, in freie Konten oder in Zertifikate, bei denen die Seriennummern der 1000 oz-Barren nicht angegeben wurden. Der Kauf von falschem Papier-Silber hat seit 1980 viel Geld vom echten Silber weggeleitet, was aber eigentlich einen positiven Einfluss auf den Preis gehabt hätte. Dieser Trend könnte gerade zu Ende gehen. Die Botschaft, dass solche Konten Gefahren für die eigene finanzielle Verfassung mit sich bringen, scheint jetzt nach und nach bei jenen durchzusickern, die solche Konten besitzen oder in sie investieren. Um ihrer Willen hoffe ich, dass sie die Botschaft verstehen und dann prompt und folgerichtig handeln. Wenn erst einmal offensichtlich wird, was wirklich hinter diesen Konten steckt, dann kann man vernünftigerweise nur annehmen, dass eben jene Besitzer ihr Papier aufgeben und in echtes Silber investieren. Zudem kann man sich kaum vorstellen, dass neue Investoren in Zukunft Falschsilber kaufen werden, wenn sie genauso gut auch echtes Silber haben können. Dies ist ein bullischer Faktor, den es 1980 noch nicht gab.


7. 1980 hatten die wichtigen Edelmetalle (Gold, Silber, Platin und Palladium) historische Höchststände erreicht. Heute haben alle von ihnen diese Höchststände wieder erreicht - alle außer Silber. Nicht nur das, alle Industriemetalle haben erst vor kurzem ihren historischen Preishochs überschritten - bei weitem überschritten. Dasselbe lässt sich auch für die meisten großen Energie- und Agrarrohstoffe sagen. Nur Silber befindet sich weit unter seinen historischen Preishochs.

Eben deswegen ist Silber billig - verglichen mit fast jedem anderen Rohstoff. Relative Billigkeit ist der erste Test in der Analyse eines langfristigen Wertinvestors. Wenn eine künftige Anlage nicht als "relativ" billig eingestuft werden kann, dann wird ein echter Wertinvestor nicht an dieser Anlage interessiert sein. Alle anderen Attribute, die für eine Anlage ausschlaggebend sind, werden dann nicht die Bohne interessieren - wenn die Anlage nicht billig ist. 1980 war Silber nicht billig. Heute ist es die billigste Anlage überhaupt.

Unsere Wenn/Dann-Übung funktioniert ebenso mit Gold. Wie immer sind meine Hoffnungen und Erwartungen, auch beim Gold, dass es steigt. Gold ähnelt Silber mehr als allen anderen Anlagen. Es ist Silber in vielen Dingen ähnlich - auch in Bezug auf die obszön konzentrierte Short-Position an der COMEX (prozentual). Dies deutet an, dass der Goldpreis in Zukunft höher liegen müsste und wird. Rapid ansteigende Produktionskosten verweisen genau darauf, wie auch auf ansteigende, physische Goldkäufe (via ETFs) und auch auf das Ende des Betrugs mit den falschen Gold-Pools, freie Programme und Zertifikatskonten. Kurz: Beim Gold geht einiges.

Aber vergleicht man es mit Silber, gibt es gar keinen Streit. Während es 1980 noch ein wenig mehr oberirdisch vorkommendes Silber als Gold gab, so gibt es heute viel weniger davon. Das liegt am industriellen Verbrauchsprofil von Silber, vergleicht man es mit dem Goldverbrauch, der sich zum größten Teil auf Schmuck und Investitionen stützt. 1980 gab es mehr als 3 Milliarden oz oberirdisches Gold und nur 4 Milliarden oz Silber. Aber 28 Jahre Minenproduktion und die Tatsache, dass nichts durch industriellen Verbrauch zerstört wurde, hat zu einem Plus von 2 Milliarden oz auf der Angebotsseite für oberirdisches Gold gesorgt; das Defizit beim Silber hat die verfügbaren Silberbestände hingegen auf vielleicht 1 Milliarde Unzen absinken lassen.

Innerhalb der nächsten 28 Jahre müsste Gold Minimum weitere 2 Milliarden Unzen an oberirdischen Beständen zulegen, wohingegen es für Silber unmöglich scheint, selbst eine einzige Unze zuzulegen. Schaut man sich tatsächlich die erwartete, zukünftige Nachfrage an, dann werden die oberirdischen Silberlagerstätten wahrscheinlich abnehmen. Aus all den angeführten Gründen stehen wir bald vor einer kompletten Entleerung.

Macht man eine Pro-Kopf-Rechnung auf, fällt ein Vergleich zwischen Gold und Silber schlicht und einfach krass aus. In Dollar gerechnet, existiert für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind oberirdisch vorkommendes Gold im Wert von ca. 700 $ in der Welt. Und es existiert pro Person Silber im Wert von 2,70 $. Sie können selbst entscheiden, wie viele Investoren davon wissen und sich im Klaren sind, welches Metall die besten Chancen für eine dramatische Aufwertung besitzt.

Aufgrund der extremeren Preismanipulation beim Silber, hat Gold neue, maßgebliche (nominale) Preishöchststände erreicht, während Silber nur bei einem Drittel des Preisextrems von vor 28 Jahren bleibt. Hält man sich alle Faktoren vor Augen, so wird der Traum eines Wertinvestors wahr. Ich glaube kaum, dass auch nur einer unter 1 Million Erdbewohnern eine Ahnung davon hat, dass Silber seltener ist als Gold und auch nicht davon wie viel Silber pro Person noch übrig ist. Im Laufe der Zeit und in Anbetracht der rapiden Entwicklung der globalen Kommunikation, bin ich sicher, dass noch viel mehr Menschen von diesen Fakten erfahren werden.

Ich denke, dass es nicht sonderlich überrascht, dass wir beim Silber - und nicht beim Gold - eine Knappheit im Einzelhandel erlebten, zum ersten Mal in der Geschichte. Oder aber, dass die US-Prägeanstalt eben nur beim Silber nicht mit der Nachfrage nach Eagle-Edelmetallmünzen Schritt halten konnte. Oder aber, dass es zuerst beim Gold und nicht beim Silber zu einem wahrnehmbaren Anstieg der eingeschmolzenen Mengen gekommen ist. Oder dass es beim Silber wiederholt zu Verspätungen bei Lieferungen für Fonds gekommen ist - und nicht beim Gold. Alle diese Vorkommnisse scheinen mit dem Befund übereinzustimmen, dass Silber im Vergleich zum Gold unterbewertet ist und auch seltener vorkommt. Teufel nochmal, im Vergleich mit was nicht alles ist Silber unterbewertet!

Seit Jahren - schon seit der Zeit, als Silber noch unter der 5 $-Marke züngelte - bin ich ein felsenfester Befürworter von Silber gewesen. Der Preis ist inzwischen um das Vierfache gestiegen und immer noch hat sich an den bullischen Faktoren nicht viel geändert. Es kommt mir seltsam vor, dass die ganze Bandbreite an Fakten und Vergleichen immer noch darauf hinweist, dass Silber extrem unterbewertet ist und fähig zu einem positiven Preissprung, der viele schockieren wird. Eines Tages wird man das vielleicht nicht mehr sagen können aber heute ist das nicht der Fall. Bitte denken sie gewissenhaft über das Gesagte nach. Ich hoffe, sie können diese enorme Gelegenheit ebenfalls sehen, die ich darin ganz deutlich sehe.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 0.0.2007 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

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