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Die Last mit den Staatschulden

16.05.2008  |  Rüdiger Maaß
Heute möchte ich den Lebensstandard von Herrn A... mit dem Lebenstandard von unserem Vaterland Deutschland vergleichen.

  • Im Jahr 1950 betrug die Schuldenlast 10,53 Mrd. Euro.
  • Im Jahr 1960 betrug die Schuldenlast 27,00 Mrd. Euro.
  • Im Jahr 1970 betrug die Schuldenlast 60,37 Mrd. Euro.
  • Im Jahr 1980 betrug die Schuldenlast 239,59 Mrd. Euro.
  • Im Jahr 1990 betrug die Schuldenlast 538,65 Mrd. Euro.
  • Im Jahr 2000 betrug die Schuldenlast 1211,40 Mrd. Euro.
  • Im Jahr 2007 betrug die Schuldenlast 1539,50 Mrd. Euro.

Im Jahr 1975 wurde das Bretton Woods Abkommen aufgehoben und die Staatsverschuldung betrug 131,10 Mrd. Euro. Zur der Zeit erreichte die Staatsverschuldung 23 Prozent vom BIP. Im Jahr 2007 beträgt sie 63 Prozent vom BIP.

Das BIP ist das Bruttoinlandsprodukt und gibt alle neu zur Verfügung stehenden Waren und Dienstleistungen zu aktuellen Marktpreisen an, die in Deutschland innerhalb eines Jahres hergestellt werden.

Herr A... hat nur eine Dienstleistung hergestellt und nehmen wir einmal an 200.000 DM dafür erhalten. Nehmen wir weiterhin an, dass er sich mit 23 Prozent von seinem Verdienst verschuldet hat. Er hätte eine Schuldenlast von 46.000 Euro zu verkraften.

Sein Lebenstandard steigt und sein Einkommen steigt ebenfalls. Schulden werden nicht zurückgezahlt, sondern der erhöhte Lebensstandard wird durch Neuverschuldung angepasst.

Nehmen wir an, dass er im Jahr 1990 genau 1.274.900 Euro verdient hat. Seine Verschuldung beträgt bereits 42,25 Prozent seines Einkommens. Er ist mit 538.645 Euro verschuldet.

BIP im Jahr 1990 = 1.274,90 Mrd. Euro, Verschuldung vom BIP = 43,02 Prozent.

Im Jahr 2007 verdient Herr A... 2.432.800 Euro und seine Verschuldung ist auf 65,03 Prozent seines Einkommens gestiegen. Sein Schuldenlast beträgt 1.582.049 Euro.

BIP im Jahr 2007 = 2.432,80 Mrd. Euro, Verschuldung in % vom BIP = 65,03 Prozent.

Können Sie sich den Druck vorstellen, der auf Herrn A... lastet. Er muss jedes Jahr mehr verdienen, damit er die Zinsen für seine Schulden bedienen kann. Er hat kaum Kapital zur Verfügung, mit dem er die Schulden tilgen kann. Sollte er über mehrere Jahre über ein niedrigeres Einkommen verfügen, würden die Schulden nicht nur gleich hoch bleiben, sondern überdurschnittlich steigen, weil er seine Kosten (u.a. anderem Zinszahlungen) nicht ohne weiteres senken kann.

Wenn er nicht zahlugnsunfähig werden will, muß er sich auf irgendeine Weise Geld beschaffen. Kredite würden ihn nur noch in größere Schwierigkeiten bringen. Es muß eine andere Lösung geben.

Die Lösung ist gefunden. Er geht zu seinem Freund und läßt sich Geld drucken, damit er seinen Zahlugnsverpflichtungen nachkommen kann. Das gedruckte Geld hat aber keinen Gegenwert, weil ihm keine Leistung entgegensteht. Sein Nachbarn müssen diesen Zustand ausgleichen. Sie müssen den Lebensstandard von Herrn A... unfreiwillig bezahlen.

Sie fragen sich, wie dies möglich ist? Ganz einfach. Herr A... hat mehr Geld in Umlauf gebracht. Es gibt also mehr Geld als Ware. Sie kennen das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Die Ware steigt im Wert. Wir nennen diesen Zustand Inflation. Für jeden Bürger ist Geldrucken gesetzwidrig. Der Staat (bzw. die EZB) hat einen Ausnahmestatus.

Nehmen wir weiter an, dass nach sieben guten Jahren, sieben schlechte Jahre folgen. Soll es ja schon mal gegeben haben. Die Geschichte finden Sie im Alten Testament. Herr A... hat nur noch ein Einkommen von 50 Prozent also 1.216.400 Euro zur Verfügung und muss trotzdem seine hohen Kosten bestreiten. Herr A... geht wegen Geldfälscherei ins Gefängnis und ist pleite.

Der Staat kann diese Problem durch unendliche Neuverschuldung und Gelddrucken lösen - bis zur nächsten Währungsreform. Der Sparer verliert sein Geld und der Staat ist schuldenfrei.

Eine Währungsreform kann nach meiner Meinung nur verhindert werden, wenn die Schulden zurückgezahlt werden. Denken Sie an das Elliott Wave Prinzip. Gleiche Ursache - gleiche Folge. Deshalb entstehen immer wiederkehrende Muster. Im Kleinen wie im Großen. Diesem Naturgesetz kann sich auch ein Staat nicht entziehen.


© Rüdiger Maaß
www.elliottwaver.de

Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Wave Daily".




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