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Edelmetalle: Goldpreis wieder auf Jahresanfangsniveau

05.05.2008  |  Thorsten Proettel
US-Leitzinssenkung drückt Gold unter 850 US-Dollar

Der Goldpreis hat in der vergangenen Woche den seit Mitte April bestehenden Abwärtstrend fortgesetzt und fiel nach der Zinssenkung der US-Notenbank sogar unter die Marke von 850 US-Dollar. Damit erreichte das gelbe Metall das Ausgangsniveau vom Jahresanfang. Neben den Schmuckkäufern scheinen sich nun auch die Anleger reihenweise von dem Edelmetall abzuwenden, wodurch der Preis unter Druck gerät. So veräußerte der weltgrößte Edelmetallfonds StreetTracks aus den USA in den vergangenen beiden Wochen rund 60 Tonnen Gold. Über die Gründe des Interesseverlustes kann indes nur spekuliert werden, da das Edelmetall aus fundamentaler Sicht nach wie vor attraktiv ist. Vermutlich halten viele Investoren den Tiefpunkt der Krise in den USA für überschritten und wenden sich deshalb von Gold als sicherem Hafen in schlechten Zeiten ab.

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Wird ein "sicherer Hafen" nicht mehr gebraucht?

Die wieder aufkeimende Zuversicht der Anleger kann beispielsweise an der Entwicklung der Aktienindizes abgelesen werden, die in Europa wie in Übersee während der letzten Wochen zugelegt haben. In dieses Bild passt auch die Entscheidung der US-Notenbanken, den Leitzins nur um 25 Basispunkte zu reduzieren. Damit wurde der Öffentlichkeit demonstriert, dass die Zeit der aggressiven Zinssenkungen vorbei ist und die Perspektiven für die amerikanische Wirtschaft nicht mehr so trübe aussehen wie noch zu Beginn des Jahres. Darüber hinaus dürfte die steile Talfahrt des US-Dollars wohl beendet sein, die sich in der Vergangenheit positiv auf die Entwicklung der Edelmetalle auswirkte. Hierfür spricht die Möglichkeit von Zinssenkungen in Europa, die den seit Jahresanfang bestehenden Zinsnachteil der USA gegenüber Euroland reduzieren würden.

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Konjunkturelle Risiken noch nicht ausgestanden

Selbst die jüngsten Daten zur gesamtwirtschaftlichen Aktivität in den USA vermitteln den Eindruck, dass eine Rezession noch keineswegs ausgemacht sei. Immerhin ist das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2008 mit einer Jahresrate von 0,6% gestiegen. Auf den zweiten Blick ergeben sich jedoch Zweifel, ob die konjunkturellen Risiken bereits ausgestanden sind. So fiel die Endnachfrage in den USA auf eine Jahresrate von -0,2% und das positive Wirtschaftswachstum ist nur das Ergebnis von Lagerinvestitionen in Höhe von 0,8%. Damit erhöht sich jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Kontraktion im laufenden Quartal, die sich entsprechend negativ auf die Aktienkurse und die Stimmung der Investoren niederschlagen könnte. Spätestens dann dürfte Gold wieder in den Fokus der Anleger rücken.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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