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Ein Rückblick über die letzten 4 Monate

07.05.2008  |  James Turk
Am Ende jeden Monats ist es sinnvoll, auf Gewinne und Verluste in den verschiedenen Märkten zurückzublicken.

Die folgende Tabelle zeigt die Gewinne und Verluste für Edelmetalle und für einige wichtige Währungen innerhalb des letzten Monats, seit Jahresanfang und innerhalb der letzten 12 Monate.

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In dieser Tabelle lässt sich kein Anhaltspunkt finden, der darauf hindeutet, dass der US-Dollar kehrt macht und seinen bärischen Abwärtstrend verlassen hat. Besonders die 3,8%igen Zuwächse bei den Rohstoffpreisen innerhalb des letzten Monats sind hierbei anzumerken.

Steigende Rohstoffpreise sind der deutlichste Indikator dafür gewesen, dass es sich bei der Flucht aus dem Dollar in feste Anlagen um ein reales, weiterhin existierendes Phänomen handelt. Der Anstieg der Rohstoffpreise im letzten Monat zeigt uns ganz deutlich, dass die "Stärke" des Dollars in jedem Fall illusorisch ist. Auch wenn der Dollar gegenüber verschiedenen Nationalwährungen gestiegen ist, so sank jede dieser Währungen gegenüber realen Dingen. Gold und Silber bildeten hier die Ausnahme.

Gold und Silber fielen letzten Monat; betrachtet man ihre Entwicklung seit Jahresbeginn oder über die letzten 12 Monate, haben sie allerdings respektable Gewinne aufzuweisen. Obwohl Gold über die letzten 12 Monate um 26,8% nach oben ging, fanden diese Anstiege nur innerhalb von sieben Monaten statt. Silber konnte in den letzten 12 Monaten 22,7% zulegen, obwohl es nur innerhalb von 6 Monaten anstieg. Die Ergebnisse bestätigen die Tatsache, dass die Märkte immer auch uneben sind, so wie wir es gerade im Moment erleben. Aber nutzen sie dieses Auf und Ab doch geschickt aus, indem sie weiter Edelmetalle hinzukaufen. Was folgt, ist ein Auszug aus einer E-Mail, in der ich auf Fragen zum Goldkartell und über dessen nicht enden wollende Versuche, den Goldpreis zu drücken, antwortete:

"Ich stehe den Rückschlägen, so wie dem aktuellen, nicht ablehnend gegenüber - und somit eigentlich auch nicht der anhaltenden Preisbegrenzung durch das Goldkartell. Es hat uns in der Tat einen Gefallen getan. Mit seinen Eingriffen hat das Goldkartell den Goldpreis niedrig gehalten, niedriger als er ohne ihr Einwirken wäre. Das hat es mir und allen anderen ermöglicht, Gold zu niedrigeren Preisen zu erwerben, als wir sie ohne Preisbegrenzung hätten. Kurz und knapp ausgedrückt: Das Goldkartell sorgt für eine Überbewertung von Dollars und anderen Fiat-Währungen und für die Unterbewertung von Gold. Dies macht es mir und vielen anderen möglich, Monat für Monat Gold aufzustocken, wobei jeden Monat greifbare Gewinne gemacht werden. Das ist meiner Meinung nach eine gute Sache. Denken sie einmal an die 60er Jahre zurück.

Das Goldkartell war auch schon damals aktiv, es versuchte, Gold bei einem Preis von 35 $ pro Unze zu halten, obwohl es eigentlich wie mehr wert gewesen ist. Wir alle wissen, was in den 1970er Jahren passierte, nachdem sich damals das Goldkartell mit seinem unsinnigen Vorsatz der Goldpreisdrückung übernommen hatte. Dasselbe wird auch diesmal passieren, mit der Ausnahme, dass das Goldkartell den Goldpreis jedesmal dann Raum zum Steigen gibt, wenn es einsieht, dass eine Schlacht verloren wurde - es zieht sich zurück, um später erneut anzugreifen. Abschließend kann man sagen, dass das Goldkartell wohl in der Lage sein mag, den Goldpreis unter der 1.000er-Grenze zu halten - für einige Wochen oder vielleicht sogar für einige Monate. Das gibt uns einfach nur mehr Zeit, mehr davon zu erwerben - bei neuen Gewinnen, die jeden Monat hinzukommen. Letztendlich wird man den wahren Wert erkennen (so wie es in den 70er Jahren der Fall war) und Gold wird die 1.000 $-Marke mit Leichtigkeit übersteigen."


Wenn man mir Fragen über das Goldkartell - seine Aktivitäten und seine Motivation - stellt, dann verweise ich häufig auf eine sehr interessante Feststellung des damaligen Notenbankchefs Paul Volcker. Sie stammt aus der Nikkei Weekly, die im Jahr 2004 Auszüge aus seinen Memoiren veröffentlichte, in denen er unter anderem Stellung zur Geldpolitik und dem steigenden Goldpreis in den 1970er Jahren machte. "Gemeinschaftliche Interventionen mit Hilfe von Goldverkäufen, die einen steilen Anstieg der Goldpreise verhindern sollten, wurden allerdings nicht unternommen. Das war ein Fehler." Seiner Ansicht nach war dies ein "Fehler", weil der Goldpreis etwas machte, was der Regierung gar nicht gefiel. Es legte die leere Rhetorik der Regierung offen, die behauptete, die Inflation bekämpfen zu wollen.

Die Parallele zu heute ist einfach zu offensichtlich, um sie - mit Blick man auf die sogenannte Politik des "festen" Dollars - übersehen zu können; die Regierung macht jedoch nicht noch einmal denselben "Fehler". "Gemeinschaftliche Interventionen" gibt es diesmal, mit ihnen wird die normale Angebot- und-Nachfrage-Aktivität im Goldmarkt gestört. Diese Anstrengungen haben das Ziel, Gold davon abzuhalten, zu tun, was es schon immer getan hat. Gold ist ein monetäres Barometer, positive Ausschläge sind Signale für das Missmanagement der Nationalwährungen.

Anstatt die nötigen Schritte für die Durchsetzung einer Politik des festen Dollars auch wirklich zu gehen und dabei die Inflation zu bekämpfen, wird jetzt, auf Weisung der Regierung, auf dem Goldmarkt interveniert. Das Goldkartell macht das, was Volcker rückblickend für notwendig und angebracht hielt, aber damals unterlassen wurde. Die Interventionen der Zentralbank im Goldmarkt - besonders während der letzten Wochen - stachen sie meiner Ansicht nach besonders deutlich hervor. Sie sind ein unverblümter Versuch, uns Glauben zu machen, dass der Dollar seinen Stand als Weltreservewährung verdient, wobei er eben das gerade nicht tut.


© James Turk (01.05.08)
Published by GoldMoney



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