Platin bleibt kostbar, aber eher mit Preisabwärtsrisiken
14.05.2008 | Redaktion
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Nach den massiven Preisanstiegen zu Beginn des Jahres, allein im Februar mit einem Plus im Vergleich zum Vormonat von fast 28%, folgte eine Abwärtskorrektur beim Platinpreis. Produktionsausfälle in dem weltweit wichtigsten Förderland Südafrika zählten zu den Hauptgründen für den starken Preisanstieg. Eine Normalisierung der Produktionsbedingungen in Südafrika in Verbindung mit einer einsetzenden Entspannung an den Finanzmärkten führte dann zu der Abwärtskorrektur. Auch die nichtkommerziellen Händler reduzierten bis Mitte März ihre Netto-Long-Positionen auf Platin, seitdem weiten sie diese jedoch wieder aus. Die Volatilität des Platinpreises stieg seit Jahresbeginn kräftig an. Es dürfte noch ein paar Monate dauern, bis die Volatilität wieder auf das langjährige Durchschnittsniveau herabsinken wird.
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2. Fundamentale Faktoren
Hohe Preisniveaus bei Platin haben einen fundamentalen Hintergrund. Es ist davon auszugehen, dass sich der Platinmarkt in diesem Jahr im Defizit befinden wird, das heißt, dass die Nachfrage das Angebot weltweit übersteigt. Nachgefragt wird das Edelmetall zu über 50% von der Automobilindustrie. Diese Nachfragekomponente nimmt durch den verstärkten Einsatz von Katalysatoren im Zuge der strengeren Auflagen bezüglich Kraftfahrzeugemissionen tendenziell zu. Die Schmucknachfragekomponente, die sich auf ein Viertel beläuft, ist ebenfalls recht robust, da es sich hierbei vor allem um das obere, weniger preissensible Segment des Marktes handelt. Eine Angebotsausweitung in demselben Ausmaß wie bei der Nachfrage ist für das laufende Jahr global nicht zu erwarten.
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3. Unsere Meinung
Der Platinpreis liegt aktuell 48% über seinem Vorjahresniveau, was deutlich mehr ist als bei den anderen Edelmetallen. Zwar dürfte Platin dieses Jahr zu den Outperformern bei den Edelmetallen zählen, doch besteht bei diesem hohen Preisniveau trotz der fundamentalen Stütze vor allem auf Sicht von 6 und 12 Monaten Abwärtspotenzial. Dieses dürfte jedoch mit einer Größenordung von ca. 10% nicht allzu hoch ausfallen.
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© Dr. Dora Borbély
Commodity Analyst
Quelle: Makro-Research: Volkswirtschaft Rohstoffe, DekaBank
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