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Die Öl-Falle schnappt zu

12.05.2008  |  Michael Mross
Derzeit verbringe ich heiße Tage in Dubai. Hier kann man sehr gut sehen, wohin das Geld fließt, dass Ihnen an der Zapfsäule abgenommen wird. Dubai produziert 240.000 Barrel Öl pro Tag. Bei einem Ölpreis von 100 Dollar sind das pro Tag 24 Millionen Dollar - pro Tag! Steigt der Preis nur um 10 Dollar, dann kassiert das Scheichtum 2,4 Millionen Dollar mehr am Tag! Damit kann man gut leben. Immerhin sind 15% der Bevölkerung Dubais Millionäre. Damit bringt es die Stadt auf die höchste Millionärsdichte der Welt.

Doch nicht nur die Scheichs am Golf profitieren. Zwei Drittel des Geldes an der Zapfsäule fließen bekanntlich direkt an den Fiskus und landen damit in einem großen schwarzen Loch. Geld, dass den Untertanen fehlt. Geld, das nicht mehr ausgegeben werden kann. Das schöne daran: je höher der Ölpreis steigt, desto mehr verdient der Staat. Es wundert mich sehr, dass es dagegen keine Proteste gibt, keine Massendemos auf den Straßen. Das Steuersubjekt wählt seine Abkassierer und zahlt ohne Murren. Wie lange noch?

Ganz offensichtlich gewöhnt haben wir uns auch daran, dass die Ölproduzenten ein Kartell bilden. Das wird von der Weltöffentlichkeit quasi als Naturgesetz akzeptiert. Schön blöd, kann man dazu nur sagen.
Kritik? Kaum!

Mehr noch: Dieses Kartell besteht nicht nur aus den ölproduzierenden Ländern, sondern genauso aus den wenigen, noch verbliebenen Ölkonzernen sowie den ölverbrauchenden Staaten selbst. Sie alle bilden das Kartell. Und niemand scheint ein Interesse daran zu haben, die Preise zu senken. Das ist das Problem. Jeder Einzelne dieses Kartells hat Interesse an steigenden Preisen: Die Ölproduzenten, die Ölkonzerne, die Energieunternehmen, die ölverbrauchenden Staaten mit ihrem Steuersystemen. Das ist eine ganz schön hoffnungslose Situation. Ich bin gespannt, wie das endet!

Übrigens: Nicht nur Energie und Nahrungsmittel werden knapp, auch bei den Diamanten wirds eng. Schon bald übersteigt das Angebot die Nachfrage. Lesen Sie dazu folgenden Artikel:


Zum Aktienmarkt:

Es sieht so aus, als wenn die Märkte erst mal eine Aufstiegspause einlegen. Der Ölpreis dürfte die Börse weiter schocken. Beim DAX sehe ich für kommende Woche eine Handelspanne zwischen 6850 und 7100. Im Blickpunkt dürfte die Deutsche Telekom stehen. Hier Spekulationen darüber, dass Blackstone seinen Anteil kräftig aufstockt.

Ansonsten dürfte die Woche geprägt sein von der Diskussion um die Rohstoffpreise. Insbesondere bei den Nahrungsmitteln spitzt sich die Situation dramatisch zu. Reis wird immer teurer. Viele Reis exportierende Staaten haben die Ausfuhr derzeit eingestellt - z.B. Indien.

Die Preisexplosion bei den Nahrungsmitteln dürfte neben dem Ölpreis nicht spurlos an der Börse vorbeigehen. Hier braut sich weltweit etwas zusammen, dessen Konsequenzen dramatisch sein werden. Reispreise sind hier am Golf, in den reichen Arabischen Emiraten, das Tagesthema. Es ist denkbar, dass es in vielen Ländern zu Protesten und Arbeitsniederlegungen kommen wird. Das dürfte die Rohstoffsituation dann noch zusätzlich verschärfen.


© Michael Mross

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