Goldpreis steigt trotz schwacher Nachfrage aus Indien
14.05.2008 | Manfred Wolter
Charttechnische Marke bestätigt
Der Goldpreis setzte in der Woche vor Pfingsten die Anfang Mai begonnene Aufwärtsbewegung fort. Per Saldo verteuerte sich das gelbe Metall um rund 3% auf 885 US-Dollar pro Feinunze. Rückblickend wird damit die Marke von 850 US-Dollar als wichtige charttechnische Unterstützung bestätigt. Der kurzfristige Abwärtstrend der zweiten Aprilhälfte endete bei diesem Preis und auch Mitte Januar wurde das Niveau von 850 USDollar bei einem kurzfristigen Rückgang nicht unterschritten. Ein noch höheres Wochenplus verbuchte der Platinpreis, der um etwa 9% auf 2.080 US-Dollar zulegte. Die Angebotsverknappung aufgrund der Stromkrise in Südafrika dürfte jedoch selbst auf diesem Niveau noch nicht voll eingepreist sein. Eine weitere Verteuerung ist deshalb durchaus wahrscheinlich.
Investoren bestimmen zur Zeit die Preise
Die seit mehreren Monaten bestehende negative Korrelation zwischen Goldpreis und US-Aktienmarkt war auch in der vergangenen Woche beobachtbar. Sowohl der S&P 500-Composite-Index wie auch der Dow Jones-Index verloren rund 2%. Eine gewisser Zusammenhang lässt sich bei Betrachtung der Bestände der amerikanischen Goldfonds erkennen. Sie verändern sich schon seit längerem prozyklisch mit dem Goldpreis, was auf Umschichtungen durch Anleger zurückzuführen sein dürfte. Langfristig bedeutender für die Entwicklung des gelben Metalls sind jedoch die Schmuckkäufer. Die Nachfrage der Juweliere nimmt in der Regel etwa zwei Drittel des Goldangebots ein. Ein großer Teil hiervon geht auf das Konto Indiens, wo traditionell viel Goldschmuck zu religiösen Anlässen und als Mitgift verschenkt wird.
Schucknachfrage dürfte jedoch aufholen
In den ersten Monaten des Jahres 2008 verlief die Goldnachfrage auf dem indischen Subkontinent jedoch deutlich gedämpft, wie Importzahlen der Bombay Bullion Association belegen. Von Januar bis April wurde mit 75 Tonnen Gold nur ein Drittel der Menge des Vorjahreszeitraumes eingeführt. Die Zurückhaltung der Inder ist größtenteils auf den stark gestiegenen Goldpreis zurückzuführen. In der Vergangenheit lag die „Schmerzgrenze“ bei etwa 10.000 Rupien für 10 Gramm Edelmetall, ab denen Käufe in die Zukunft hinausgeschoben wurden. Im Zeitablauf dürfte sich dieses Niveau jedoch nach oben bewegen, da sich die Interessenten allmählich an die höheren Preise gewöhnen. Damit bestehen gute Chancen, dass die Goldnachfrage auch aus diesem Bereich gegen Ende des Jahres wieder anzieht.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Der Goldpreis setzte in der Woche vor Pfingsten die Anfang Mai begonnene Aufwärtsbewegung fort. Per Saldo verteuerte sich das gelbe Metall um rund 3% auf 885 US-Dollar pro Feinunze. Rückblickend wird damit die Marke von 850 US-Dollar als wichtige charttechnische Unterstützung bestätigt. Der kurzfristige Abwärtstrend der zweiten Aprilhälfte endete bei diesem Preis und auch Mitte Januar wurde das Niveau von 850 USDollar bei einem kurzfristigen Rückgang nicht unterschritten. Ein noch höheres Wochenplus verbuchte der Platinpreis, der um etwa 9% auf 2.080 US-Dollar zulegte. Die Angebotsverknappung aufgrund der Stromkrise in Südafrika dürfte jedoch selbst auf diesem Niveau noch nicht voll eingepreist sein. Eine weitere Verteuerung ist deshalb durchaus wahrscheinlich.
Investoren bestimmen zur Zeit die Preise
Die seit mehreren Monaten bestehende negative Korrelation zwischen Goldpreis und US-Aktienmarkt war auch in der vergangenen Woche beobachtbar. Sowohl der S&P 500-Composite-Index wie auch der Dow Jones-Index verloren rund 2%. Eine gewisser Zusammenhang lässt sich bei Betrachtung der Bestände der amerikanischen Goldfonds erkennen. Sie verändern sich schon seit längerem prozyklisch mit dem Goldpreis, was auf Umschichtungen durch Anleger zurückzuführen sein dürfte. Langfristig bedeutender für die Entwicklung des gelben Metalls sind jedoch die Schmuckkäufer. Die Nachfrage der Juweliere nimmt in der Regel etwa zwei Drittel des Goldangebots ein. Ein großer Teil hiervon geht auf das Konto Indiens, wo traditionell viel Goldschmuck zu religiösen Anlässen und als Mitgift verschenkt wird.
Schucknachfrage dürfte jedoch aufholen
In den ersten Monaten des Jahres 2008 verlief die Goldnachfrage auf dem indischen Subkontinent jedoch deutlich gedämpft, wie Importzahlen der Bombay Bullion Association belegen. Von Januar bis April wurde mit 75 Tonnen Gold nur ein Drittel der Menge des Vorjahreszeitraumes eingeführt. Die Zurückhaltung der Inder ist größtenteils auf den stark gestiegenen Goldpreis zurückzuführen. In der Vergangenheit lag die „Schmerzgrenze“ bei etwa 10.000 Rupien für 10 Gramm Edelmetall, ab denen Käufe in die Zukunft hinausgeschoben wurden. Im Zeitablauf dürfte sich dieses Niveau jedoch nach oben bewegen, da sich die Interessenten allmählich an die höheren Preise gewöhnen. Damit bestehen gute Chancen, dass die Goldnachfrage auch aus diesem Bereich gegen Ende des Jahres wieder anzieht.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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