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Ölpreis und mehr

21.05.2008  |  Redaktion
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Doch es war Öl, mit dem ich mich heute befassen wollte. Und ich gehe davon aus, dass Öl sich in der Nähe des Gipfels dieser Phase befindet. Wenn ich große Positionen in Öl besäße, dann würde ich diese jetzt verkaufen. Und das ist der Grund dafür: Während Gold sich keinesfalls in der Nähe eines Rekordhochs befindet - ist Öl schon darüber hinaus. Gemessen in heutiger Kaufkraft lag der höchste Preis, der je für Öl bezahlt wurde, bei 79 Dollar. Heute scheint Öl auf dem Weg zum Doppelten dieses Wertes zu sein.

Und einige Experten gehen davon aus, dass es noch weit höher steigen wird. Goldmans Ölexperten sagen Preise von 200 Dollar für Öl voraus. Aber warum sollte Öl so weit steigen? Trotz all der Reden um Chinas unstillbaren Hunger, ist es immer noch so, dass die Preise und die Nachfrage einander im Wert ausgleichen müssen.

Wenn die Preise steigen, dann grummeln die Leute, aber sie verwenden dann weniger. Ich habe meinen Tank am vergangenen Wochenende in Frankreich gefüllt. Der Gesamtpreis belief sich auf mehr als 150 Dollar.

Ich habe darüber nachgedacht, am nächsten Wochenende in den Süden Frankreichs zu fahren. Stattdessen werde ich vermutlich den Zug nehmen, die Reise würde mich sonst allein für Benzin 300 Dollar kosten. Alles spielt sich im Bereich des Spielraums ab, sagte eine toter Wirtschaftler.

Allein die Amerikaner fahren Millionen Meilen in diesem Spielraum - zu Orten, an denen sie nicht wirklich sein müssen. und zu Zeiten, zu denen sie nicht wirklich da sein müssen. Bei mehr als 3,50 Dollar pro Gallone, werden sie weniger fahren.

Schon jetzt berichtet die Financial Times, dass die Nachfrage aus den USA stärker fällt als erwartet. Es gibt so heftige Wanderdünen am Ölmarkt - die Nutzung, die Neuentdeckungen, die Kapazitäten der Raffinerien, die Lagerungsmöglichkeiten, die Politik der OPEC, die Bohrtechnik, die Inflation, die Entwicklungen in den Schwellenländern, der Dollar, das amerikanische Wirtschaftswachstum - so dass es unmöglich ist zu sagen, wie groß die Dünen werden sollen.

Aber die Nachfrage nach Öl - und die Preise - sollten sich im Allgemeinen im Rahmen des Bruttoinlandsprodukts halten. Je mehr Wachstum, desto mehr Öl. Hinzu kommt, dass wenn man das Bruttoinlandsprodukt und Öl in Dollar bemisst, sowohl die Inflation als auch die Währungsentwertung als Variablen herausfallen.

Nun, bei 100 Dollar, berichtet Martin Wolf in der Financial Times, "würde der Wert der jährlichen Ölproduktion bei knapp 3.000 Milliarden Dollar liegen. Das sind 5% des weltweiten Brutto-Produkts. Die einzigen Jahre in der Vergangenheit, in denen der Wert höher war, waren die Jahre von 1979 bis 1982." Das waren keine guten Jahre, um ins Ölgeschäft einzusteigen. Die Preise sind nach und nach eingebrochen.

Ja, man kann mit Öl eine Menge Geld verdienen... vielen Leuten ist das bereits gelungen. Aber genauso sicher, wie die Flöhe mit streunenden Katzen kommen, führt Erfolg zu Übermut. Während die Preise steigen, denken immer mehr Leute, dass sie auf ewig weiter steigen werden. Einige ergreifen Maßnahmen, um zu verhindern, dass sie Öl verwenden müssen. Andere finden Ersatz. Andere steigern die Produktion. Der Markt funktionert also immer noch.

Jede Blase findet irgendwann ihre Nadel. Dieser Tag kann nicht mehr allzu weit entfernt sein, an dem der Ölpreis auf unter 100 Dollar fallen wird.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte"






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