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Spotmarkt, Contango und Backwardation

26.05.2008  |  Werner Hedrich
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Eine weitere Ertragsquelle ist das Spiel mit der Volatilität. Fondsmanager Martin kann Zusatzerträge über das richtige Einschätzen von Schwankungen an den Terminmärkten verdienen. Dazu werden Kauf- oder Verkaufsoptionen gekauft oder geschrieben.

Die gleichen Techniken werden neben Gold auch für Silber, Platin und Palladium angewendet.

Der DWS Gold Plus hat über fünf und zehn Jahre besser als der Goldpreis abgeschnitten. Annualisiert liegen die Renditen bei 15,3% (Gold: 12,9%) und 9,9% (Gold: 7,5% p.a.). Der Fonds hat ein Volumen von 480 Mio. Euro, dem Fondsvermögen werden 0,85% Management Fee belastet.

Pierre Martin verwaltet zudem den DWS Invest Commodity Plus. Der Fonds hat als Referenzmarke den Dow Jones-AIG Commodity. Das Plus steht für die Abweichung von dieser Benchmark. Der Fonds geht diskretionäre Wetten ein. Aktuell ist der Bereich Energie mit 40% gewichtet, während der Vergleichsindex auf 33% kommt. Die Performance des Fonds kommt aus der richtigen Einschätzung, welche Rohstoffe kurz-, mittel- und langfristig steigen. Analog zum obigen Fonds spielt die richtige Implementierung der Einschätzungen über die Terminkontrakte eine wichtige Rolle (Futures-Markt-Analyse).


Der größte nach Fondsvolumen: Pioneer SF EUR Commodities

Der Pioneer SF EUR Commodities ist ein passiver Indexfonds, der den Dow Jones-AIG Commodity Index nachbildet. Das Währungsrisiko wird abgesichert. Dieser Fonds legt damit die 880 Mio. Euro Anlagegelder zu 35% in Energie (Gas, Rohöl, bleifreies Benzin, Heizöl), 7% in Rinder und Schweine, 17% Getreide, Soja und Mais, 21% Industriemetalle (Aluminium, Zink, Kupfer und Nickel), 10% in Gold und Silber sowie 10% in Zucker, Baumwolle, Kaffee und Pflanzenöl an. Der Pioneer SF EUR Commodities hieß ehemals Activest Commodities.

Der unterlegte Index Dow Jones-AIG Commodity hat im Vergleich zu anderen Rohstoffindizes den Charme, dass die volatilste Rohstoffklasse Energie mit nur einem Drittel Portfoliogewicht begrenzt ist. Der Goldman Sachs Commodity Index zum Beispiel hat mehr als 70% Gas-, Öl- und Benzinkontrakte im Index. Freilich hätte sich jeder Investor in den letzten Monaten ein solches Engagement im Energiebereich gewünscht. Aus Diversifikationssicht ist eine solche Konzentration auf fossile Brennstoffe problematisch. Ein indexnaher Fonds wird zur reinen Wette auf Öl.

Der UBS (Lux) SS-RICI (EUR) bildet den Rogers International Commodity Index nach. Dieser Index hat ein Energie-Exposure von rund der Hälfte.

Der überwiegende Anteil des Pioneer SF EUR Commodities wird in auf Euro lautende, geldmarktnahe Anlagen investiert. Damit verdienen Fondssparer schon einmal die Geldmarktrenditen. Hinzu kommt mittels des Einsatzes von Derivaten (Futures und Swaps) die Performance der Benchmark. Durch die Derivate bekommt der Fonds sozusagen sein ökonomisches Rohstoffexposure an den globalen Terminmärkten.

Die Verwaltungsvergütung beträgt 1% p.a., die TER lag 2007 bei 1,08%. Der Fonds hatte in den letzten sechs Monaten eine Wertentwicklung von 19%, davon kamen alleine 5% aus der Währungssicherung. Auf Einjahressicht liegen Investoren 27% vorne. 15% dieser Performance stammen aus der Absicherung Euro gegenüber US-Dollar, 12% hat sich der Index in Dollar gerechnet entwickelt.


60% Wertentwicklung in einem Jahr: Goldman Sachs Commodities Enhanced Index Portfolio

Das GS Commodities Enhanced Index Portfolio (hedged EUR) hat alles, was ein Investment in den letzten Monaten brauchte: WTI Öl, Brent Öl, Erdgas, Gasöl, Benzin und Heizöl und dazu eine Währungssicherung. Insgesamt 74% in Energiekontrakten, davon alleine 38% in der Sorte WTI Rohöl.

Der Goldman Sachs Commodity Index dient allerdings ab Mitte Mai nicht länger als Referenzindex des Portfolios. Er wird gegen den Dow Jones-AIG Commodity Index ausgewechselt. Eine europäische Richtlinie schreibt vor, dass mit Blick auf die Diversifikation von Investmentfonds kein Indexanteil - und somit die im Fonds eingegangene Position - größer als 35% sein darf. Der Fonds wird somit in Zukunft den gleichen Referenzindex haben wie der Pioneer SF EUR Commodities. Das sollte Anleger freuen, denn so kann man die Vehikel vergleichen. Der GS Commodities Enh Idx Port hat eine Verwaltungsvergütung von 0,5% und fakturiert damit nur die Hälfte des Pendants aus dem Hause Pioneer.


© Werner Hedrich
Morningstar Deutschland GmbH



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