Glockenkurven
31.05.2008 | Dr. Jürgen Müller
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An diesem Graph ist zudem gut zu erkennen, daß die Erschließung neuer Felder die Qualität der Kurve nicht grundsätzlich ändert, sondern nur den Abfall verlangsamen und in die Zukunft weiter hinausschieben würde. Auch für Festkörper sind in der wissenschaftlichen Literatur anschauliche Beispiele zu finden, z.B. die Zinnförderung in Cornwall, Südengland.![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/artikel/mueller-7409_4.gif)
Bild 4: Zinnförderung in Cornwall / Süd-England von 1700 - 1979.
Quelle: B.J. Skinner: "Earth resources", Proc. Nat. Acad. Sci. USA, Vol. 76, No.9, pp. 4212 - 4217, 1979
Für den Bereich Gold ist Südafrika wohl das beste Beispiel einer Glockenkurve. Das Peak wurde bereits 1970 mit einer Förderung von 1.000 Tonnen erreicht.
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Bild 5: Goldförderung von Südafrika 1885 - 2006. Quelle: South African Chamber of Mines, (www.bullion.org.za)
Die blaue Kurve gibt die jährlichen Fördermengen an (rechte Skala), die magenta Kurve ist die kumulierte Produktion (Integration d.h. Aufaddierung der jährlichen Zahlen; linke Skala). Insgesamt wurden also bisher über 50.000 Tonnen Gold in Südafrika produziert, was ca. 1/3 der weltweiten Goldförderung entspricht (andere Quellen sprechen von bis zu 40% der historischen Weltproduktion, die aus Südafrika stammen soll). Die aktuelle Produktionsrate von ca. 270 Tonnen entspricht in etwa einer Viertelung vom Peak bei 1000 Tonnen. Auch die drei weiteren großen Bergbaunationen namentlich USA, Australien und Kanada haben Ihr Peak-Gold bereits hinter sich.
Generell kann festgestellt werden, daß ein lange anhaltender Disput zwischen Wissenschaftlern, Geologen und Ingenieuren auf der einen, und Wirtschaftlern und Ökonomen auf der anderen Seite herrscht. Erstere werden gerne als die Pessimisten bezeichnet da sie sagen, die Erde kann nicht für immer alle nachgefragten endlichen Ressourcen zur Verfügung stellen (was obige Graphen empirisch untermauern). Die Optimisten entgegnen, daß
den Ressourcenbedarf der Menschheit auf viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte hinaus wird sichern können [3]. Dem Geophysiker Hubbert muß im Nachhinein große Anerkennung für die seinerzeit visionären Ansichten gezollt werden. Als die amerikanische Ölproduktion, wie von ihm vorhergesagt, 1970 peakte, erlangten seine Thesen weithin Beachtung. Angesichts dieser, sich immer wieder beweisenden Hubbert-Theorie, erscheint es mir schwer zu glauben, daß die Ökonomen zumindest für Gold und Silber gesprochen, recht behalten sollten.
© Jürgen Müller
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Quellen für diesen Artikel:
[1] www.hubbertpeak.com/hubbert/science1949/
[2] www.simmonsco-intl.com/files/Northern%20Trust%20Bank.pdf, Seite 26
[3] J.E. Tilton: "On Borrowed Time", RFF Press 2003, Seiten 61 ff.