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Edelmetalle: Dem Ölpreis hinterher

02.06.2008  |  Thorsten Proettel
Sinkende Preise für Brent und WTI belasten Gold

Das deutliche Absinken des Ölpreises und der wieder stärkere US-Dollar haben in der vergangenen Woche die Entwicklung der Edelmetalle stark belastet. Üblicherweise wird insbesondere Gold als Absicherung vor Inflation und steigenden Energiepreisen gekauft. Daneben wurde in der Vergangenheit in das gelbe Metall auch zum Schutz vor dem schwindenden Außenwert der US-Währung investiert. Beide Argumente verloren jedoch durch die Marktbewegungen der letzten Tage ihre Zugkraft. Das gelbe Metall verlor mehr als 4% und kostet aktuell rund 884 US-Dollar. Noch höher fielen die Verluste mit etwa 8% bei Silber und Platin aus, die momentan mit 16,80 US-Dollar beziehungsweise 1.980 US-Dollar bewertet werden. Palladium verbilligte sich im Wochenverlauf auf 430 US-Dollar. Das hauptsächlich für den Bau von Katalysatoren verwendete Edelmetall bewegt sich damit schon seit 10 Wochen in der Spanne von 400 bis 460 US-Dollar seitwärts.

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Physische Nachfrage momentan gering

Ein Hemmschuh für die Goldpreisentwicklung ist momentan die fehlende physische Nachfrage. Vor dem Ausbruch der Kreditkrise in den USA betrug der Anteil der Schmucknachfrage noch etwa zwei Drittel des Gesamtbedarfs. Der dann folgende starke Preisanstieg drängte jedoch die Schmuckkäufer aus dem Markt und seit dem Höhepunkt der Kreditkrise im März halten sich auch die Anleger mit Erwerbungen zurück. Neben diesen Faktoren wirken außerdem saisonale Effekte belastend. In den Sommermonaten wird insbesondere in Indien vergleichsweise wenig Edelmetall gekauft. Ein Anziehen der Nachfrage ist erst gegen Herbst zu erwarten. Grundsätzlich dürfte die physische Nachfrage aus dem Schmuckbereich allerdings bei Goldpreisen unter 900 US-Dollar wieder an Fahrt gewinnen.

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Chinesischer Markt wächst am schnellsten

Ein Markt, der unabhängig von der Preisentwicklung weiter wächst, ist China. Im vergangenen Jahr stieg die Nachfrage um 26% auf 326,1 Tonnen und damit so stark wie in keinem anderen Land. Hintergrund ist das steigende Einkommen der Chinesen und der Wunsch, sich mit westlichen Statussymbolen zu schmücken. Die Situation erinnert damit sehr an den Nachholbedarf und die Konsumorientierung der Westdeutschen in den 1950er Jahren. Das verheerende Erdbeben in Sichuan und eine eventuelle Wachstumsverlangsamung dürften den Anstieg zwar bremsen. Für 2008 rechnet das World Gold Council aber immer noch mit einem Nachfragezuwachs von 5 bis 10%.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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