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Edelmetalle: Rezessionsängste flammen wieder auf

09.06.2008  |  Thorsten Proettel
Schwäche der Aktien macht Gold stark

Die von vielen Marktteilnehmern fast schon zu den Akten gelegte Immobilien- und Kreditkrise hat ihren Weg wieder in das Bewusstsein der Investoren gefunden. Der erste Auslöser hierfür war die Gewinnwarnung der britischen Hypothekenbank Bradford & Bingley letzte Woche. Obwohl das Kreditinstitut für den Kontinent weniger bedeutend ist, ließ die Meldung auch hier insbesondere Bankaktien einbrechen und verdeutlichte, dass die Probleme noch keineswegs ausgestanden sind. Die Flucht aus den Dividendentiteln bescherte nicht nur den Aktienindizes in Europa und Übersee deutliche Verluste. Spiegelbildlich legte der Goldpreis zu und bestätigte damit die seit Oktober letzten Jahres beobachtbare negative Korrelation zwischen dem Edelmetall und Aktien.

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EZB hilft Gold über die 900-Dollar-Marke

Ein weiterer Preisschub für Gold & Co. bedeuteten die Äußerungen von EZB-Chef Jean-Claude Trichet zu einer möglichen Leitzinserhöhung im nächsten Monat. Die Folgen waren ein deutlich schwächerer US-Dollar und möglicherweise indirekt auch der Ölpreisanstieg. Tendenziell profitiert der Goldpreis von beiden Faktoren, auch wenn der Zusammenhang seit März schwächer ausgeprägt ist. Sollte sich die unter Konjunkturperspektiven negative Nachrichtenflut in den nächsten Wochen fortsetzen, dann könnte die 1.000-Dollar-Marke für Gold schon bald wieder in greifbare Nähe rücken.

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Platin bietet gute fundamentale Basis

Losgelöst von Währungs-, Inflations- und Konjunktursorgen zeigt sich seit Januar der Platinpreis. Der kräftige Anstieg infolge der Elektrizitätsknappheit im wichtigsten Förderland Südafrika wurde zwar durch einen Preisrückgang teilweise wieder aufgezehrt. Dennoch hat sich das weiße Edelmetall seit Anfang des Jahres im Vergleich zu Gold um mehr als 25% besser entwickelt. Der hohe Preis dämpft insbesondere in China die Nachfrage nach Platinschmuck. Branchenvertreter haben jüngst die Befürchtung geäußert, die Absatzzahlen im Reich der Mitte würden die Werte des Vorjahres nicht erreichen. Grundsätzlich ist diese Nachricht für den Preis jedoch nicht negativ zu werten. Die Juweliere sind neben den Investoren die einzige Nachfragegruppe, die sensibel auf Preisänderungen reagiert. Da das Platinangebot durch die Förderausfälle in Südafrika in diesem Jahr ohnehin geringer ausfällt, ist die Verdrängung der Schmuckkäufer über den Preis eine logische Konsequenz zur Aufrechterhaltung des Marktgleichgewichtes. Erst bei einem signifikanten Nachfrageausfall ergibt sich ein anderes Bild. Danach sieht es aber momentan jedoch nicht aus.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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