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Rohöl steigt und hat gedrucktes Geld auf dem Gewissen

21.06.2008  |  Richard Daughty
"Und gerade deswegen suche ich nach einem gemütlichen Job als CEO einer Ölgesellschaft, weil ich dort richtig viel Geld verdiene und praktisch nichts machen brauche und scheinbar sogar noch weniger wissen müsste. Das würde perfekt passen!"

Die Manager der Ölkonzerne wurden nach Washington D.C. bestellt, um vor dem Kongress Rede und Antwort zu stehen. Die Schlappschwänze im Kongress möchten gerne, dass die Ölfirmen-Schlappschwänze dem Ölpreis irgendwie herunterzaubern - ich nehme an, die werden dann ihre Handys zücken und "Los, senkt den Ölpreis!" reinsprechen.

Beim Gespräch mit den Kongressschlappschwänzen ging es auch um die enormen Summen, die diese Ölschlappschwänze gemacht haben; die These, die gemachten Gewinne seien "exzessiv", wurde angebracht und auch sofort verifiziert, denn keiner dieser Leute war clever genug zu wissen, warum Öl in US-Dollars so teuer ist! Hahaha! Volldeppen!

Und gerade deswegen suche ich nach einem gemütlichen Job als CEO einer Ölgesellschaft, weil ich dort richtig viel Geld bekäme und praktisch nichts machen bräuchte und scheinbar sogar noch weniger wissen müsste. Das würde perfekt passen!

Mehr noch: Hätte ich dieser kleinen Inquisition beiwohnen dürfen, würde ich mir vielleicht das Mikro geschnappt haben: "Sehr gerne beantworte ich Ihnen die Frage, Herr Senator! Der Grund, warum Öl in US-Dollar so viel kostet, ist der 40%ige Kaufkraftverlust des Dollars innerhalb von fünf mickrigen Jahren - und das Dank Ihnen; Sie haben es zugelassen, dass die Notenbank so viel verdammtes Geld drucken darf, Sie degenerierter Drecksack! Hätte der Dollar immer noch seine Kaufkraft, würde das Rohöl immer noch bei 25 US $ liegen, so wie im Jahr 2002 - aber neiiiiiiiiiiin! Sie dümmlicher, blöder, nichts wissender Kongressdepp, Sie. SIE haben doch entschieden, Schulden aufzunehmen und Sie haben auch entschieden, so irre viel Geld auszugeben, dass man die Notenbank bemühen musste (und das nur zu gerne!), die dann all das Geld und den Kredit herbeischaffte, was nun zur Finanzierung der abscheulichen Ausgabenorgie Ihrer Regierung benötigt wurde - jetzt sind es schon insgesamt 9,4 Billionen $ Staatsschulden. Und hätte die Notenbank das Geld nicht gedruckt, dann würde euer enormes Verlangen nach Schulden jeden einzeln, verdammten Cent der Ersparnisse des Landes aufgesaugt haben und das gleich ein Dutzend Mal, wodurch auch die Zinssätze in den Himmel gestiegen wären, was man dann auch den "Ausquetsch-Effekt" nennt. Deswegen ist das Öl so teuer, Sie nichts wissender, aufgeblasener Kongressdepp, Sie!"

Meine ungehobelte und beleidigende Einführung ist anders als die von Chris Meyer, der Artikel für Agora Financial's 5-Minute Forecast schreibt. Er erklärt ganz ruhig: "Seit Januar 2001 kann man den Anstieg des Ölpreises weitestgehend als Reaktion auf das wachsende Geldangebot erklären. Wenn die Geldmenge steigt, dann steigt auch der Preis für Öl. Zu ganzen 87% kann die Preisbewegung beim Öl, durch das Anwachsen des Geldangebots erklärt werden."

Scheinbar strotzt die gesamte Bundesregierung nur so vor Dummheit, wie es auch der Junior-Mogambo-Ranger (JMR) Rob H. zu bestätigen weiß. Er hat einen Blick in die neuen, "offiziellen" Richtlinien für Inflations-Indizes des Verteidigungsministeriums geworfen, das für alle innerbehördlichen Kostenschätzungen und Budgetanfragen herangezogen wird. Er stieß dabei auf einen "Einzeiler", der ihn zum Lachen brachte: "1,034% Inflation pro Jahr" für die nächsten 30 Jahre! Hahaha! Ein Prozent Inflation für das nächste Dritteljahrhundert, wo doch das MZM-Geldangebot schon jetzt um 20% pro Jahr steigt! Und es wird ohne Zweifel noch weiter steigen! Hahaha!

Während ich mir die Lachtränen aus den Augen wische, merke ich, dass der Dollar ja schon in den letzten 5 Jahren 40% an Wert verloren hat; die Inflation bei Lebensmitteln und Energie liegt jetzt schon bei 20% und trotzdem will der Kongress wissen, warum Öl so viel kostet, und auch das Verteidigungsministerium macht die lausigsten Inflationsprognosen! Hahaha!

Peter Schiff von Euro Pacific Capital schreibt, die Inflation "wird ein großes Problem für uns, wenn die Chinesen zulassen, dass ihre Währung erheblich steigt". Er geht davon aus, dass sie um mindestens das Fünffache gegenüber dem Dollar ansteigen könnte - in einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren.

Der Vorteil der Chinesen ist, "[dass] der Ölpreis für die 1,3 Milliarden Chinesen […] um 80% [sinkt]. Der Verbrauch würde dann in den Himmel schießen, und das würde unsere Preise ebenfalls in den Himmel schießen."

Und er geht davon aus, dass der Dollar sinken wird, nicht nur gegenüber dem Yuan, sondern auch gegenüber allen anderen Währungen - und das nicht zu wenig! Er schreibt: "Der Dollar wird Minimum 40% oder 50% seines Wertes verlieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr offensivere Fluchtbewegungen aus dem Dollar erleben werden - ausgehend von der Golf Region und dem Asiatischen Block. Und dann ist das Zeug wirklich am Dampfen."

Und wenn er Zeug schreibt, dann wissen Sie, was gemeint ist und wenn Sie wissen, was dieser Kaufkraftverlust des Dollars bedeutet, dann wissen Sie auch, warum er "Zeug" dazu sagt.


© Richard Daughty, the angriest guy in economics
The Mogambo Guru



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