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Der letzte Tanz für Öl?

16.06.2008  |  Redaktion
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Wo geht man also hin, um das Geld zu verdienen?

Ein offensichtlicher Ort, an den die Leute automatisch blicken, ist der Besitz von Öl- und Gasproduzenten. Da ist keine schlechte Idee: Aber ich habe hier einen anderen Blickwinkel. Zwei weitere Graphen zeigen Erstaunliches. Sie zeigen dem Betrachter die Kapital- und Forschungsausgaben sowohl bei Exxon als auch bei Chevron zwischen 1928 und 2007.

Sie zeigen, dass die Ausgaben 1948 und 1974 Tiefstwerte erreichten. Nach jedem Tiefpunkt gab es eine lange Phase der Ausgaben. Die Ausgaben erreichten ihren Gipfel neun Jahre nach 1948. Sie erreichten den Gipfel sieben Jahre nach 1974. Wenn sich 2005 tatsächlich als Tiefstpunkt der Kapitalausgaben herausstellt - und so sieht es aus, nachdem Exxon erst jüngst bekannt gab, dass man die Kapitalausgaben in den nächsten Jahren um 25% auf 25-30 Milliarden Dollar anheben wolle - dann wüsste ich nicht, warum der Gipfel der Kapitalausgaben vor 2012 erreicht werden sollte.

Nun, warum ist das von Bedeutung? Denken Sie darüber nach, wofür Ölunternehmen ihr Geld ausgeben. Wo gehen sie einkaufen? Sie gehen bei den Dienstleistern für Ölfelder und den Ausstattungsunternehmen einkaufen. Und da wollen Sie auch sein. Denn selbst wenn Öl den Gipfel erreicht hat, haben wir immer noch Jahre starker Ausgaben durch die Ölunternehmen vor uns liegen. Sie wollen Zugriff auf das empfangende Ende all dieser Ausgaben haben. Solche Unternehmen werden Geld drucken können.

Und sie werden einem eine etwas andere Auszahlung gewähren, als der Besitz eines unmittelbaren Produzenten. Es kann manchmal besser sein, Schaufel und Spitzhacken zu besitzen. Normalerweise besitzt oder produziert man Öl oder Erdgas nicht, es kommt vielmehr bei denen, die Öl fördern entscheidend auf die eigene Ausstattung an.

Newmont Mining, der große Goldproduzent, ist ein Beispiel für einen Produzenten, der seine Anleger gründlich enttäuscht hat, und das während des vermutlich größten Goldbullenmarktes in der Geschichte. Newmonts Kosten sind so schnell gestiegen und sehr, dass sie niemals (zumindest bislang) nie von dem höheren Goldpreis profitieren konnten. Aber wenn man sein Geld mit der Ausstattung von Minen verdient, dann wurde man bezahlt.

Die wichtigsten Daten hier sind folgende: Der Ölpreis hat noch etwas Raum, teilweise wegen der Zunahme der Geldmenge und teilweise wegen der drängenden internationalen Nachfrage. Zum anderen sagen die Historiker, dass auch wenn wir den Ölgipfel schon gesehen haben, die Preise in den nächsten vor uns liegenden Jahren nicht wesentlich fallen werden.

Und zu guter Letzt hat der Boom der Kapitalsausgaben bei den großen Ölunternehmen gerade erst begonnen, und das sind gute Nachrichten für Anleger, die ihr Geld in die Dienstleistungsanbieter im Bereich der Ölfelder gesteckt haben. Das ist wirklich eine großartige und hinterlistige Möglichkeit, einen nicht zu leugnenden Trend bei Öl und Gas zu spielen: Die Erschöpfung der alten Quellen nach Überschreiten des Produktionsgipfels.

Die Instandhaltung der Ölquellen hilft Ihnen, ein wenig mehr aus allen Quellen zu ziehen. Und so sieht das Leben einer normalen Ölquelle aus... Jedes Mal, wenn jemand eine Ölquelle bohrt, wird eine jährliche Zahlung an die Dienstleistungsanbieter vereinbart, weil die Instandhaltungsarbeiten der Lebensspanne einer normalen Bohrinsel folgen. Wenn man die Ölquelle nicht gut versorgt, dann geht die Produktionsrate schneller zurück.

Wenn man also im Geschäft bleiben will, dann muss man sich um die bestehenden Quellen gut kümmern. Man bohrt vielleicht nicht nach neuen Quellen, aber man behält, was man schon hat. Außerdem muss man im Kopf behalten: je reifer ein Öl- oder Gasfeld ist, desto mehr müssen die Ölquellen Instand gehalten werden. Die Instandhaltung erlebt normalerweise nicht die gleichen Aufs und Abs wie die Forschung.

Und die Flotten der Dienstleister liefern einen wesentlich beständigeren und vorhersagbareren Geldfluss. Ich erwarte, dass all das Geld, das die großen Unternehmen für die Forschung ausgegeben haben, zu vielen neuen Bohrungen führen wird und dass dem eine ganze Reihe von neuen Geschäften für die Instandhaltungsunternehmen folgen wird.


© Chris Mayer
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Trader´s Daily"






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