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Edelmetalle: Déjà-vu am Goldmarkt

16.06.2008  |  Thorsten Proettel
Momentum zuletzt eher negativ

Die Goldpreisentwicklung verlief in den letzten Tagen eindeutig enttäuschend. Die Baisse an den Aktienmärkten gab den Edelmetallen zuerst Auftrieb, so dass Gold zwischenzeitlich fast 910 US-Dollar pro Feinunze kostete. Anschließend folgte allerdings ein Rückgang bis auf 860 US-Dollar. Das negative Momentum bringt den Goldpreis somit gefährlich nahe an die wichtige Zone von 845 bis 850 US-Dollar. Sollte sie nach unten durchbrochen werden, dann ist aus charttechnischer Sicht ein relativ zügiger Rutsch auf deutlich tiefere Niveaus wahrscheinlich. Einen hohen Verkaufsdruck würden zudem viele Stop-Loss-Orders erzeugen, mit denen sich institutionelle Anleger abzusichern versuchen. Die 850- Dollar-Marke wurde jedoch selbst bei dem hohen Verkaufsdruck Anfang Mai nicht nachhaltig unterschritten, so dass auch im Moment ein Abprallen des Kurses nach oben wahrscheinlicher ist.

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Geschichte wiederholt sich

Die aktuelle Lage erinnert auffallend an die Situation 2005/06. Wie in der zweiten Jahreshälfte 2007 hatte sich auch 2005 die Aufwärtsbewegung des Goldpreises beschleunigt. Letztendlich wurde im Mai 2006 ein vorläufiger Höchststand erreicht wie es sich zwei Jahre später im März wiederholte. Das Déjà-vu wird durch den starken Preisrücksetzer innerhalb kurzer Zeit erweitert, der sich beides mal in der Folgezeit ereignete. Sofern sich die Geschichte wiederholt, dann scheint der Weg für das Edelmetall momentan vorgezeichnet. Bekanntlich hat sich der Goldpreis in den Monaten nach seinem Hoch 2006 auf einem Niveau eingependelt, das etwas unterhalb des Höchststandes aber oberhalb des Ausgangsniveaus lag, bevor dann mit der Subprime-Krise ein neuerlicher Schub nach oben einsetzte.

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Amerikaner kaufen wieder Gold

Trotz der momentan rückläufigen Tendenz beim Goldpreis ist das Gros der Anleger zuversichtlich und reagiert mit Käufen, wie die Daten der börsengehandelten Goldfonds zeigen. Hoch sind die Zuwächse vor allem in Europa. Beispielsweise legten die Goldbestände der Zürcher Kantonalbank seit März um fast 20% zu, während für das englische Pendant ETF Securities sogar eine Steigerung um 40% zu verzeichnen war. Zu berücksichtigen ist natürlich, dass diese Fonds relativ klein sind und der Basiseffekt die Zahlen besonders groß erscheinen lässt. Bemerkenswert ist jedoch, dass selbst die Bestände des Weltmarktführers StreetTracks in den USA in den letzten Wochen wieder angestiegen sind. Offenbar nutzen die Amerikaner das ermäßigte Preisniveau als Einstiegschance.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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