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Interview mit Theodore Butler

26.01.2005  |  Theodore Butler
Cook: Seit wir zusammen arbeiten hat sich Silber verdoppelt. Sie haben einen weit größeren Anstieg vermutet. Könnte das schon alles sein, was wir bekommen werden?

Butler: Nein. Ohne das ganze fein an einem Zeitplan zu orientieren, glaube ich, dass wir uns gerade erst am Start befinden. Es sind noch immer sehr, sehr viele Dollars bis zum kommenden Höchststand. Teilweise ist Silber heute ein um einiges besserer Kauf, als zu niedrigeren Kursen in der Vergangenheit.

Cook: In welcher Beziehung?

Butler: Weil ich glaube, dass wir nicht mehr lange warten müssen, bis wir bedeutende Kursanstiege sehen. Offensichtlich ist der Silberkauf bei vier oder fünf Dollar günstiger als bei sechs oder sieben, jedoch solange nicht jemand in die Vergangenheit reisen kann, muss er sich mit der aktuellen Realität abfinden.

Cook: Welche ist?

Butler: Wir haben immer noch Schnäppchenpreise und das Warten sollte jetzt nicht mehr lange dauern.

Cook: Warum glauben Sie, dass das Warten bald ein Ende haben wird?

Butler: Schauen Sie sich um. Vor ein paar Jahren, als Silber deutlich niedriger notierte, war die Rohstoffwelt gänzlich anders als heute. Alles erschien im Überfluss und günstig – Energie, Metalle, alles. Heute ist es schwer ein Mineral oder Metall zu finden, dass nicht zu weit höheren Preisen knapp im Angebot ist.

Cook: Der China-Effekt?

Butler: Ja. Ich stimme zu, dass China und andere schnell wachsende Asiatische Regionen dahinter stecken.

Cook: Wird diese Nachfrage bestehen bleiben?

Butler: Es sieht nach einem kurzfristigen und langfristigen Phänomen aus. Silber befand sich in einem Defizit bevor die anderen Metalle in ein Produktionsdefizit eintraten. Wir verwenden heute immer noch mehr Silber als wir produzieren, und mehr Menschen als jemals zuvor beachten diesen Aspekt.

Cook: Was ist mit dem Rückgang in der Fotografie?

Butler: Ja, digitale Fotografie hat große Einbrüche im Konsumentenbereich bewirkt, genau wie vorher in der Grafik- und Druckbranche. Jedoch muss sich das nicht unbedingt in einen allgemeinen Einbruch in der Silbernutzung verwandeln.

Cook: Wieso nicht?

Butler: Erstens, selbst wenn der Konsumverbrauch der klassischen Fotofilme zurückgeht, steigt der Druck von Digitalfotos auf Photopapier an. Das Silber in den Filmen ist recyclebar, während es das in Fotopapier nicht ist. Somit verlieren wir Silberrückgewinnung im Gleichschritt mit der Abnahme der Filmverwendung. Ich habe eine Quelle in der Recyclingindustrie, die sich seit Jahren über den Verlust in seiner Silberproduktion aufgrund des Einbruchs beim Filmverbrauch beschwert. Meinen Sie das ironisch?

Cook: Mit all dieser Silbernachfragen und diesem Mangel an Angebot, warum ist der Preis nicht viel höher?

Butler: Kommen Sie Jim, Sie wissen die Antwort. Manipulation. Wenn es eine Erklärung des freien Marktes für gedrückte Preise gibt, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, habe ich sicherlicht noch nicht davon gehört. Wenn es keine Metallverleihe und COMEX Shortselling gäbe, würden Sie nicht nach niedrigeren Silberpreisen fragen.

Cook: Wenn Sie über Manipulation sprechen, denken sich viele, dass es ein bisschen komisch klingt. Wie überwinden Sie das?

Butler: Ich weiß, dass der Silbermarkt ohne Zweifel manipuliert wurde und immer noch wird. Ich habe versucht das so klar wie möglich zu dokumentieren. Es steht allen interessierten Personen offen für sich zu entscheiden, wie sie die Beweise sehen. Falls sie entscheiden, dass er manipuliert ist und ein tolles Schnäppchen darstellt, werden sie kaufen. Wenn sie jedoch glauben, dass die Idee einer Manipulation verrückt ist, werden sie wahrscheinlich nicht kaufen. Sofern jemand wirklich glaubt, dass der heutige Silberpreis fair von den Kräften des Freien Marktes bestimmt wird, warum sollte er dann kaufen?

Cook: Wie wird diese so genannte Manipulation enden?

Butler: Sie endet mit einem Knall. Uns geht plötzlich das Angebot aus Leasinggeschäften aus, oder die Händler gehen bei der nächsten Rallye nicht mehr short, oder beides? Es wird auf jeden Fall hart werden.

Cook: Wer verleiht im Augenblick Silber?

Butler: Da das Silberleasing so verborgen ist und hinter verschlossen Türen durchgeführt wird, kann man niemals sicher sein wer genau dahinter steckt, außer es gibt einen Ausrutscher. Sicherlich ist niemand stolz darauf zuzugeben, dass er Metall verleiht. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen China, aufgrund es früheren Verhaltens.

Cook: Warum sollten die Händler die eine Menge Geld mit Shortpositionen verdient haben, aufhören es zu tun.

Butler: Weil einige von ihnen, die wenigsten, wissen das dieses Spiel sehr weit reichend ist und das es nur böse enden kann. Ich muss ihnen Anerkennung zollen, für die Klugheit, das Ende vorherzusehen und freiwillig das Leerverkaufen zu beenden. Jedoch könnte ich auch gänzlich falsch liegen, indem die Händler möglicherweise das Ende nicht kommen sehen und sie mit einer vollen Shortposition erwischt werden.

Cook: Haben sie sich jemals bei anderen Rohstoffen so verhalten?

Butler: Zugegebenerweise nicht oft, aber Ich sah sie vor einem Jahr aktiv bei Kupfer. Sie deckte ihre shortpositionen ein und ließen den Kurs auf neue Hochs steigen. Aber man muss beachten, dass Silber außergewöhnlich einzigartig in der gesamten Größe der Short Positionen ist, dass es keinen sanftes abarbeiten geben kann. Es wird mit einem Schlag kommen.

Cook: Was passiert mit den Manipulatoren? Müssen sie ausgepresst werden?

Butler: Es gibt eine dauerhafte, oder restliche, Shortposition im Silbermarkt die garantiert, dass jemand verletzt wird. Aber ich unterstütze immer noch die Theorie, dass die Preisexplosion kommt wenn die Manipulatoren so viele Shortpositionen haben, wie sie maximal aufbringen können. Genau wie jetzt.

Cook: Das sind große Jungs, tatsächlich die größten. Stehen diese nicht einen Sprung entfernt vom Rest von uns?

Butler: Sie haben recht, dass es sich hierbei um einige der größten Finanzunternehmen der Welt handelt und das diese gegenüber dem Rest von uns einen entschiedenen Vorteil in Punkto Insider Informationen haben. Sie haben aber auch einen natürlichen Nachteil, durch ihre enorme Größe werden Sie daran gehindert große Longpositionen einzugehen.

Cook: Wieso können sie keine großen Longpositionen aufbauen?

Butler: Weil es nicht genug verbleibendes physisches Silber in der Welt gibt, das gekauft werden könnte, noch ist jemand gewillt in diesen großen Mengen short zu gehen. Es muss immer einen Verkäufe für jeden Käufer geben. Beim Silber existiert kein Verkäufer von dem die Händler kaufen könnten. Die Händler waren immer die letzten Verkäufer.


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