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Goldförderung pro Erdbewohner

02.07.2008  |  Dr. Jürgen Müller
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Hierbei fallen drei Dinge auf:
  • a.) Das unter Unterstützungsniveau (schwarze Linie in Abb. 3) ist steigend, d.h. die Goldförderung stieg tendenziell prozentual schneller als die Weltbevölkerung.
  • b.) Im Vorfeld des 2. Weltkrieges stieg die Goldförderung sehr stark an, sodass 1940 ein All-Time-High von 0,57 Gramm pro Erdbewohner gefördert wurde; auf 2,3 Milliarden Erdbewohner verteilte sich in jenem Jahr eine Förderung von 1.310 Tonnen.
  • c.) Nimmt man dieses All-Time-High als politisch motiviert heraus (Vorbereitungen der Staaten auf den 2. Weltkrieg), ergibt sich eine umgekehrte Tassenformation (rote Kurve).

Zieht man die aktuellen Äußerungen von z.B. Gregory Wilkins, Chef von Barrick, als Bewertungsgrundlage heran (3) so wird deutlich, daß die Goldförderung in den kommenden Jahren weiter fallen wird. Darüberhinaus wird laut der UN die Bevölkerungszahl bis 2050 weiter bis auf 9 Milliarden Menschen anwachsen. Dies bedeutet, daß der Quotient aus Abb. 3 die untere Unterstützungslinie erstmals seit gut 100 Jahren wieder nach unten durchbrechen wird (Rechenbeispiel: 9 Milliarden Menschen und 2000 Tonnen Goldförderung ergibt 0,22 Gramm pro Erdbewohner. Dies würde einen Abfall von 40% vom heutigen Niveau aus gesehen bedeuten).


Fazit:

Die Goldförderung pro Erdbewohner wird weiter fallen, da beide involvierte Trends entgegenlaufen (steigende Weltbevölkerung, sinkende Goldförderung). Im Zeichen der Globalisierung und damit sich ausgleichenden Wohlstandes in der Welt wird die Versorgung mit neu gefördertem Gold zunehmen angespannter werden.

Auf Vorträgen höre ich bei diesem Punkt oft als kritische Anmerkung, daß das Gold ja nicht wie Öl nach dem Verbrauch vom Erdboden verschwinde. Gold würde demnach wie Papiergeld jährlich "inflationiert". Dies ist natürlich explizit und unwidersprechlich der Fall. Man schätzt, daß noch immer 95% allen jemals geförderten Goldes vorhanden bzw. verfügbar sei (146.000 Tonnen * 0,95 = 138.700 Tonnen). Geht man jedoch davon aus, daß Gold von den meisten seiner Besitzer wie z.B. Zentralbanken als Be- oder Versicherung interpretiert wird, d.h. die Umlaufgeschwindigkeit im Vergleich zu virtuellen Papierwerten deutlich niedriger ist, wird klar, daß neuer Bedarf zumeist aus Neugold gedeckt werden muß und Altgold dem Markt nur zum kleinen Teil als Scrap ("Schrottgold" aus der Zahnmedizin oder der Elektrotechnik, etc.) zur Verfügung steht. Je mehr sich die kommende Finanzkrise am Horizont abzeichnet, umso weiter wird die Umlaufgeschwindigkeit von Gold sinken da die Menschen versuchen werden ihre Papiergelder gegen Gold zu tauschen.


© Jürgen Müller
www.goldsilber.org



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Quellen:
(1) http://esa.un.org/unpp/
(2) Daten 1500-1886 Meyers Konversationslexikon 1905, online z.B. unter www.retrobibliothek.de; Daten 1887-1899 www.bullion.org.za; Daten ab 1900 vom US Geological Survey
(3) www.telegraph.co.uk




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