US-Fed blinzelt: Propaganda und Bluffs
14.07.2008 | Jim Willie CB
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Umgekehrt steigt Gold
Der Goldpreis hat die kritische Unterstützung wiederholt getestet. Mindestens drei oder vier dieser Test wurden erfolgreich beendet. Der Aufwärtstrend des Goldpreises bleibt ganz offensichtlich, sehr durch seine Stütze gefestigt, während er sich auf die Feuerwerke im Sommer und Herbst vorbereitet. Die blöde Idee eines Umschwungs des US-Dollars, angeführt durch die Wachsamkeit der US-Notenbank der Preisinflation gegenüber, ist nun weggeworfen wie die Sonntagszeitung vom letzten Monat. Recyceln Sie die Zeitung und auch die gescheiterte Propaganda, die sich in eine ranzige Zuckerglasur auf den Finanzmärkten verwandelt hat, endlos wiederholte Irreführungen, die auf die Öffentlichkeit geschüttet werden.
Die Immobilienschwäche wird anhaltende inflationäre Reaktionen antreiben, mit denen man umgehen muss. Jedes Rettungsprogramm für Hypotheken wird mit Inflationsmedizin voll gepumpt sein. Das Gold wird reagieren. Die Schwäche der US-Wirtschaft wird anhaltende inflationäre Reaktionen antreiben, mit denen man umgehen muss. Jede weiteren Stimuli und Rettungspakete der US-Notenbank werden mit Inflationsmedizin voll gepumpt sein. Das Gold wird reagieren. Die Bankenkrise und die bevorstehenden Bankenpleiten werden die Schwäche der US-Wirtschaft vorantreiben und sie wiederum wird weiterhin inflationäre Reaktionen antreiben, mit denen man umgehen muss.
Die Finanzmärkte und die Bankenwelt werden bald von einer Panik ergriffen werden. Das Gold wird reagieren. Bis jetzt hat nicht ein einziger Banken-Run durch die Einleger stattgefunden, noch nicht. Aber es werden viele sein. Der Umkehrschluss, der am Mittwoch einsetzte und sich bin in den Donnerstag hinein zog, war so hell wie der Tag. Für die, die an wahres Geld glauben und die "gesundes" Geld befürworten, war die Goldreaktion beruhigend und besänftigend, ja sogar vielversprechend.
In den letzten paar Wochen wurde den FedFunds Futures-Märkten wieder ein wenig mehr Glaubwürdigkeit geschenkt, dass eine Leitsatzanhebung oder sogar mehrere Anhebungen noch vor Ende des Jahres erfolgen würden. Das ist offensichtlich totaler Schwachsinn. Die Finanzmärkte in den USA haben die Vorstellung von der Erholung des Bankensystems, der Stabilität der Hypothekenmärkte und der Immunität der US-Wirtschaft gegenüber der Immobilienschwäche vollständig zerstört. Alle drei Vorstellungen sind von außen betrachtet absurd, denn noch viel mehr Elend und Verluste kommen schon bald auf uns zu. Die US-Schatzanleihen spiegeln die Rezession der US-Wirtschaft endlich wider, die jeden Monat schlimmer wird.
Diese Woche waren die Nachrichten über die Immobilien verheerend, dass der Case Schiller Immobilienpreis Index in über 20 Städten um 2% im April gefallen war, was einen heftigen Absturz um 15,3% im gesamten letzten Jahr bedeutet. Weiterhin fiel der Konsumklimaindex des Conference Board im Juni auf gerade einmal 50,4 - von 58,0 im Mai. Der Juni verzeichnet somit den tiefsten Stand in seiner Geschichte. Die nächste Bankenpleite wird den letzten Nagel in den Sarg der Leitsatzanhebung schlagen, ohne jeden Zweifel. Die Unvermeidbarkeit der Bankrotterklärung von General Motors rückt immer näher. Vielleicht geht auch Ford Motors vor die Hunde. Auto-, Geländewagen- und Truck-Verkäufe gehen immer weiter zurück. Die gesamte Zuliefererkette der Autoindustrie leidet. Behauptungen von US-Notenbank-Chef Bernanke, die US-Wirtschaft würde wachsen, entsagen jeglicher Realität.
Goldman Sachs zeichnet das Bild
Einige klare Anzeichen treten langsam ins Licht. Die Firmen an der Wall Street schließen sich zusammen, hadern aber auch mit sich. Zuerst eine Einleitung. Der Jobkiller hinter Bear Stearns, den JP Morgan verursachte, verbirgt hinter den öffentlichen Geschichten noch eine Vielzahl weiterer. Einige meiner Ansichten wurden geteilt. Hier kommt noch mehr: Bear Stearns nahm an der LongTerm Capital Management Notfall-Rettung 1998 nicht teil. Dafür wurden sie 10 Jahre später bestraft. Weiter noch, als die US-Notenbank die Bücher von Bear Stearns im März öffnete, fand sie eine riesige Short-Position im US-Dollar. Sie fanden einen riesigen Posten, der auf einen höheren Goldpreis wettete. So wurde Bear Stearns umgebracht, mit der Liquidierung ihres Goldpostens, der für einen großen Fall des Goldpreises verantwortlich war, gedeckt durch ihren US-Dollar-Posten. Schauen Sie sich den Goldpreis Mitte März an und den Verlauf des US-Dollars.
Die Wall Street Firmen haben die Botschaft mitbekommen. Würden sie gegen den US-Dollar und für Gold bieten, so hätten sie keinen Zugang zur Rediskont- oder Kreditfazilität der US-Notenbank mehr. Nun also helfen sich die Wall Street Firmen eventuell wieder gegenseitig auf die Beine. Scheitert eine, scheitern sie womöglich alle und gehen bankrott.
Deswegen sind die Geschichten von Lehman Brothers und Merrill Lynch so wichtig. Sie sind finanziell gestützt. Auftritt Citigroup. Meine Mutmaßung ist, dass Citigroup sehr bald eine große Zahl an Hypothekenbonds verkaufen wird - vielleicht auch eine andere große Bank - in der ersten Phase einer Bond-Liquidierung Citigroup ist dem Untergang geweiht und wird ihre Pleite als Restrukturierungsmaßnahme darstellen, abgeschlossen mit Liquidierung. Wir werden abwarten müssen, was übrig bleibt.