Nur ein einziges Silberpreis-Beruhigungsmittel
10.07.2008 | Theodore Butler
Es ist noch nicht lange her, dass ich den Silbermarkt in einem meiner Artikel mit einem Zirkus verglichen habe, in dem es verschiedene Manegen gibt, auf denen gleichzeitig verschiedene Dinge auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden. Ich möchte den Vergleich noch einmal heranziehen und die hier widerstreitenden Kräfte beschreiben, die die Preise nach oben treiben und auch wieder nach unten ziehen.
Es gibt viele Faktoren, die den Preis gemeinsam nach oben treiben, dazu gehören auch die Investitionszuflüsse, die Fundamentaldaten aus Angebot und Nachfrage und eine langfristig wirkende Erschöpfung der weltweiten Silberbestände. Aktuell kommen die Ängste in Bezug auf die Stabilität des Finanzsystems hinzu, die die Nachfrage nach Silber (als Flucht in eine Qualitätsanlage) steigen lässt. Zweifellos wird es irgendwann in der Zukunft (die Preise werden dann viel höher liegen) dazu kommen, dass eben diese Faktoren negativen Druck auf die neuen Preishochs ausüben. So funktioniert grundsätzlich das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Im deutlichen Kontrast zu den Myriaden an bullischen Faktoren beim Silber steht eine einzige Kraft, die den Preis nach unten zwingt - eine kleine Gruppe von Leerverkäufern. Ohne diese wenigen Leerverkäufer würde der Silberpreis ein Mehrfaches vom heutigen Preis betragen. Ganz klar: Die genannte, kleine Gruppe Leerverkäufer, die in erster Linie an der COMEX tätig ist (und jetzt auch im großen Silber-ETF, SLV), bekommt von anderen Stellen Hilfe und Beihilfe, so zum Beispiel von den Herausgebern von ungedeckten Silber-Zertifikaten und Pool-Programmen. Aber ohne die Leerverkäufer an der COMEX und ohne die Leerverkäufer am SLV könnte es einen solch tiefen Silberpreis gar nicht erst geben.
Der Hauptgrund für den derzeitig niedrigen Silberpreis wird ironischerweise auch der wichtigste Faktor sein, der die Silberpreise zukünftig weit nach oben treiben wird. Daher braucht auch keiner die Short-Position beim Silber zu fürchten. Sie ist nun einmal eine Tatsache, mit der man objektiv umgehen muss. Die Beweislage ist klar und zwingend: Eine kleine Anzahl von Short-Verkäufern sind in erster Linie verantwortlich für die aktuell niedrigen Preise. Und ich bin wirklich erstaunt, wie irgendjemand, der sich mit Silber (oder Gold) beschäftigt und darüber schreibt, die Bedeutung dieses Faktors leugnen kann. Ich beschwere mich hier nicht, da schon viele die preisliche Bedeutung der konzentrierten Short-Position beim Silber anerkannt haben. Die Faktenlage spricht für sich selbst und ist nicht davon abhängig, wie viele den Einfluss der Short-Position wirklich erkennen.
Die dokumentierten Beweise können, wieder einmal, dem jüngsten Commitment of Traders Report (COT) entnommen werden. Nach Stand vom 1. Juli hat die Gruppe der Commercials nach der 2 $-Erholung, ihre Netto-Short-Position um 35 Millionen Unzen vergrößert. Die acht größten Händler hatten hieran den größten Anteil, sie vergrößerten ihre Netto-Short-Position bei den Silber-Futures und erreichten damit ein neues 2-Monate-Hoch von 70.728 Kontrakten - oder mehr als 353 Millionen Unzen. Das entspricht 196 Tagen Produktion aus den weltweit existierenden Minen. Kein anderer Rohstoff kommt hier nur in die Nähe.
Die acht größten Silberhändler an der COMEX halten jetzt mehr als 79% der Netto-Short-Position im gesamten COMEX-Markt für Silber-Futures (alle Spreads heraus gerechnet).
Das ist ein Konzentrationsniveau, das per se und ohne weitere Fragen manipulativ ist. Das ist ein Konzentrationsniveau, das von den Aufsichtsbehörden nie toleriert würde, wäre es beim Silber, beim Gold oder ganz gleich in welchem Markt auf der Long-Seite erreicht worden. Es ist ein Konzentrationsniveau, das nur noch am COMEX-Goldmarkt überschritten wird, wo es bei über 81% liegt. Beim Gold stieg die Netto-Short-Position der Commercials für diese Woche um mehr als 40.000 Kontrakte - die größte wöchentliche Zunahme seit fast einem Jahr. Wenn es beim Silber und beim Gold zu heftigen Sell-Offs kommt, dann wird es auch dafür auch keine andere Erklärung geben, als deren manipulative Herbeiführung durch die Commercials.
Mit 353 Millionen Unzen ist die dokumentierte Netto-Short-Position der acht größten Händler an der COMEX fast genauso groß wie die weltweit bekannte Menge Silber. Das Problem ist nur, dass die konzentrierten Shorts eben nicht alles besitzen, geschweige denn auch nur einen bedeutenden Anteil an den weltweit bekannten Silberbeständen. Wenn es so wäre, dann hätten die CFTC und die COMEX auf meine Manipulationsvorwürfe in aller Öffentlichkeit reagiert und verkündet, dass echtes Silber hinter den Short-Positionen steht, sie hätten nicht um den heißen Brei herumgeredet.
Es steht außer Frage, dass eine solche konzentrierte Short-Position beim COMEX-Silber existiert. Die einzig verbleibende Frage ist also: "Warum sind sie short?" Diese Frage stelle ich mir nun täglich seit 25 Jahren, seitdem ich das erste Mal die Anomalität einer übergroßen Short-Position beim COMEX-Silber entdeckte. Die einzige Erklärung, die auf Dauer Stand hält, findet man bei einer Short-Position, die über so viele Jahre hinweg so stark angewachsen ist, dass sie sich schließlich verselbstständigt hat. Sie ist so groß geworden, dass sie nicht mehr aufgelöst werden konnte und kann, ohne dass es zu einem Skandal kommt und die Marktbedingungen in Unordnung geraten.
Ja, die Akteure auf der Short-Seite haben über die Jahre gewechselt. Ja, die Shorts sind unglaublich geschickt und profitabel im Umgang mit ihren Positionen gewesen (dank ihrer Gegenparteien - der Techfonds). Ja, die Aufsichtsbehörden haben einfach weggeschaut. Ja, der Preis ist über die letzten Jahre stark angestiegen. Trotz all dieser Dinge hat die Short-Position überlebt. Wäre die Short-Position reduziert worden und hätte sie vergleichsweise das Niveau anderer Rohstoffe erreicht, dann würde dieses Problem gar nicht zur Debatte stehen. Und auch ich hätte mich mit Sicherheit nicht mehr mit diesem Thema beschäftigt. Nun ist es aber so, dass die Short-Position über die Jahre einfach weiter angewachsen ist.
Sehr ähnlich einem parasitären Bandwurm oder Tumor, der größer geworden ist als sein Opfer und Träger, würde die Entfernung oder die Auflösung der Silber-Short-Position das Bestehen des Silbermarktes an sich bedrohen. Genauer gesagt, würde das Entfernen der Short-Position das weitere Bestehen der Silbermanipulation bedrohen und für garantiert höhere Preise sorgen.
Es gibt viele Faktoren, die den Preis gemeinsam nach oben treiben, dazu gehören auch die Investitionszuflüsse, die Fundamentaldaten aus Angebot und Nachfrage und eine langfristig wirkende Erschöpfung der weltweiten Silberbestände. Aktuell kommen die Ängste in Bezug auf die Stabilität des Finanzsystems hinzu, die die Nachfrage nach Silber (als Flucht in eine Qualitätsanlage) steigen lässt. Zweifellos wird es irgendwann in der Zukunft (die Preise werden dann viel höher liegen) dazu kommen, dass eben diese Faktoren negativen Druck auf die neuen Preishochs ausüben. So funktioniert grundsätzlich das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Im deutlichen Kontrast zu den Myriaden an bullischen Faktoren beim Silber steht eine einzige Kraft, die den Preis nach unten zwingt - eine kleine Gruppe von Leerverkäufern. Ohne diese wenigen Leerverkäufer würde der Silberpreis ein Mehrfaches vom heutigen Preis betragen. Ganz klar: Die genannte, kleine Gruppe Leerverkäufer, die in erster Linie an der COMEX tätig ist (und jetzt auch im großen Silber-ETF, SLV), bekommt von anderen Stellen Hilfe und Beihilfe, so zum Beispiel von den Herausgebern von ungedeckten Silber-Zertifikaten und Pool-Programmen. Aber ohne die Leerverkäufer an der COMEX und ohne die Leerverkäufer am SLV könnte es einen solch tiefen Silberpreis gar nicht erst geben.
Der Hauptgrund für den derzeitig niedrigen Silberpreis wird ironischerweise auch der wichtigste Faktor sein, der die Silberpreise zukünftig weit nach oben treiben wird. Daher braucht auch keiner die Short-Position beim Silber zu fürchten. Sie ist nun einmal eine Tatsache, mit der man objektiv umgehen muss. Die Beweislage ist klar und zwingend: Eine kleine Anzahl von Short-Verkäufern sind in erster Linie verantwortlich für die aktuell niedrigen Preise. Und ich bin wirklich erstaunt, wie irgendjemand, der sich mit Silber (oder Gold) beschäftigt und darüber schreibt, die Bedeutung dieses Faktors leugnen kann. Ich beschwere mich hier nicht, da schon viele die preisliche Bedeutung der konzentrierten Short-Position beim Silber anerkannt haben. Die Faktenlage spricht für sich selbst und ist nicht davon abhängig, wie viele den Einfluss der Short-Position wirklich erkennen.
Die dokumentierten Beweise können, wieder einmal, dem jüngsten Commitment of Traders Report (COT) entnommen werden. Nach Stand vom 1. Juli hat die Gruppe der Commercials nach der 2 $-Erholung, ihre Netto-Short-Position um 35 Millionen Unzen vergrößert. Die acht größten Händler hatten hieran den größten Anteil, sie vergrößerten ihre Netto-Short-Position bei den Silber-Futures und erreichten damit ein neues 2-Monate-Hoch von 70.728 Kontrakten - oder mehr als 353 Millionen Unzen. Das entspricht 196 Tagen Produktion aus den weltweit existierenden Minen. Kein anderer Rohstoff kommt hier nur in die Nähe.
Die acht größten Silberhändler an der COMEX halten jetzt mehr als 79% der Netto-Short-Position im gesamten COMEX-Markt für Silber-Futures (alle Spreads heraus gerechnet).
Das ist ein Konzentrationsniveau, das per se und ohne weitere Fragen manipulativ ist. Das ist ein Konzentrationsniveau, das von den Aufsichtsbehörden nie toleriert würde, wäre es beim Silber, beim Gold oder ganz gleich in welchem Markt auf der Long-Seite erreicht worden. Es ist ein Konzentrationsniveau, das nur noch am COMEX-Goldmarkt überschritten wird, wo es bei über 81% liegt. Beim Gold stieg die Netto-Short-Position der Commercials für diese Woche um mehr als 40.000 Kontrakte - die größte wöchentliche Zunahme seit fast einem Jahr. Wenn es beim Silber und beim Gold zu heftigen Sell-Offs kommt, dann wird es auch dafür auch keine andere Erklärung geben, als deren manipulative Herbeiführung durch die Commercials.
Mit 353 Millionen Unzen ist die dokumentierte Netto-Short-Position der acht größten Händler an der COMEX fast genauso groß wie die weltweit bekannte Menge Silber. Das Problem ist nur, dass die konzentrierten Shorts eben nicht alles besitzen, geschweige denn auch nur einen bedeutenden Anteil an den weltweit bekannten Silberbeständen. Wenn es so wäre, dann hätten die CFTC und die COMEX auf meine Manipulationsvorwürfe in aller Öffentlichkeit reagiert und verkündet, dass echtes Silber hinter den Short-Positionen steht, sie hätten nicht um den heißen Brei herumgeredet.
Es steht außer Frage, dass eine solche konzentrierte Short-Position beim COMEX-Silber existiert. Die einzig verbleibende Frage ist also: "Warum sind sie short?" Diese Frage stelle ich mir nun täglich seit 25 Jahren, seitdem ich das erste Mal die Anomalität einer übergroßen Short-Position beim COMEX-Silber entdeckte. Die einzige Erklärung, die auf Dauer Stand hält, findet man bei einer Short-Position, die über so viele Jahre hinweg so stark angewachsen ist, dass sie sich schließlich verselbstständigt hat. Sie ist so groß geworden, dass sie nicht mehr aufgelöst werden konnte und kann, ohne dass es zu einem Skandal kommt und die Marktbedingungen in Unordnung geraten.
Ja, die Akteure auf der Short-Seite haben über die Jahre gewechselt. Ja, die Shorts sind unglaublich geschickt und profitabel im Umgang mit ihren Positionen gewesen (dank ihrer Gegenparteien - der Techfonds). Ja, die Aufsichtsbehörden haben einfach weggeschaut. Ja, der Preis ist über die letzten Jahre stark angestiegen. Trotz all dieser Dinge hat die Short-Position überlebt. Wäre die Short-Position reduziert worden und hätte sie vergleichsweise das Niveau anderer Rohstoffe erreicht, dann würde dieses Problem gar nicht zur Debatte stehen. Und auch ich hätte mich mit Sicherheit nicht mehr mit diesem Thema beschäftigt. Nun ist es aber so, dass die Short-Position über die Jahre einfach weiter angewachsen ist.
Sehr ähnlich einem parasitären Bandwurm oder Tumor, der größer geworden ist als sein Opfer und Träger, würde die Entfernung oder die Auflösung der Silber-Short-Position das Bestehen des Silbermarktes an sich bedrohen. Genauer gesagt, würde das Entfernen der Short-Position das weitere Bestehen der Silbermanipulation bedrohen und für garantiert höhere Preise sorgen.