Goldmarkt Update
14.07.2008 | Clive Maund
Letzte Woche haben Gold und Silber sehr wichtige Ausbrüche von ihrer Basis aus hinter sich gebracht, um zu einem großen Ausbruch anzusetzen. Hierbei handelt es sich um eine Entwicklung, die wir schon seit einiger Zeit erwartet haben. Auf dem 1-Jahres-Chart für Gold können wir sehen, wie Gold zuerst aus dem 3-Fächer-Korrekturmuster ausbrach, das wir schon zuvor ausgemacht hatten - mit dem größten 1-Tages-Zuwachs, den wir seit vielen Jahren zu Gesicht bekommen haben - allein schon das ist eine sehr bullische Entwicklung. Danach fiel es zurück von der deutlichen Widerstandslinie, die auf Ende März zurückgeht und das obere Ende des Basisgebietes markierte. Diese Reaktion führte zur Entspannung der kurzfristig überverkauften Bedingungen. Dann, Ende letzter Woche, schoss es durch den Widerstand, diese Bewegung verlief synchron mit einem Einbruch beim Dollar als Antwort auf die Fannie/ Freddie-Katastrophe.
Aus diesem Chart sollte eindeutig hervorgehen, dass wir jetzt in der Tat aus technischer Sicht eine sehr bullische Ausrichtung beim Gold haben. Nachdem Gold während seiner Gegenreaktion dem 200-Tage-Durchschnitt sehr nah gekommen war, hat sich der Preis stabilisiert und ist gestiegen, um schließlich seine Basis über diesem Indikator zu etablieren. Er ist gerade von dieser Basis aufgebrochen, zu einer Zeit, in der der 50-Tage-Durchschnitt gerade über dem stetig steigenden 200-Tage-Durchschnitt aufgetaucht ist - das ist eine überaus günstige Aufstellung.
Während sich beim Gold und Silber in der letzten Woche große Ausbrüche vollzogen haben, sollte es auch keinen verwundern, dass der Dollar zeitgleich einen großen Einbruch erlitten hat. Auf dem 1-Jahres-Chart können wir sehen, dass der Dollar innerhalb der Grenzen seiner schwachen, seit Mitte März bestehenden Gegentrenderholung geblieben ist, dieser dürftige Anstieg diente der Überwindung des zuvor massiven Abstands zum 200-Tage-Durchschnitt und der Überwindung der damit einhergehenden extrem überverkauften Bedingungen. Am Freitag ging er von seinem Aufwärtstrend nach unten - zweifellos als Antwort auf die sich ausweitende Fannie/ Freddie-Krise in den USA. Fannie und Freddie haben gigantische Verpflichtungen und sind auf dem Weg zum Kollaps. Jetzt scheint klar, dass sie nur noch durch staatliche Interventionen und unter Aufwendung gewaltiger Geldmittel gerettet werden können. Wie wir wissen, hat die US-Notenbank kein Problem mit der Beschaffung der erforderlichen Liquidität - am Ende ist sie ja nur eine riesige Geldfabrik - mehr oder weniger das Gegenteil von Las Vegas, das eine riesige finanzielle Senkgrube ist. Vielleicht sind die beiden im Untergrund sogar miteinander verbunden - obwohl es schon 1000-mal Las Vegas bräuchte, um mit den Geld-Druck-Aktivitäten der US-Notenbank Schritt zu halten. Das Problem ist nur, dass die Schaffung von weiteren Billionen für einen Bailout von Fannie und Freddie Beton an den Füßen der Währungsmärkte sein wird. Somit wird der unmittelbare und heftige Abwärtstrend beim Dollar zu einem kräftigen Aufwärtstrend beim Gold und Silber führen. Wenden wir uns wieder dem Dollar-Chart zu, dann wird schnell klar, dass dieser Verfall wahrscheinlich mit dramatisch hohem Tempo vor sich gehen wird, wenn die Unterstützung in der Nähe des März-Tiefs und dann die runde Unterstützung bei 70 nachgibt.
Wir sind Gold long gewesen, bevor es aus dem Fächer-Muster ausbrach und beim letzten kleinen Rückgang haben wir Positionen hinzugekauft. Ach wenn es nach den jüngsten Anstiegen kurzfristig eher überkauft ist, betrachten wir Gold immer noch als klare Kaufempfehlung, da noch weitere Gewinne in Aussicht stehen - und natürlich wird jede, kurzfristig anstehende Preisdelle die Gelegenheit zu günstigeren Käufen bieten.
Was die Aktien angeht, so sollten in dieser Phase des Zyklus größere Goldaktien und ETFs bevorzugt werden. Juniors und Aktien von Explorern, die für gewöhnlich erst gegen Ende eines großen Aufwärtstrends am besten laufen, sollten zur jetzigen Zeit nur selektiv und mit Bedacht gekauft werden. Ganz besonders gilt das, weil die Gruppe der Juniors und Explorer immer noch stark kränkelt, aufgrund der ausgedehnten, nackten Leerverkäufe durch Hedgefonds. Die Finanzkrise des letzten Jahres hat es generell viel schwerer gemacht, Kredit zu bekommen, Mittel zur Finanzierung von Minenprojekten waren viel schwerer zu bekommen. Im Wissen um die Misere im Junior-Sektor, sahen sie sich gezwungen, wieder auf Verwässerungen ihres Aktienkapitals zurückzugreifen, um Kapital zu generieren. Die Hedgefonds haben ihre Aktien erbarmungslos leerverkauft, im Wissen, dass der Preis später fallen wird, wenn die unumgängliche Verwässerung angekündigt wird. Die Bedingungen für eine Auslese, für ein "survival of the fittest" wurden somit geschaffen, was jetzt einer Anzahl von Juniors das Licht auszublasen droht. Jetzt, bei stark steigenden Gold- und Silberpreisen, spielen die Hedgefonds allerdings ein zunehmend gefährlicheres Spiel, gerade weil die größeren Minengesellschaften, wenn sie bei Verstand sind, die Chance künstlich gedrückter Preise für Junior-Gesellschaften nutzen werden und die besseren darunter als Schnäppchen schlucken werden, jene also, die vielversprechende Aussichten vorweisen können oder sich schon in den frühen Explorations- und Produktionsphasen befinden. Eines ist sicher: Ein großer Teil jener Gesellschaften - große und kleine gleichermaßen - wird sehr gut abschneiden unter den Bedingungen, die jetzt vor uns liegen.
© Clive Maund (13.07.2008)
www.clivemaund.com
Aus diesem Chart sollte eindeutig hervorgehen, dass wir jetzt in der Tat aus technischer Sicht eine sehr bullische Ausrichtung beim Gold haben. Nachdem Gold während seiner Gegenreaktion dem 200-Tage-Durchschnitt sehr nah gekommen war, hat sich der Preis stabilisiert und ist gestiegen, um schließlich seine Basis über diesem Indikator zu etablieren. Er ist gerade von dieser Basis aufgebrochen, zu einer Zeit, in der der 50-Tage-Durchschnitt gerade über dem stetig steigenden 200-Tage-Durchschnitt aufgetaucht ist - das ist eine überaus günstige Aufstellung.
Während sich beim Gold und Silber in der letzten Woche große Ausbrüche vollzogen haben, sollte es auch keinen verwundern, dass der Dollar zeitgleich einen großen Einbruch erlitten hat. Auf dem 1-Jahres-Chart können wir sehen, dass der Dollar innerhalb der Grenzen seiner schwachen, seit Mitte März bestehenden Gegentrenderholung geblieben ist, dieser dürftige Anstieg diente der Überwindung des zuvor massiven Abstands zum 200-Tage-Durchschnitt und der Überwindung der damit einhergehenden extrem überverkauften Bedingungen. Am Freitag ging er von seinem Aufwärtstrend nach unten - zweifellos als Antwort auf die sich ausweitende Fannie/ Freddie-Krise in den USA. Fannie und Freddie haben gigantische Verpflichtungen und sind auf dem Weg zum Kollaps. Jetzt scheint klar, dass sie nur noch durch staatliche Interventionen und unter Aufwendung gewaltiger Geldmittel gerettet werden können. Wie wir wissen, hat die US-Notenbank kein Problem mit der Beschaffung der erforderlichen Liquidität - am Ende ist sie ja nur eine riesige Geldfabrik - mehr oder weniger das Gegenteil von Las Vegas, das eine riesige finanzielle Senkgrube ist. Vielleicht sind die beiden im Untergrund sogar miteinander verbunden - obwohl es schon 1000-mal Las Vegas bräuchte, um mit den Geld-Druck-Aktivitäten der US-Notenbank Schritt zu halten. Das Problem ist nur, dass die Schaffung von weiteren Billionen für einen Bailout von Fannie und Freddie Beton an den Füßen der Währungsmärkte sein wird. Somit wird der unmittelbare und heftige Abwärtstrend beim Dollar zu einem kräftigen Aufwärtstrend beim Gold und Silber führen. Wenden wir uns wieder dem Dollar-Chart zu, dann wird schnell klar, dass dieser Verfall wahrscheinlich mit dramatisch hohem Tempo vor sich gehen wird, wenn die Unterstützung in der Nähe des März-Tiefs und dann die runde Unterstützung bei 70 nachgibt.
Wir sind Gold long gewesen, bevor es aus dem Fächer-Muster ausbrach und beim letzten kleinen Rückgang haben wir Positionen hinzugekauft. Ach wenn es nach den jüngsten Anstiegen kurzfristig eher überkauft ist, betrachten wir Gold immer noch als klare Kaufempfehlung, da noch weitere Gewinne in Aussicht stehen - und natürlich wird jede, kurzfristig anstehende Preisdelle die Gelegenheit zu günstigeren Käufen bieten.
Was die Aktien angeht, so sollten in dieser Phase des Zyklus größere Goldaktien und ETFs bevorzugt werden. Juniors und Aktien von Explorern, die für gewöhnlich erst gegen Ende eines großen Aufwärtstrends am besten laufen, sollten zur jetzigen Zeit nur selektiv und mit Bedacht gekauft werden. Ganz besonders gilt das, weil die Gruppe der Juniors und Explorer immer noch stark kränkelt, aufgrund der ausgedehnten, nackten Leerverkäufe durch Hedgefonds. Die Finanzkrise des letzten Jahres hat es generell viel schwerer gemacht, Kredit zu bekommen, Mittel zur Finanzierung von Minenprojekten waren viel schwerer zu bekommen. Im Wissen um die Misere im Junior-Sektor, sahen sie sich gezwungen, wieder auf Verwässerungen ihres Aktienkapitals zurückzugreifen, um Kapital zu generieren. Die Hedgefonds haben ihre Aktien erbarmungslos leerverkauft, im Wissen, dass der Preis später fallen wird, wenn die unumgängliche Verwässerung angekündigt wird. Die Bedingungen für eine Auslese, für ein "survival of the fittest" wurden somit geschaffen, was jetzt einer Anzahl von Juniors das Licht auszublasen droht. Jetzt, bei stark steigenden Gold- und Silberpreisen, spielen die Hedgefonds allerdings ein zunehmend gefährlicheres Spiel, gerade weil die größeren Minengesellschaften, wenn sie bei Verstand sind, die Chance künstlich gedrückter Preise für Junior-Gesellschaften nutzen werden und die besseren darunter als Schnäppchen schlucken werden, jene also, die vielversprechende Aussichten vorweisen können oder sich schon in den frühen Explorations- und Produktionsphasen befinden. Eines ist sicher: Ein großer Teil jener Gesellschaften - große und kleine gleichermaßen - wird sehr gut abschneiden unter den Bedingungen, die jetzt vor uns liegen.
© Clive Maund (13.07.2008)
www.clivemaund.com