Edelmetalle: Gold legt Verschnaufpause ein
21.07.2008 | Thorsten Proettel
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Für Gold war in der vergangenen Woche die 1.000-Dollar-Marke zum Greifen nahe. Der Preis stieg am Dienstag bis auf 986 USD je Feinunze. Die Auslöser hierfür waren neben dem neuen Allzeithoch des USD/EUR-Wechselkurses bei 1,6032 auch die Schwäche am Aktienmarkt sowie die Konjunktursorgen in den USA und in Europa. Zwar gab der Goldpreis in den letzten Tagen parallel zur Erholung von DAX & Co. wieder etwas nach. Insgesamt überwiegen jedoch die Chancen für einen weiteren Anstieg in den nächsten Wochen und Monaten. Die Krise an den Finanzmärkten ist noch lange nicht ausgestanden und auch die Inflationsproblematik dürfte nicht von heute auf morgen verschwinden, selbst wenn die Preissteigerungsraten in den nächsten Monaten aufgrund von statistischen Basiseffekten etwas zurückgehen sollten. Bei kurzfristigen Bewegungen des Goldpreises ist wie schon in der Vergangenheit mit einer größeren Reaktion bei Silber zu rechnen.
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Platinmetalle mit Verlusten
Die Platinmetalle standen in den letzten Tagen eindeutig auf der Verliererseite. Palladium verlor im Wochenvergleich rund 8% auf 417 USD je Feinunze. Bei Platin beträgt das Minus sogar rund 10% bei einem aktuellen Preis von 1.860 USD. Die Gründe hierfür sind dabei kaum auf der Angebotsseite zu suchen. Die Energiekrise in Südafrika schränkt nach wie vor die Platinförderung ein, während der Palladiumnachschub aus Russland derzeit einwandfrei funktioniert. Das aktuell insbesondere im Autoland USA schwierige konjunkturelle Umfeld und die vergleichsweise hohen Kraftstoffpreise dämpfen jedoch indirekt die Nachfrage.
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Gedämpfte Fahrzeugnachfrage senkt Verbrauch
Große Fahrzeuge mit hohem Spritverbrauch findet derzeit kaum Käufer. Die Hersteller schränken deshalb ihre Produktion ein und benötigen entsprechend weniger Platinmetalle für die Katalysatoren. Der geringere Bedarf könnte wahrscheinlich auch dann nicht kompensiert werden, wenn nun die selbe Anzahl von verbrauchsarmen Fahrzeugen hergestellt werden würde. Der Grund hierfür ist die unterschiedlich große Menge an Platinmetallen, die abgesehen von der Kraftstoffart je nach Abgasvolumen benötigt wird. Da die lange Zeit beliebten SUVs mit leistungsstarken Motoren und großem Hubraum sehr viel Abgase verursachen, steckt in ihren Katalysatoren auch mehr Platin und Palladium als in den Kleinwagen. Die Wahrscheinlichkeit einer Preisbewegung nach oben ist deshalb bei Gold und Silber derzeit größer.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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