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Noch keine Talsohle für marode Finanzaktien in Sicht

28.07.2008  |  John Browne
In den letzten Monaten haben sich selbst jene Prognostiker, die bisher ein blind optimistisches Bild zeichneten, eingestehen müssen, dass Banken und Investmentbanken wilde Risiken eingingen, die zu erschreckenden Verlusten führen werden. Die dadurch entstehenden Sell-Offs bei Finanzaktien haben viele Investoren dazu verleitet, eben jene Unternehmen zusammenzuschaufeln, die offenbar gerade zu Spottpreisen verkauft wurden. Vernünftige Investoren sollten dieser Versuchung widerstehen, weil die Zeit des Schmerzes für die Finanzaktien gerade erst begonnen hat.

Auch wenn es schon zur damaligen Zeit warnende (aber ungehörte) Stimmen gab, wurden die Risiken dieser Banken in großem Umfang über "bilanzexterne Mechanismen" umverteilt, was für die Finanzinstitutionen gewaltige Erträge brachte, bei scheinbar gleichzeitiger Minimierung des Verlustrisikos. Der daraus entstehende Geldregen brachte der Wall Street im Jahr 2007 Boni in Höhe von 26 Milliarden $.

Die Tolerierung von Risiko und Fremdkapital gründete sich auf den weitverbreiteten Glauben, die Immobilienpreise würden ohne Korrektur laufend ansteigen. Wir wissen jetzt, dass das ein Märchen war.

Aus Leichtgläubigkeit wurde bald Gier, die wiederum bald Betrug nach sich zog; die Subprime-Welt war geboren. Diese Welt erhielt einen Deckmantel aus Wertpapieren in Form von Schuldverschreibungen - Collateralized Debt Obligations (CDOs), die manchmal in "AAA"-Pakete eingeschnürt wurden. Dieser sogenannte "Giftmüll" wurde an nichtahnende Finanzinstitutionen in der ganzen Welt weitergegeben. Der versteckte Virus infizierte die Gesamtheit des riesigen internationalen Finanzsystems. Schon bald kontrahierte der Kreditmarkt, wodurch zuerst die finanzielle Krise im eigen Sektor drohte und dann, einhergehend mit der eingeschränkten Fähigkeit Kredit herauszugeben, auch die ökonomische Rezession.

Als das Team Finanzministerium/ Notenbank Bear Sterns zu Hilfe kam, und jüngst auch Fannie Mae und Freddy Mac, wurden die 5-Billionen-Plus-Risikobelastungen ganz geschickt auf die amerikanischen Bürger übertragen. Das Wall Street Journal berichtete diese Woche über den New Yorker Ökonomen Nouriel Roubini. Er stellte treffend fest, dass dies "der Preis für ein System [ist], das Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert." Menschen, die heftig gegen solche politische Maßnahmen protestieren, könnten als unerhört unamerikanisch hingestellt werden.

Gerade die Rettung von Fannie Mae und Freddy Mac hat für eine Welle von Einkäufen in der sogenannten "Schnäppchenabteilung" der Finanzaktien gesorgt, mit Aktien die 80% unter ihren Höchstständen liegen. Der Optimismus gründete sich größtenteils auf dem Glauben, die Steuerzahler werden zur Rettung der Banken gezwungen werden. Aber nicht nur die Banken befinden sich in finanziellen Schwierigkeiten. Der Hypotheken- und Kreditboom war eine Schlaraffenlandzeit für alle Arten von Spekulationen. Kreditkartenanbieter wurden äußerst aggressiv, wie auch die Anbieter von Auto- und Studienkrediten. Jedes Unternehmen gab Kredite, um beim großen Konsumentenboom mitverdienen zu können.

Diese Sparten der Kreditvergabe sind riesig - zusammen belaufen sie sich auf mehrere Billionen Dollar. Alle Finanzkonzerne sind davon betroffen, aber das Ausmaß der Infektion wurde bisher noch nicht voll und ganz verstanden. Bald muss sich wohl auch die Regierung fragen, wie viel "Rettung" durch die Steuerzahler sich die 14 Billionen $ schwere US-Wirtschaft wohl noch leisten kann?

Bei anhaltender Rezession, stehen den Kreditnehmern harte Zeiten ins Haus, besonders jenen, die Schulden auf ihren teuren Kreditkarten haben und die großen Kreditrahmen in Anspruch nahmen. Auch den Kreditgebern - dazu gehören viele Regionalbanken - werden wahrscheinlich mit massiven Kreditausfällen zu kämpfen haben. Dann gibt es noch die Versicherungsunternehmen, die große Teile ihrer Reserven in Immobilien und Grundstücke gesteckt haben.

Kurzum: Die Investoren sollten sich schleunigst darüber im Klaren werden, dass die Banken nicht die einzigen Finanzinstitution sind, die von den drohenden, ernsten Wirtschaftbedingungen nachteilig betroffen sein werden.

Bevor sie sich erneut zum Kauf von Schnäppchenaktien des Finanzsektors verleiten lassen, sollten die Investoren gut durchdenken, ob nun die Regierung fähig sein wird - finanziell oder auch politisch - die Verantwortlichkeit der Steuerzahler auf den gesamten Finanzsektor auszuweiten.

Am Ende sollten Investoren abschätzen, wie hoch die langfristigen Kosten der staatlichen Unterstützung liegen werden, in Anbetracht von höheren Steuerabgaben und Hyperinflation, die zur anhaltenden Entwertung des US-Dollars beitragen wird. Und in welchem Ausmaß wird das die zukünftige wirtschaftliche Erholung behindern?

Selbst wenn das wahre Ausmaß des Problems kaum abschätzbar ist, wird der US-Dollar wahrscheinlich weiter unter Abwärtsdruck stehen. Und Gold wird wahrscheinlich eine starke Aufwertung erfahren, da die hohe Inflation zur Hyperinflation führt und systemische Finanzrisiken immer offensichtlicher werden - es wird den Verfall und den Abwärtsdruck während einer Rezession wettmachen.

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© John Browne, Senior Market Strategist
www.europac.net



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