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Goldmarkt Update

28.07.2008  |  Clive Maund
In Antwort auf den Bailout von Fannie und Freddie hat sich der allgemeine Aktienmarkt von seinen stark überverkauften Bedingungen erholt und Öl hatte schon in den letzten ein, zwei Wochen geschwächelt - beides wurde auch so vorhergesagt - bedingt durch diese Faktoren hat Gold allerdings stärkere Kollateralschäden hinnehmen müssen als erwartet - es kam zu recht heftigen Verlusten im Edelmetallsektor. Verschwörungstheoretiker gehen davon aus, dass Gold hier absichtlich torpediert wurde, was dem Schutz des Dollars dienen soll, in einer Zeit, in der der Dollar, gegenüber Zinssatzerhöhungen durch die Europäische Zentralbank, besonders anfällig wäre. Auch wenn die reale Stärke des Einbruches beim Gold, wie wir gleich im Chart sehen werden, nicht wirklich so groß gewesen ist, so ist die Gefahr, in der der Dollar schwebt, ganz sicher nicht kleiner geworden - im Gegenteil, sie ist noch schlimmer geworden.

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Auf dem 1-Jahres-Chart können wir sehen, dass Gold letzte Woche das unterstützende Schalen-Muster durchbrochen hat, durch das es erst vor kurzem zu seinen 3-Monate-Hochständen gehoben wurde. Auf den ersten Blick könnte das nach einer bärischen Entwicklung aussehen, aber normalerweise verhält es sich mit diesen Untertassen- und Schalen-Mustern so, dass sich daraus, nach einem solchen Absturz, ein "Henkel" entwickelt. Dabei bricht der Preis nach unten oder seitwärts aus der Schale aus, nachdem er zuvor auf der rechten Seite der Schale angestiegen war - eine Entwicklung, die für unerfahrene Händler befremdlich ist. Normalerweise geht der Preis dann, innerhalb einer relativ engen Spanne, eine Weile seitwärts und bildet einen "Henkel" proportional zur vorhergehenden Untertasse oder zur Schale, bevor wieder ein Fortschritt einsetzt. Von einer solchen Entwicklung können wir jetzt beim Gold ausgehen. Alle gleitenden Durchschnitte befinden sich in einer bullischen Ausrichtung und das Abwärtsrisiko wird hier als begrenzt betrachtet. Daher kann davon ausgegangen werden, dass Gold für einige Wochen seitwärts läuft und sich vielleicht sogar für 5 bis 6 Wochen zwischen dem derzeitigen Preis und den Höchstständen bewegt, bevor er wieder neue Hochstände erreichen wird.

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Auf den 1-Jahre-Dollar-Chart können wir sehen, dass die Erholung beim Dollar wenig ändert. Nachdem es so aussah, als würde er nach unten durchbrechen, schlüpfte der Dollar zurück in den schwachen Gegentrendkanal, der seit Mitte März in Kraft ist, somit hat er ein klein wenig Zeit gewonnen. Da wir aber auch die langfristig fallenden Durchschnitte sehen, die sich oben weiter zusammenziehen, sieht es ganz so aus, als ob der Dollar in nicht allzu langer Zeit tiefer gehen wird. Das passt auch zu den Fundamentaldaten. Hier haben die US-Notenbank und die US-Regierung mit ihren jüngsten Aktionen in Bezug auf Fannie und Freddie (und schon zuvor auch bei Bear Sterns via JP Morgan) deutlich gemacht haben, dass die dicksten Schweine ihre Schnauze direkt in den Trog stecken, so dass ihre Ohren über die Augen schlappen und sich in Sicherheit wiegen, dass die Leitung, die frisch geschaffenes, elektronische Geld bringt, nicht austrocknen wird. Anders ausgedrückt: Wenn sie groß genug sind, dass durch ihre Pleite das System abstürzen könnte, dann werden sie im sozialistischen Stil ins "Steuerzahler-Lebenserhaltungssystem" gehievt, ganz gleich ob sie am Ende ihren Herren nahezu umbringen werden. Das ist schließlich auch die Bedeutung des Spruchs "zu groß, um zu scheitern". Und zwangsläufig muss das auch bedeuten, dass viel mehr Dollars durch System schwirren werden, als gäbe es nicht schon genug davon. Es bedeute also auch, dass mehr Inflation kommt - diese Entwicklungen sind nicht gerade dafür bekannt, den Goldpreis sinken zu lassen.


© Clive Maund (27.07.2008)
www.clivemaund.com









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