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Edelmetalle: Gold in Inflationszeiten

04.08.2008  |  Eugen Weinberg
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Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Anleger derzeit den Schutz gegen Inflation in Gold-Investments suchen. Die jüngsten Inflationszahlen in den USA und Europa, aber vor allem in den Schwellenländern lagen so hoch wie schon seit Jahren oder sogar Jahrzehnten nicht mehr, was auch die weltweite Nachfrage nach Gold belebt und begünstigt.

Sehr häufig werden dabei als Anlagevehikel neben den physischen Barren- und Münzenkäufen jetzt die sog. ETFs, börsennotierte Gold-Fonds, die Gold physisch einkaufen und einlagern, eingesetzt. Diese sich an dynamischten entwickelnde Nachfragekomponente zeigt vor allem die Entwicklung des Anlegerinteresses und der Wahrnehmung für die Inflation, weil sie aufgrund ihrer Liquidität und Börsengängigkeit von professionellen Finanzmarktaktueren nachgefragt wird.

Somit ist der letzte Anstieg, wobei alle führenden Gold-ETFs neue Höchststände der Volumina aufgewiesen haben, auch ein Indiz für die zunehmende Besorgnis der Finanzmärkte um die Inflationsproblematik (Grafik 4).


...niedriger Realzins begünstigt Investoreninteresse

Auch im derzeitigen Umfeld hat der Goldpreis, der bereits leicht seit Anfang 2003 und deutlich seit Ende 2004 angezogen hat, die nun zu beobachtende Entwicklung der Teuerungsraten vorweggenommen. Das bedeutet aber auch, dass anziehende Inflationsraten nicht der alleinige Treibsatz für die Entwicklungen am Goldmarkt sein können.

Eine deutliche Verbesserung der Korrelation läßt sich durch die Intergration der Geldpolitik bzw. der langfristigen Zinsentwicklung erreichen. Denn eine klare Indikation für steigende Goldpreise gab es dann, wenn sowohl die lang- als auch die kurzfristigen Zinsen abzüglich der amerikanischen Teuerungsrate unter 2% lagen (Grafik 5).

Dadurch sinken merklich die Opportunitätskosten der Goldhaltung, weil Gold im Gegesatz zu anderen Aktiva, wie z.B. Aktien oder Renten keine Dividenden oder Zinsen abwirft. Ein weiterer Grund dürfte in der mangelnden Attraktivität alternativer Anlagen zu finden sein, weil die Aktien und Renten in einem inflationären Umfeld mit niedrigen Realzinsen meist schlecht abschneiden. Ebenso die Tatsache, dass Gold Ende der 90er Jahre unter das durch eine konstante Kaufkraft indizierte Niveau gefallen ist, ließe sich so erklären, auch wenn in diesem Fall die große Attraktivität von Aktien das Interesse an Gold begrenzt hat.

Die Phase niedriger Realzinsen dürfte aus unserer Sicht noch bis Mitte nächsten Jahres andauern. Außerdem dürfte das Interesse der Finanzanleger angesichts der anhaltenden Finanzkrise stark bleiben. Hinzu kommt die saisonal bedingte höhere Schmucknachfrage in den nächsten Monaten. Wir rechnen spätestens im 4. Quartal mit einer nachhaltigen Erholung des Goldpreises auf über 1.000 USD je Feinunze. Im nächsten Jahr sollte der Durchschnittspreis sogar 1.100 USD je Unze betragen.

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