Edelmetalle: Markttechnik - Ladehemmung statt Aufbruchstimmung?
04.08.2008 | Manfred Wolter
Gold enttäuscht bisher die Bullen
Vielleicht sind einfach nur die Ansprüche im Rahmen der Rohstoffhausse zu groß geworden; denn Goldinvestoren befanden sich im bisherigen Jahresverlauf an keinem Handelstag gegenüber dem Jahresultimo 2007 im Minus. Bei einer genaueren Betrachtung aus technischer Perspektive lässt jedoch der Glanz zu wünschen übrig: Bereits zu Ostern präsentierte Gold in nicht einmal drei Monaten eine Performance von über 20% gegenüber dem Jahresschlusskurs und das Umfeld sah zumindest nach einer Konsolidierungsphase beim Gold so aus, als könnte der nächste Rallyeschub erfolgen. Weder gestiegene Inflationserwartungen noch die Entwicklung der großen Aktien- und Rentenindizes und des USD reichten jedoch bisher, um den Goldpreis auf neue Höhen zu treiben.
Eigentechnisch nehmen die Belastungen zu, da trotz schulmäßigem Ausbruch mit anschließendem Pull Back am Ende nur ein "hängendes" zweites Zwischenhoch heraus kam. Innerhalb des Bandes von knapp 850 USD bis gut 950 USD bietet sich antizyklisches Rangetrading an, wobei für die mittelfristige Positionierung schon ein Tagesclose unter 890 USD als Warnsignal interpretiert werden kann. Ernst wird es jedoch erst unter 845 USD, denn dann droht ein Rückfall auf 770/ 780 USD.
Silbertechnik ähnelt Goldtechnik
Bei sehr ähnlicher Eigentechnik des Silberpreises befinden sich in erster Linie nur die Ränder des im März etablierten Seitwärtsbandes mit ca. 16,20 USD bzw. 19,20 USD auf einem anderen Niveau. Im direkten Vergleich fällt jedoch auf, dass die Höchstkurse im Juli gar nicht mehr ernsthaft auf das Niveau des Märzclusters stiegen und die jüngsten Kurse bereits unter die Diagonale fielen, was eine bullishe Interpretation eher behindert. Achtung: Bei Close unter 16 USD liegt das nächste Target erst bei 14,70 USD.
Platinkurs unter starkem Druck
Mit einer Performance von über 50% zwischen Ende Januar und Anfang März präsentierte Platin eine heißere Rallye als Gold und Silber, aber der Ausbruchversuch aus der anschließenden Konsolidierung fand schon im Mai statt, scheiterte ebenfalls und im Juli rutschte der Kurs dann unter das Märztief bei 1.805 USD - bearish. Ein Pull Back kam über 1.775 USD nicht hinaus und die neuen Ziele liegen bei 1.590 USD (Zwischenhoch Januar) und bei 1.486/ 1.507 USD (Zwischenhoch Nov 2007 bzw. Rallyeursprung im Januar). Charttechnische Entlastung entstünde erst, wenn - wider Erwarten - eine schnelle Rückkehr über gut 1.800 USD per Close gelingt.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Vielleicht sind einfach nur die Ansprüche im Rahmen der Rohstoffhausse zu groß geworden; denn Goldinvestoren befanden sich im bisherigen Jahresverlauf an keinem Handelstag gegenüber dem Jahresultimo 2007 im Minus. Bei einer genaueren Betrachtung aus technischer Perspektive lässt jedoch der Glanz zu wünschen übrig: Bereits zu Ostern präsentierte Gold in nicht einmal drei Monaten eine Performance von über 20% gegenüber dem Jahresschlusskurs und das Umfeld sah zumindest nach einer Konsolidierungsphase beim Gold so aus, als könnte der nächste Rallyeschub erfolgen. Weder gestiegene Inflationserwartungen noch die Entwicklung der großen Aktien- und Rentenindizes und des USD reichten jedoch bisher, um den Goldpreis auf neue Höhen zu treiben.
Eigentechnisch nehmen die Belastungen zu, da trotz schulmäßigem Ausbruch mit anschließendem Pull Back am Ende nur ein "hängendes" zweites Zwischenhoch heraus kam. Innerhalb des Bandes von knapp 850 USD bis gut 950 USD bietet sich antizyklisches Rangetrading an, wobei für die mittelfristige Positionierung schon ein Tagesclose unter 890 USD als Warnsignal interpretiert werden kann. Ernst wird es jedoch erst unter 845 USD, denn dann droht ein Rückfall auf 770/ 780 USD.
Silbertechnik ähnelt Goldtechnik
Bei sehr ähnlicher Eigentechnik des Silberpreises befinden sich in erster Linie nur die Ränder des im März etablierten Seitwärtsbandes mit ca. 16,20 USD bzw. 19,20 USD auf einem anderen Niveau. Im direkten Vergleich fällt jedoch auf, dass die Höchstkurse im Juli gar nicht mehr ernsthaft auf das Niveau des Märzclusters stiegen und die jüngsten Kurse bereits unter die Diagonale fielen, was eine bullishe Interpretation eher behindert. Achtung: Bei Close unter 16 USD liegt das nächste Target erst bei 14,70 USD.
Platinkurs unter starkem Druck
Mit einer Performance von über 50% zwischen Ende Januar und Anfang März präsentierte Platin eine heißere Rallye als Gold und Silber, aber der Ausbruchversuch aus der anschließenden Konsolidierung fand schon im Mai statt, scheiterte ebenfalls und im Juli rutschte der Kurs dann unter das Märztief bei 1.805 USD - bearish. Ein Pull Back kam über 1.775 USD nicht hinaus und die neuen Ziele liegen bei 1.590 USD (Zwischenhoch Januar) und bei 1.486/ 1.507 USD (Zwischenhoch Nov 2007 bzw. Rallyeursprung im Januar). Charttechnische Entlastung entstünde erst, wenn - wider Erwarten - eine schnelle Rückkehr über gut 1.800 USD per Close gelingt.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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