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Gold wird wieder interessant

09.02.2005  |  Jochen Steffens
Die Märkte steigen munter weiter. Der DAX hat heute ein neues Jahreshoch bei 4.387 Punkten ausgebildet, während der Future-DAX bereits an der 4.400er-Marke klingelte. Wie schon seit geraumer Zeit sind die Zuwächse im DAX zwar sehr zäh, aber dafür umso nachhaltiger. Soweit hat sich übrigens meine Prognose bisher eindrucksvoll bestätigt, dass der DAX sich besser als die amerikanischen Indizes entwickeln wird.

Im Moment wird der Markt durch fallende Ölpreise gestützt. Das könnte noch ein Weilchen so weitergehen, schließlich erwartet uns der Frühling und damit geht die Heiz- und Wintersaison zu Ende. Bis zur Benzinsaison im Urlaubssommer wird es noch etwas dauern. Auch die Ölbullen unter Ihnen sollten sich auf neue Höchstkurse erst im September bis Oktober einstellen. Ich selbst vermute, wir haben die Höchstkurse im letzten Jahr gesehen, auch der Ölpreis wird nun in eine Seitwärtsbewegung übergehen. Diese wird etwas höher liegen als die bisherige Preisspanne der OPEC, die zwischen 22 und 28 Dollar lag.

Da ansonsten nicht viel an den Märkten los ist, kann ich nach langer Zeit ein wenig über Gold schreiben. Im Moment sorgen beim Goldpreis Ideen über mögliche Goldverkäufe des IWF bei den Goldanlegern für Unruhe. Der IWF soll einigen afrikanischen Staaten die Schulden erlassen und dies mit Goldverkäufen finanzieren. Immerhin verfügt der IWF über die drittgrößten Goldreserven der Welt, in Fakten: über 100 Mio. Unzen Gold oder kurz ca. 3.000 Tonnen.

Das entspricht in etwa der Jahresweltnachfrage. Sie fragen sich nun sicher, warum der Goldpreis bei solchen Aussichten nicht dramatisch einbricht. Das hat zwei Gründe: Erstens sind eine ganze Reihe von Ländern, darunter natürlich die goldproduzierenden Länder, gegen einen Verkauf der Goldreserven des IWF. Aber auch ansonsten: Warum sollte sich der IWF mit der Ankündigung einer solchen Aktion die eigenen Verkaufspreise kaputt machen? Zudem verkauft man nicht seine Sicherheiten.

Mir kommt diese Nachricht also mehr als seltsam vor. Auch der Zeitpunkt. Interessanter ist da schon, dass die Goldnachfrage um 8 % über der Goldproduktion liegt. Normalerweise müsste der Goldpreis also durch die Decke gehen. Der einzige Grund, warum er das nicht tut, ist, dass die Zentralbanken bisher mit ihren Verkäufen dafür Sorge tragen, dass die Nachfrage gedeckt wird.

Wie wird es also nun weitergehen mit dem gelben Metall?

Es gibt noch ein weiteres Problem, die Kosten der Goldförderung nehmen unaufhaltsam zu. Das bedeutet jedoch, es lohnt sich bei den aktuellen Preisen noch nicht wirklich, neue Goldfelder zu erschließen oder die Produktion auszuweiten. Das heißt, die steigende Nachfrage auch durch China kann nicht durch die Produktion befriedigt werden, jedenfalls nicht so schnell. Was das für den Goldpreis bedeutet, können Sie sich denken.

Charttechnisch steht der Goldpreis im Bereich seiner unteren Trendlinie seines sehr stabilen Aufwärtstrends. Im Moment liegt diese Linie im Bereich zwischen 406 und 408 Dollar. Doch hier sollten Sie nicht so genau sein. Der Trend ist sehr stark, sehr breit und wenn schon solche Nachrichten kommen, kann es auch sein, dass ein gewisses Interesse besteht, den Trend zu brechen. Vielleicht sollen solche Nachrichten auch nur das bewirken, um verunsicherte Goldanleger aus dem Markt zu treiben. Sie wissen, ich bin bei solchen Nachrichten immer sehr skeptisch.

Natürlich müssen Sie beim Gold auch immer den Dollarpreis berücksichtigen. Wird der Dollar weiter erstarken, wird sich auch das hemmend auf einen Goldpreisanstieg auswirken.

Sie werden nun sicherlich fragen, wann Sie Gold kaufen sollen. Ich sehe Gold als eine langfristige Anlage, eine Depotbeimischung, ein Art Sicherheit. Und dann ist es ziemlich egal, wann Sie kaufen. So im aktuellen Bereich werden Sie auf Sicht von 4-5 Jahren kaum einen Fehler machen können. Selbst wenn der IWF so wahnsinnig wäre, seine Goldreserven auf den Markt zu schmeißen.

Sie sollten für diesen Fall allerdings etwas Geld in der Hinterhand haben, denn wenn das geschehen sollte, werden Sie die besten Einstiegskurse erleben, die Sie sich vorstellen können. Natürlich werde ich Sie dann hier im Investor's Daily informieren.


© Jochen Steffens
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor's Daily"



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