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Nächster Schritt der Notenbank: Senkung der Zinssätze

08.08.2008  |  John Browne
Gestern überraschte die US-Notenbank keinen und ließ die Leitzinsen unverändert. Sie gab keine Hinweise darauf, ob das Komitee schon für eine Anhebung oder Senkung der Sätze in absehbarer Zukunft plant. Wie immer waren die Reaktionen in den Märkten viel interessanter und unvorhersehbarer. In diesem Fall reagierten die Bond-Märkte kaum, die Aktienmärkte sprangen nach oben und die Euro-Futures konnten sich gegenüber dem Dollar leicht festigen.

Obgleich einige Mitglieder des Komitees, die eher zu den monetären Hardlinern gerechnet werden können, fühlten, dass diese Woche kaum Chancen für eine anti-inflationäre Zinssatzerhöhung bestanden, so gab es doch Hoffnung, dass der einzige Abweichler im FOMC, Richard Fischer, von anderen Mitgliedern Rückendeckung bekommen würde, um gegen die aktuelle Runde von Liquiditätsspritzen zu stimmen. Es hat wohl nicht sein sollen. Vorerst wird Herr Fisher ein Einzelgänger bleiben. Der Rest des Komitees kann immer noch nicht den Mut aufbringen, die Inflation wirklich anzugehen (trotz der alarmierenden Zahlen des Verbraucherpreisindexes der letzten Woche). Bereitschaft, eine Rezession, die an Fahrt gewinnt, zurückzudrängen, gibt es unter ihnen mehr als genug. Daher habe ich auch das Gefühl, dass es bei der nächsten Änderung der Zinssätze nach unten gehen wird.

Letzten Sommer habe ich auf bei der Kudlow Show auf CNBC die Prognose aufgestellt, dass die US-Notenbank die Zinssätze von 5,25% auf knapp 1% senken wird und der Dollar dementsprechend weiter abwertet. Ich wurde mit Verachtung gestraft und ausgelacht. Heute bin ich nun der Meinung, dass die Aussagen der US-Notenbank darauf hindeuten, dass die Zinssätze bald Richtung Süden gehen werden - in Richtung 1% oder sogar noch darunter.

Diesen Sommer, am 3. Juli, sagte ich voraus (wieder in der Kudlow's Show), dass der Ölpreis bald fallen werde, aufgrund einer ruinösen Nachfrage. Und wieder wurde ich lächerlich gemacht. Gleich am nächsten Geschäftstag begann der Ölpreis zu fallen. Zwei Tage später erreichte er die Preisspitze, von der aus es dramatisch abwärts ging, da sich die Rezession, vor der ich schon lange warnte, immer deutlicher abzeichnet.

Ich sage diese Dinge nicht, um vor Ihnen zu prahlen, sondern um meinen Argumenten und Warnungen Gewicht zu verleihen, dass uns eine Hyper-Stagflation droht. In Anbetracht kommender inflationärer und gleichfalls rezessiver Kräfte ist die Notenbank arm dran.

Notenbankchef Bernanke, der die Große Depression ausgiebig studiert hat, hat auch richtigerweise gespürt, dass, wenngleich auch die Inflation langfristig für den größten wirtschaftlichen Schaden sorgt, die Rezession das größte Schreckgespenst der politischen Gebieter ist. Er weiß ebenfalls, dass die Anhebung der Zinssätze die 1930er Rezession zur Depression von 1933 werden ließ, die bis zum Zweiten Weltkrieg andauerte.

Mit Wahrscheinlichkeit würde eine Depression zu schwerem zivilen Unfrieden führen, gerade in einer stark fremdkapitalbestimmten Welt, die den Wohlstand gewohnt ist. Von politischer Seite muss das unbedingt vermieden werden, egal zu welchen ökonomischen und finanziellen Kosten. Trotz der "Meinungsmache", die glauben machen soll, die Notenbank würde im Kampf gegen Inflation und für Wirtschaftswachstum zwei grundlegende Aufgaben verfolgen, versucht diese in Wirklichkeit schlicht und einfach nichts anderes als das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Das ist die Wahrheit, die nur wenige Marktanalysten und Journalisten zu erwähnen wagen.

Wenn 5 Millionen amerikanische Häuser leerstehen, wenn die "Großen Drei" Automobilgiganten auf den Bankrott zustreben und amerikanischer Immobilienwert in Höhe von ca. 4 Billionen Dollar ausgelöscht wurde, dann sieht es schlecht aus für die Verbrauchernachfrage in den USA. Wenn die Konsumausgaben 72% des BIP ausmachen, dann müsste auch eine Rezession als sicher gelten. Um etwas an diesem Ausgang zu ändern, ist die US-Notenbank bereit und gerüstet, die umfassendste inflationäre Geldpolitik auf den Weg zu bringen, die es jemals in ihrer Geschichte gegeben hat.

Mit Blick auf die Zukunft prognostiziert Nouriel Roubini, ehemaliger Ökonom des Weißen Hauses unter Clinton, dass die Verluste aus der Kreditkrise ungefähr 2 Billionen $ betragen werden. Und während die Notenbank angesichts der Finanzkrise nur Notpflaster anzubieten hat, gilt es doch als Tatsache, dass die Kreditinstitutionen unter starken inneren Blutungen leiden.

Der jüngste Preisverfall bei den Rohstoffen hat Notenbankchef Bernanke den Spielraum gegeben, auf den er in den vergangenen Monaten verzweifelt gehofft hatte. Die Rückzüge beim Öl und anderen Rohstoffen werden ihm die einmalige Chance geben, die Zinssätze weiter zu senken, um zu verhindern, dass sich die heraufziehende Rezession in eine Depression verwandelt.

Die Investoren sollten sich auf weltweit fallende Zinssätze gefasst machen. Kurzfristige Regierungsbonds in grundsätzlich starken Währungen, zum Beispiel in Schweizer Franken, bleiben weiterhin attraktiv. Wenn die Hyper-Stagflation und die akuten Spannungen im Finanzsektor augenscheinlich werden, wird Gold wahrscheinlich sehr deutlich ansteigen.

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© John Browne, Senior Market Strategist
www.europac.net



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