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Edelmetalle: Gold wieder an 850-Dollar-Unterstützungsmarke

12.08.2008  |  Thorsten Proettel
Ganzer Sektor im Rückwärtsgang

Überraschend negativ haben sich die Edelmetalle in den vergangenen Tagen entwickelt. Symptomatisch ist der Fall des Goldpreises bis auf 850 US-Dollar je Feinunze, der sich ohne Änderung der fundamentalen Lage bei dem gelben Edelmetall ereignete. Nicht einmal der Generalstreik in Südafrika in der vergangenen Woche wirkte sich auf die Notierung aus. Momentan scheint der Markt bei potenziell bullishen Nachrichten einfach taub zu sein. Die erreichte Marke von 850 US-Dollar stellt aus charttechnischer Sicht einen starken Widerstand dar. Hier endete die Aufwärtsbewegung im Januar 1980 und im Herbst 2007 sowie der Preisrückgang Ende April 2008. Sollte der Preis in den nächsten Tagen unter den Korridor von 845 bis 850 US-Dollar fallen, dann ist mit starken Verkäufen von technisch orientierten Marktteilnehmern und insbesondere Hedgefonds zu rechnen. In diesem Fall dürfte sich der Preisrückgang noch einmal beschleunigen. Wahrscheinlicher ist momentan jedoch, dass sich die 850-Dollar-Marke erneut als Widerstand erweist. Hierzu könnte unter anderem der Konflikt um die georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien beitragen.

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Fahrzeugabsatz sinkt im Westen ...

Bei den Platinmetallen kommt neben dem momentan schlechten Sentiment für den Rohstoffsektor auch die Veränderung der fundamentalen Lage auf der Nachfrageseite zum Tragen. In den USA ist der Fahrzeugabsatz im Juni auf den niedrigsten Stand seit 17 Jahren gefallen. Allein in diesem Monat wurde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Viertel Million Autos weniger verkauft. Auf dem Gebiet von Europäischer Union und Europäischer Freihandelszone fiel der Fahrzeugabsatz im ersten Halbjahr 2008 um rund 2,2% beziehungsweise 190.000 Fahrzeuge. Ein Rückgang der Autoverkäufe edeutet einen Rückgang der Edelmetallnachfrage für Katalysatoren, die sowohl bei Platin wie auch bei Palladium mehr als 50% des Bedarfs ausmacht.

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... aber steigt im Osten

Dagegen läuft die Motorisierungswelle in den Schwellenländern Ostasiens und auch in Osteuropa weiterhin auf vollen Touren. Selbst für Westeuropa und Nordamerika wird auf Sicht der nächsten Jahre ein wieder ansteigender Fahrzeugabsatz prognostiziert. Vor diesem Hintergrund könnte die aktuelle Nachfrage- und Preisschwäche bei den Platinmetallen im Nachhinein nur als kleine Wachstumsdelle betrachtet werden. Etwas gedämpft wird der Platinbedarf vom aktuellen Trend zu kleineren Fahrzeugen mit sparsamen Kraftstoffverbrauch. Die Auswirkungen auf den Markt werden jedoch erst in einigen Monaten zu beziffern sein.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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