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Edelmetalle: Gold & Co im freien Fall

18.08.2008  |  Thorsten Proettel
Gold fällt unter 850-Dollar-Marke

Der Montag letzter Woche könnte unter Edelmetall-Anlegern als "Schwarzer Montag" in die Geschichte eingehen. Nachdem der Goldpreis sich schon in den Tagen zuvor bei rund 860 US-Dollar bewegte, wurde nun die charttechnisch wichtige 850-Dollar-Marke nach unten durchbrochen. Für diesen Fall war mit einem raschen Preissturz zu rechnen, da sich nicht nur viele Investoren auf dem Niveau mit Stopp-loss-Orders abgesichert haben. Für kurzfristig orientierte Marktteilnehmer würde die Situation eine lukrative Möglichkeit für Short-Spekulationen bieten. Tatsächlich sprach die dann einsetzende Preisbewegung Bände. In nur 35 Minuten stürzte die Feinunze um mehr als 30 US-Dollar in die Tiefe. Bis zum Ende der Woche setzte sich der Rückgang per Saldo fort. Der am Freitag erreichte Tiefstand von 772 US-Dollar stellt gleichzeitig das niedrigste Preisniveau in diesem Jahr dar.

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Impuls geht vom starken US-Dollar aus ...

Ausgelöst wurde der rasante Preisrückgang der letzten vier Wochen in erster Linie vom Devisenmarkt. Bis März stieg der Goldpreis im Gleichlauf mit dem USD/EURWechselkurs, da sich viele Dollar-Anleger mit dem Edelmetall gegen den schwindenden Außenwert ihrer Währung abzusichern suchten. Die jüngste Dollar-Stärke, die sich im Rückgang des Wechselkurses von rund 1,60 USD/EUR auf 1,47 USD/EUR abzeichnet, hat entsprechend beim Goldpreis die Marschrichtung vorgegeben. Grundsätzlich spricht die nun wieder etwas festere US-Währung aber nicht gegen einen steigenden Goldpreis. Beispielsweise ist das Edelmetall im Jahr 2005 deutlich angestiegen, während der Dollar gegenüber dem Euro stärker tendierte.

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... und macht sich über den Terminmarkt bemerkbar

Die Mehrzahl der Edelmetall-Anleger scheint trotz der Baisse der vergangenen Tage die Nerven bewahrt zu haben. Die Bestände der Edelmetall-Fonds, die als Messlatte für das Investorenverhalten angesehen werden können, schwanken üblicherweise prozyklisch. Trotz des Unterschreitens der 850-Dollar-Marke blieb der Goldschatz der weltweit größten Emittenten State Street (vormals StreetTracks) mit 659 Tonnen seit vorletzter Woche jedoch unverändert. Derselbe Befund gilt auch für die europäischen Goldfonds. Die Netto-Long-Position der Spekulanten ist in der vergangenen Woche allerdings um 33.000 Kontrakte mit einem Umfang von mehr als 100 Tonnen Gold bzw. 1,8 Mrd. Euro zurückgegangen. Der Treiber hinter der Baisse ist damit der Terminmarkt. Da hier die Stimmung bekanntlich schnell drehen kann, ist eine zügige Erholung des Goldpreises nicht ausgeschlossen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart







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