Gold - Noch ist nicht alles überstanden!
25.08.2008 | Marcel Torney
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Die vorangegangene Korrektur beim Edelmetall ging zu einem Gutteil auf das Konto des anziehenden US-Dollars und nachlassender Inflationssorgen. Dieser Effekt hat sich nun ins Gegenteil verkehrt. Dem US-Dollar scheint ein wenig die Luft auszugehen. Dazu gesellen sich wieder anziehende Ölpreise, die die Inflationsängste vortrefflich bedienen. WTI und Brent C.O. haben die Marke von 120 USD fest im Blick und es ist davon auszugehen, dass es mit den Ölpreisen kurzfristig weiter nach oben geht. Das Thema Inflationsängste spielte auch bei den jüngst veröffentlichten US-Erzeugerpreisen eine wichtige Rolle. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise im Juli in der Kernrate um satte 0,7 Prozent an und kamen damit deutlich oberhalb der Prognose herein. Im Vorfeld ging man von einem Anstieg in der Kernrate um 0,2 Prozent aus.
Als dritter Faktor ist die geopolitische Unsicherheit zu nennen, die als Folge der diplomatischen Krise zwischen Russland und den USA zunimmt. Der diplomatische Ton zwischen den USA und Russland wird rauer. Nicht nur der Georgienkonflikt belastet die Beziehungen zwischen den beiden Supermächten, auch das gestern ratifizierte Abkommen zwischen den USA und Polen zur Stationierung eines Raketenabwehrschildes belastet das Verhältnis. Und wo das geopolitische Gefüge Risse bekommt, sind Spekulanten auf steigende Gold- und Ölpreise nicht weit.
Die wichtigste Orientierung bieten Chartmarken. Nach dem Zwischentief bei 780 USD startete Gold einen ersten Erholungsversuch. Dieser geriet allerdings ins Stocken, so dass ein erneutes Zurücklaufen auf die 800er Zone zu beobachten war. Es war immens wichtig, dass dieser Bereich in dieser Woche nicht noch einmal deutlich unterschritten wurde. Aktuell nimmt Gold Kurs auf den Widerstand bei 850 USD. Untergeordnete Widerstände bei 824 und 833 USD wurden bereits aus dem Weg geräumt. An der Marke von 850 USD ist eine Art Weichenstellung zu erwarten. Im RohstoffJournal sehen wir gegenwärtig leichte Vorteile für die Long-Seite, d.h. wir erwarten den Bruch der 850 USD mit anschließender Fortsetzung der Bewegung in Richtung 900 USD. Doch Vorsicht ist noch allemal geboten!
© Marcel Torney
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