Das Jahrzehnt der Rohstoffe (Teil 2)
16.02.2005 | Heiko Aschoff
Das Jahrzehnt der Inflation
Im zweiten Teil unserer Serie beleuchten wir heute die Hintergründe für steigende Inflation und die Auswirkungen auf die Hausse bei den Rohstoffen.
Damit es zu keinen Missverständnissen kommt, beginnen wir mit einigen Begriffsdefinitionen:
1. Inflation: Inflation (von lat.: inflare "das sich-aufblasen; das Aufschwellen") ist der Zustand einer Volkswirtschaft, in dem das allgemeine Preisniveau steigt, also Waren und Dienstleistungen gemessen in den jeweiligen Geldeinheiten teurer werden. Inflation entsteht durch eine Erhöhung der Geldmenge je Produktionseinheit.
2. Konsumentenpreisinflation: In Europa wird die Konsumentenpreisinflation, die durch den durchschnittlichen Preisanstieg eines Warenkorbes gemessen wird, allgemein als Inflation bezeichnet. Jedoch kann diese Kennzahl durch die Gewichtung des Warenkorbes manipuliert werden.
3. Asset-Price-Inflation: Allgemeiner Anstieg des Preisniveaus am Kapitalmarkt. Bullenmärkte sind nichts anderes als Inflation von Vermögenswerten.
4. Hedonische Preismessung: Kluge Köpfe in den USA haben sich überlegt, dass man die Inflation doch noch ein bisschen manipulieren könnte. Daher haben Sie beschlossen die Inflationsrate um „Verbesserungen“ zu bereinigen. Sie kaufen beispielsweise alle 18 Monate einen PC, der jedes Mal die doppelte Leistung des Vorgängermodells besitzt und konstant 1000 Euro kostet. Laut hedonischer Preismessung kostet er im ersten Jahr 1000, im zweiten 500, im dritten 250 …. Daher manipuliert der technologische Fortschritt die offizielle Inflationsrate nach unten.
Genug der Theorie, jetzt steigen wir in medias res ein:
In den letzten 30 Jahren hat sich die Geldmenge weltweit um den Faktor 40 erhöht. Im gleichen Zeitraum stieg jedoch das Güterangebot nur um das 4fache! De facto haben wir daher eine Inflation von 90 % erlebt. Inflation muss sich nicht unmittelbar im Warenkorb niederschlagen, sie kann auch den Weg über die Asset-Price-Inflation gehen. So floss spätestens seit 1995 der überwiegende Teil des neu geschaffenen Geldes in die Aktienmärkte. Den Startschuss für die nächste Asset-Price–Inflation gab Alan Greenspan durch seine Zinssenkungen nach dem Platzen der New-Economy-Bubble 2000. Daraufhin floss die überschüssige Liquidität in Strömen weltweit in die Immobilienmärkte, die daraufhin exorbitante Preissprünge erlebten - insbesondere in den USA und England.
Neben dem gerade aufgezeigten Faktor, gibt es auch die Möglichkeit mittels der hedonischen Preismessung die Konsumentenpreisinflation optisch niedrig zu halten und damit das Volk zu täuschen. Weitere Möglichkeiten der optischen Manipulation sind die Veröffentlichungen von so genannten Kernraten. So werden etwa die eigentlichen Preistreiber (Kosten für Energie und Lebensmittel), auf die keiner verzichten kann, aus dem Warenkorb genommen.
Seit 2001 hat die Liquiditätswelle auch eine andere, seit fast 20 Jahren in Vergessenheit geratene Anlageklasse erwischt, die Rohstoffe. Ab 2000 begannen große Investoren heimlich aus dem Dollar zu fliehen und in Edelmetalle zu investieren, um bei der drohenden Hyperinflation des US-Dollars nicht ihr Vermögen zu verlieren. (Der Dollar hat seitdem schon fast 45% seines Außenwertes eingebüßt!)
Gold, das seit mehreren Jahrtausenden seine Kaufkraft beibehalten hat, begann Mitte 2001 die Trendwende und gewann seitdem in US-Dollar gemessen fast 85%. Da der Euro zu fast 2/3 mit wertlosen US-Staatsanleihen gedeckt ist, wird es nur eine Frage der Zeit darstellen, bis die Rohstoffe auch in Euro ansteigen werden.
Aufgrund der in Zukunft gefühlten Inflation in Europa, die wir seit 2002 auch als Teuro kennen, bleiben Rohstoffe auch in den nächsten vier bis sechs Jahren eine interessante Investitionsmöglichkeit.
Jedoch der wichtigste Grund, warum die Inflation weltweit steigen wird, ist die Verwässerung des Dollars durch die US-Zentralbank und somit aller Weltwährungen, die durch den Dollar gedeckt sind. Die Fed hat versprochen, Inflation auf Teufel komm raus zu produzieren, wie folgendes Zitat von Federal Reserve Gouverneur Ben Bernanke beweißt:
Wer zu dieser Aussage noch die Überlegung aus einem strategischen Papier der Fed addiert, die für die Bekämpfung von Deflation das Abwerfen von Geld mit Hubschraubern empfiehlt, der ahnt, das das Jahrzehnt der Inflation noch gar nicht begonnen hat …
In den nächsten drei Wochen werden wir Ihnen weitere Hintergründe für diesen großen Megatrend der 2000er präsentieren. In unserem Teil 3 "Zyklen zeigen den Weg" erläutern wir Ihnen, warum die Chancen gut stehen, dass wir noch einige Jahre per Saldo steigende Rohstoffpreise sehen werden.
Wenn auch Sie von den vorgestellten Strategien, Investmentideen und Überlegungen profitieren möchten, tragen Sie sich bitte in unseren kostenlosen Newsletter auf www.value-stocks.com ein. Wir informieren Sie vorab über Musterdepotänderungen & Updates. So erfahren Sie regelmäßig, welche Kaufkandidaten für die Value Stocks!-Musterdepots vorgesehen sind und welche auf der Abschussliste stehen.
© Heiko Aschoff 2005
www.value-stocks.com
Im zweiten Teil unserer Serie beleuchten wir heute die Hintergründe für steigende Inflation und die Auswirkungen auf die Hausse bei den Rohstoffen.
Damit es zu keinen Missverständnissen kommt, beginnen wir mit einigen Begriffsdefinitionen:
1. Inflation: Inflation (von lat.: inflare "das sich-aufblasen; das Aufschwellen") ist der Zustand einer Volkswirtschaft, in dem das allgemeine Preisniveau steigt, also Waren und Dienstleistungen gemessen in den jeweiligen Geldeinheiten teurer werden. Inflation entsteht durch eine Erhöhung der Geldmenge je Produktionseinheit.
2. Konsumentenpreisinflation: In Europa wird die Konsumentenpreisinflation, die durch den durchschnittlichen Preisanstieg eines Warenkorbes gemessen wird, allgemein als Inflation bezeichnet. Jedoch kann diese Kennzahl durch die Gewichtung des Warenkorbes manipuliert werden.
3. Asset-Price-Inflation: Allgemeiner Anstieg des Preisniveaus am Kapitalmarkt. Bullenmärkte sind nichts anderes als Inflation von Vermögenswerten.
4. Hedonische Preismessung: Kluge Köpfe in den USA haben sich überlegt, dass man die Inflation doch noch ein bisschen manipulieren könnte. Daher haben Sie beschlossen die Inflationsrate um „Verbesserungen“ zu bereinigen. Sie kaufen beispielsweise alle 18 Monate einen PC, der jedes Mal die doppelte Leistung des Vorgängermodells besitzt und konstant 1000 Euro kostet. Laut hedonischer Preismessung kostet er im ersten Jahr 1000, im zweiten 500, im dritten 250 …. Daher manipuliert der technologische Fortschritt die offizielle Inflationsrate nach unten.
Genug der Theorie, jetzt steigen wir in medias res ein:
In den letzten 30 Jahren hat sich die Geldmenge weltweit um den Faktor 40 erhöht. Im gleichen Zeitraum stieg jedoch das Güterangebot nur um das 4fache! De facto haben wir daher eine Inflation von 90 % erlebt. Inflation muss sich nicht unmittelbar im Warenkorb niederschlagen, sie kann auch den Weg über die Asset-Price-Inflation gehen. So floss spätestens seit 1995 der überwiegende Teil des neu geschaffenen Geldes in die Aktienmärkte. Den Startschuss für die nächste Asset-Price–Inflation gab Alan Greenspan durch seine Zinssenkungen nach dem Platzen der New-Economy-Bubble 2000. Daraufhin floss die überschüssige Liquidität in Strömen weltweit in die Immobilienmärkte, die daraufhin exorbitante Preissprünge erlebten - insbesondere in den USA und England.
Neben dem gerade aufgezeigten Faktor, gibt es auch die Möglichkeit mittels der hedonischen Preismessung die Konsumentenpreisinflation optisch niedrig zu halten und damit das Volk zu täuschen. Weitere Möglichkeiten der optischen Manipulation sind die Veröffentlichungen von so genannten Kernraten. So werden etwa die eigentlichen Preistreiber (Kosten für Energie und Lebensmittel), auf die keiner verzichten kann, aus dem Warenkorb genommen.
Seit 2001 hat die Liquiditätswelle auch eine andere, seit fast 20 Jahren in Vergessenheit geratene Anlageklasse erwischt, die Rohstoffe. Ab 2000 begannen große Investoren heimlich aus dem Dollar zu fliehen und in Edelmetalle zu investieren, um bei der drohenden Hyperinflation des US-Dollars nicht ihr Vermögen zu verlieren. (Der Dollar hat seitdem schon fast 45% seines Außenwertes eingebüßt!)
Gold, das seit mehreren Jahrtausenden seine Kaufkraft beibehalten hat, begann Mitte 2001 die Trendwende und gewann seitdem in US-Dollar gemessen fast 85%. Da der Euro zu fast 2/3 mit wertlosen US-Staatsanleihen gedeckt ist, wird es nur eine Frage der Zeit darstellen, bis die Rohstoffe auch in Euro ansteigen werden.
Aufgrund der in Zukunft gefühlten Inflation in Europa, die wir seit 2002 auch als Teuro kennen, bleiben Rohstoffe auch in den nächsten vier bis sechs Jahren eine interessante Investitionsmöglichkeit.
Jedoch der wichtigste Grund, warum die Inflation weltweit steigen wird, ist die Verwässerung des Dollars durch die US-Zentralbank und somit aller Weltwährungen, die durch den Dollar gedeckt sind. Die Fed hat versprochen, Inflation auf Teufel komm raus zu produzieren, wie folgendes Zitat von Federal Reserve Gouverneur Ben Bernanke beweißt:
«Die US Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heute ihr elektronisches Equivalent),
die ihr die Produktion von so vielen US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht und das ohne Kosten.»
Quelle: www.federalreserve.gov
die ihr die Produktion von so vielen US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht und das ohne Kosten.»
Quelle: www.federalreserve.gov
Wer zu dieser Aussage noch die Überlegung aus einem strategischen Papier der Fed addiert, die für die Bekämpfung von Deflation das Abwerfen von Geld mit Hubschraubern empfiehlt, der ahnt, das das Jahrzehnt der Inflation noch gar nicht begonnen hat …
In den nächsten drei Wochen werden wir Ihnen weitere Hintergründe für diesen großen Megatrend der 2000er präsentieren. In unserem Teil 3 "Zyklen zeigen den Weg" erläutern wir Ihnen, warum die Chancen gut stehen, dass wir noch einige Jahre per Saldo steigende Rohstoffpreise sehen werden.
Wenn auch Sie von den vorgestellten Strategien, Investmentideen und Überlegungen profitieren möchten, tragen Sie sich bitte in unseren kostenlosen Newsletter auf www.value-stocks.com ein. Wir informieren Sie vorab über Musterdepotänderungen & Updates. So erfahren Sie regelmäßig, welche Kaufkandidaten für die Value Stocks!-Musterdepots vorgesehen sind und welche auf der Abschussliste stehen.
© Heiko Aschoff 2005
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