EUR/USD: Ist die Korrektur zu Ende?

Fundamental: Das Handelsbilanzdefizit fiel im Dezember erwartungsgemäß aus: Es gab einen Rückgang auf 56,3 Mrd. USD und das Ergebnis des Vormonats wurde ebenfalls um 1 Mrd. USD nach unten korrigiert. Trotz der Verbesserung ist der Dezember-Wert immer noch das zweitschlechteste Ergebnis überhaupt. Für Entwarnung beim Handelsbilanzdefizit besteht daher kein Grund. Der US-Dollar legte nach den Zahlen auf breiter Basis wieder zu. Die kommende Woche steht nicht nur im Zeichen zahlreicher neuer Konjunkturdaten, sondern vor allem der Rede von Alan Greenspan vor dem Kongress. Möglicherweise wird der US-Notenbankchef dann seine Äußerungen präzisieren, die am vorletzten Freitag zu einem Kursrutsch bei EUR/USD geführt hatten.

Charttechnik: Der Wechselkurs testete unter der Woche mehrfach erfolgreich die Unterstützung bei 1,2730/40, was die Basis für eine Kurserholung bis in den Bereich von 1,29 war (siehe Seite 9). Eine wichtige Marke liegt nun bei 1,2930/50, wo sich nicht nur ein horizontaler Widerstand befindet, sondern auch die kurzfristige Abwärtstrendlinie verläuft. Sollte diese Marke überschritten werden, dürfte sich der Kursanstieg bis auf 1,3050/1,3100 fortsetzen. In diesem Bereich verläuft der gebrochene ehemalige Aufwärtstrend. Bei EUR/USD ist derzeit eine Bodenbildung im Gange, die aber noch nicht beendet ist. Die seit Jahresbeginn andauernde Abwärtsbewegung sollte noch zu einem Test des langfristigen seit Ende 2002 bestehenden Aufwärtstrends führen.

Strategie: Die kommende Woche dürfte vor allem im Zeichen der Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan am Mittwoch stehen. Bis dahin dürfte es trotz zahlreicher US-Konjunkturdaten nur zu kurzfristigen Kursausschlägen kommen. Die Greenspan-Rede könnte dann zum Auslöser eines weiteren Kursrutsches werden. Sollte es dazu kommen, kann eine Long-Position eröffnet werden.

Eine erfolgreiche Woche wünscht


© Dr. Detlef Rettinger
    Devisen-Trader Redaktion, www.devisen-trader.de