Hedgefonds verpuffen: BIZ löst Pleite-Alarm aus
03.09.2008 | Michael Mross
eine Aktuelle BIZ-Studie löst Pleite-Alarm bei Hedgefonds und deren Übernahme-Opfern aus. Folgt nach Subprime-Krise die Heuschrecken-Krise? Davon kann man sicher ausgehen.
Hedgefonds dürften bald große Probleme bekommen. Den von ihnen übernommenen Unternehmen droht gar das Aus. Laut einer BIZ Studie sind demnächst 500 Mrd. Dollar Kredite fällig.
Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ, "Zentralbank der Notenbanken") warnt vor einer Pleitewelle bei von "Private Equity" (PE) übernommenen Firmen. Da diese auf Pump in großem Stil gekauft wurden, droht gleich von zwei Seiten Gefahr:
Einerseits werden sich die die PEs nicht mehr zu den günstigen Konditionen der Vergangenheit refinanzieren können. Es ist sogar wahrscheinlich, dass sie gar kein Geld mehr bekommen, weil Banken die Schulden nicht mehr weiter verkaufen können. Geht aber ein PE - Unternehmen Pleite, besteht die Gefahr, dass die von diesen Fonds übernommen Unternehmen mit in den Abgrund gezogen werden.
Andererseits ließen PEs bzw. Hedgefonds ihre Übernahme-Opfer oft bis an die Grenzen ausbluten. Sprich, die Unternehmen mussten hohe Schulden aufnehmen und das Geld als Sonderdividende oder Direktzahlungen an die Übernehmer ausschütten. Damit sind die Unternehmen anfälliger für Krisenzeiten und Rezessionen.
Selbst Finanzinvestoren geben zu, dass viele Übernahmen der vergangenen Jahre auf Basis sehr optimistischer Erwartungen finanziert wurden. In einer Studie der Rating-Agentur Standard & Poor’s hinkten schon Anfang 2008 fast 53 Prozent der untersuchten Unternehmen in der Hand von Finanzinvestoren ihren Ergebnisprognosen hinterher.
Private-Equity-Fonds bzw. Hedgefonds kauften in der Vergangenheit mit einem Fremdkapitalanteil von bis zu 90 Prozent. Zinsen und Tilgung stammten meist aus den erwirtschafteten Cashflows der übernommenen Unternehmen und durch den Verkauf von Unternehmensteilen.
Doch in Krisenzeiten sprudeln die Gewinnquellen nicht mehr so üppig. Und eine Zerschlagung eines Unternehmens bringt längst nicht mehr so viel Geld wie noch vor einem Jahr.
Das bedeutet, dass die zugrunde liegenden Kredite schon jetzt eine Neubewertung erfordern. Eine solche Überprüfung dürfte in den meisten Fällen zu einem Negativergebnis kommen. Folge: Der Hedgefonds muss Geld nachschießen. Kann er das nicht, droht der Bankrott.
© Michael Mross
www.mmnews.de
Hedgefonds dürften bald große Probleme bekommen. Den von ihnen übernommenen Unternehmen droht gar das Aus. Laut einer BIZ Studie sind demnächst 500 Mrd. Dollar Kredite fällig.
Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ, "Zentralbank der Notenbanken") warnt vor einer Pleitewelle bei von "Private Equity" (PE) übernommenen Firmen. Da diese auf Pump in großem Stil gekauft wurden, droht gleich von zwei Seiten Gefahr:
Einerseits werden sich die die PEs nicht mehr zu den günstigen Konditionen der Vergangenheit refinanzieren können. Es ist sogar wahrscheinlich, dass sie gar kein Geld mehr bekommen, weil Banken die Schulden nicht mehr weiter verkaufen können. Geht aber ein PE - Unternehmen Pleite, besteht die Gefahr, dass die von diesen Fonds übernommen Unternehmen mit in den Abgrund gezogen werden.
Andererseits ließen PEs bzw. Hedgefonds ihre Übernahme-Opfer oft bis an die Grenzen ausbluten. Sprich, die Unternehmen mussten hohe Schulden aufnehmen und das Geld als Sonderdividende oder Direktzahlungen an die Übernehmer ausschütten. Damit sind die Unternehmen anfälliger für Krisenzeiten und Rezessionen.
Selbst Finanzinvestoren geben zu, dass viele Übernahmen der vergangenen Jahre auf Basis sehr optimistischer Erwartungen finanziert wurden. In einer Studie der Rating-Agentur Standard & Poor’s hinkten schon Anfang 2008 fast 53 Prozent der untersuchten Unternehmen in der Hand von Finanzinvestoren ihren Ergebnisprognosen hinterher.
Private-Equity-Fonds bzw. Hedgefonds kauften in der Vergangenheit mit einem Fremdkapitalanteil von bis zu 90 Prozent. Zinsen und Tilgung stammten meist aus den erwirtschafteten Cashflows der übernommenen Unternehmen und durch den Verkauf von Unternehmensteilen.
Doch in Krisenzeiten sprudeln die Gewinnquellen nicht mehr so üppig. Und eine Zerschlagung eines Unternehmens bringt längst nicht mehr so viel Geld wie noch vor einem Jahr.
Das bedeutet, dass die zugrunde liegenden Kredite schon jetzt eine Neubewertung erfordern. Eine solche Überprüfung dürfte in den meisten Fällen zu einem Negativergebnis kommen. Folge: Der Hedgefonds muss Geld nachschießen. Kann er das nicht, droht der Bankrott.
© Michael Mross
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