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"Never catch a falling knife"

12.09.2008  |  Redaktion
Mit der starken Preiserosion der letzten Wochen ist am Ölmarkt ein deutlicher Stimmungswechsel vonstatten gegangen. Solange der Bullenmarkt intakt war, wurde jede "bullishe" Nachricht als Argument für Preissteigerungen herange-zogen, während "bearishe" Nachrichten ignoriert wurden. Dieses Szenario hat sich seit Mitte Juli drastisch geändert. Seitdem werden alle Nachrichten am Markt ausgeblendet, die für Preissteigerungen sorgen könnten. Bestes Beispiel hierfür ist die deutlich überdurchschnittliche Hurrikan-Saison in den USA, die als Preistreiber für den Ölpreis bislang komplett ausgefallen ist. Statt dessen führen alle "bearishen" Nachrichten wie z.B. konjunkturelle Hiobsbotschaften oder der wieder erstarkte Dollar zu Preisabschlägen. Zuletzt ist der Ölpreis sogar unter die 100-Dollar-Marke gefallen. In den letzten neun Wochen hat das schwarze Gold damit ein Minus von 30% verzeichnet.
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"Never catch a falling knife" sagen erfahrene Börsianer bei so ausgeprägten Trends. Denn in einem starken Bärenmarkt für einen Stimmungswandel zu sorgen, ist kein leichtes Unterfangen. Dennoch könnte die OPEC jetzt den Startschuss für eine langsame Änderung des Sentiments gegeben haben. Die Entscheidung, die Förderquoten um rund 0,5 Mio. Barrel pro Tag zu reduzieren und die zusätzliche saudische Förderung von weiteren 0,5 Mio. Barrel pro Tag einzustellen, reduziert das weltweite Ölangebot um rund 1 Mio. Barrel pro Tag. Obwohl die Ölnachfrage in den USA im laufenden Jahr etwa 3% rückläufig sein dürfte, bleibt die Nachfrage aus Asien weiter sehr dynamisch. Nachdem die chinesischen Ölimporte im Juni und Juli eher verhalten waren, wurden im Juli wieder durchschnittlich 3,7 Mio. Barrel pro Tag ins Reich der Mitte importiert; dies entspricht einem Plus von 11,7% gegenüber dem Vorjahresmonat. Unter dem Strich sollte die zusätzliche Nachfrage aus China, Indien und Co. den Rückgang in den USA sogar deutlich überkompensieren. Die Angebotskürzung der OPEC dürfte sich daher demnächst am Markt bemerkbar machen, so dass eine Bodenbildung des Ölpreises im zwischen 90 und 100 Dollar in den nächsten Wochen wahrscheinlich ist

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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