Wirtschaft der verbrannten Erde
01.10.2008 | Redaktion
![Wirtschaft der verbrannten Erde](https://www.goldseiten.de/media/goldseiten-news.jpg)
In dem Artikel blickte er in die Zukunft und sah die Inflation kommen, die die leichtfertige Geldpolitik der Regierung zwangsläufig zu einem Ende bringen musste. Ein Zitat...
"Von besonderer Bedeutung ist, dass der US-Dollar in anderen Ländern für Jahrzehnte als ein Goldersatz galt. Für die Vereinigten Staaten war das sehr praktisch - wir können fast eine unbegrenzte Menge an Geldscheinen drucken und sie den Leuten in anderen Ländern im Austausch für reales Vermögen geben. Blödsinnigerweise haben die Zentralbanken im Ausland diese Dollar als Deckung für ihre eigenen Währungen besessen."
Die Beträge, um die es hier geht, wuchsen derart an, und das spätere düstere Schicksal des Dollar wuchs so offensichtlich, dass ausländische Zentralbanker nun einander ansehen und versuchen herauszufinden, wer als erster aussteigt. Viele diversifizieren vom Dollar zu anderen Währungen - die selbst an anderes Papiergeld gebunden sind, meist an den Dollar. Irgendwann wird das zu einer Panik führen, die vom amerikanischen Dollar ausgeht, und das wird jedes Ereignis der Finanzgeschichte in den Schatten stellen."
Und in demselben Artikel sah er auch den gegenwärtigen Zusammenbruch der Immobilienblase voraus, die durch das locker sitzende Geld möglich wurde. Ein anderes Zitat...
"Was im Moment auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt passiert, ist so etwas wie die Technologieblase, aber möglicherweise viel, viel ernster, als das, was vor einigen Jahren mit den Aktien geschah."
Drei Jahre weiter, heute, befinden wir uns mitten in diesem sich ausbreitenden, unglücklichen Szenarium, das Doug vorausgesehen hat. Genau im Zeitplan steuern die Wirtschaft und die Märkte unaufhaltsam auf etwas zu, das man als eine Phase der verbrannten Erde bezeichnen kann.
Nur ein flüchtiger Blick auf die Verwüstung der eigentlichen Bausteine der Wirtschaft bestätigt die Angemessenheit dieser Bezeichnung.
Nehmen wir zum Beispiel die amerikanischen Finanzunternehmen, die auf dem S&P 500 den größten Anteil ausmachen. Die Verluste dieser Unternehmen erreichen bislang eine halbe Billion Dollar. Außerdem sind die Chancen hoch, dass hier noch viel mehr hinzukommen wird.
Mit Ausnahme von der amerikanischen Investmentbank Bear Sterns, waren die großen Namen der Finanzwelt in der Lage, die Millionen Dollar in zusätzliches Kapital zusammenzustellen, die sie brauchten, um ihre Bilanzen zu stützen... aber auch sie werden bald am Ende ihrer Möglichkeiten sein. Das wird deutlich, wenn wir in Betracht ziehen, das viele ihrer Haupteinnahmebereiche heute entweder ernsthaft geschädigt sind oder bereits im Sterben liegen.
Im vergangenen Quartal sah allein Morgan Stanley seine Investmentbanking-Kosten um die Hälfte fallen und den Verkauf von giftigen Papieren (ah ähm, ich meine Verkauf von "festverzinslichen" Papieren) und Einkommen aus dem Handel um 85% einbrechen. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem diese Unternehmen von der Regulierungsbehörde gezwungen wurden ihre bilanzexternen Vermögenswerte zurückzuführen... und zwar, die oben genannten giftigen Papiere.
Können Sovereign Wealth Funds die Situation retten? Nicht mehr. Diejenigen, die anfangs eilig zu Hilfe kamen, sind verbrannt und viele andere sind nun als auf der Kippe stehend verzeichnet. Aber diejenigen, die den Würfel noch einmal rollen lassen möchten, werden dies nur tun, wenn sie mit besseren Bedingungen rechnen dürfen, was für die bestehenden Aktionäre eine Verwässerung der Gewinne bedeutet.
In der Zwischenzeit dauert das Abflauen des Immobilienmarktes auch weiterhin an und wird noch ein oder zwei Jahre fortschreiten. Wenn nicht die Regierung ernst damit macht, „etwas tun zu wollen" ... denn dann könnte der Abschwung 5 oder 10 Jahre andauern.
Wir wenden uns einer Phase der verbrannten Erde zu. Warum sage ich das eigentlich? Das, was der Markt gerade jetzt vor allem braucht, ist, dass die Immobilienpreise so schnell wie möglich auf einen ausgeglichenen Marktpreis fallen. Das Problem hier ist sicherlich, dass dank eines Übermaßes an Selbstbedienung, die von vielen Sachverständigen während der wahnsinnigen Immobilienblase gezeigt wurde, an diesem Punkt niemand wirklich weiß, wo die Talsohle liegt. Noch weitere 10%? 20%? 30%?
Es gibt eigentlich nur einen Weg das herauszufinden... man muss das Buschfeuer brennen lassen, ganz egal, wie schmerzhaft das auch sein wird. Aber ich werde Ihnen nicht sagen müssen, dass „nichts tun" kein Konzept ist, mit dem sich Politiker im Wahljahr wohl fühlen. Also werden die Politiker, wie dressierte Seehunde hinter einem Wahl-Fisch her durch jeden weiteren Ring springen, um die Leute weiterhin in ihren Häusern wohnen zu lassen, obwohl sich viele schon nicht einmal mehr den Unterhalt der Häuser leisten können, ganz abgesehen von den Hypotheken. Das verlängert nur den Schmerz und verstärkt die Defizite der Regierung, die den Kern dieser gegenwärtigen Krise darstellen.