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Der Innovator, der Imitator und der Idiot

14.10.2008  |  Redaktion
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Und das Endergebnis von alledem? Dr. Homberg erklärt das gern: "Die Preise von allem, was man braucht, werden in einer Geschwindigkeit in die Höhe schnellen, die man nur erahnen kann. Die Preise von Energie und Treibstoffen werden sich weiter in die Höhe schrauben. Die Preise für Nahrung und Wasser werden steigen und das alles wird auf einen niedrigeren Lebensstandard für einen selbst, die Familie und die Freunde hinauslaufen."

Das war ein vergnüglicher Abend, das kann ich Ihnen sagen. Es gibt nicht besseres als unter Kristallleuchtern in einem dekadenten einhundert Jahre alten Zimmer zu sitzen, die Weichsel-Chili-Kaltschale mit gebratener Steingarnele zu löffeln - eine Art kalte Suppe mit Kirschen, Chili und gebratenen Garnelen - während man gleichzeitig in abgeklärter Weise über das Ende der Welt plaudert, die wir kennen.

Es gibt eine Menge Gründe dafür in düstere Stimmung zu kommen. Aber sogar Dr. Homberg bestritt nicht, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gäbe, eine Menge Geld zu verdienen. "Vor allem für diejenigen, die verstehen, was sich im Moment abspielt", fügte er hinzu, "und die den Mut haben, nach den Möglichkeiten zu greifen, die dieser Prozess hervorrufen wird." Homberg ist finanziell unabhängig und das zum großen Teil aufgrund seiner geschickten Investitionen seit dem Jahr 2000. Ich bin sehr stolz, dass ich ihn zu meinen treuen Lesern zählen darf.

Künftig wird es meiner Meinung nach wichtig sein, sich in diesen inflationären Zeiten an echte Vermögenswerte zu halten. Ich habe zwei sehr interessante Konzepte, über die ich gerade forsche. Diese beiden Konzepte sind unkonventionelle, schrullige Möglichkeiten, reich an greifbaren, die Inflation schlagenden, Vermögenswerten.

Wenn man sich jetzt den "I"-Zyklus noch mal vor Augen führt, dann werden die Idioten irgendwann den Innovatoren das Feld räumen müsse. Sie sind die Gewinner des nachfolgenden Zyklus. Zu den Innovatoren des nächsten Zyklus werden auch diejenigen gehören, denen es gelingt, das Problem der hohen Ölkosten zu lösen oder zu mildern.

Ich lese derzeit ein interessantes Buch "Engines That Move Markets" ("Motoren, die Märkte bewegen") von Alasdair Nairn. Es handelt von verschiedenen Neuentwicklungen, die Geschichte geschrieben haben - von Kanälen, Eisenbahnstrecken, Telefonen, usw. In dem Buch wird besonders deutlich, wie diese Neuerungen Einfluss auf den Markt und die Investitionen genommen haben. Eines der ersten Kapitel handelt davon, wie die Menschen Schlüsselereignisse falsch gedeutet haben und große Investitionen in diesem Prozess verpasst haben.

Ein Zitat vom Anfang des Buches ist hier prägnant. Der Quarterly Review vom März 1825 bemerkt: "Was kann noch offenkundiger absurd sein, als die Ankündigung, dass man mit Lokomotiven zwei Mal so schnell reisen kann, wie mit einer Postkutschen?"

Die Investoren für Postkutschen und Kanäle, die den Einfluss der Eisenbahn angezweifelt haben, haben eine Menge Geld verloren. Wenn auch die Verlierer nun aus der Rückschau leicht auszumachen sind, war das für die Investoren der damaligen Zeit nicht so einfach, wie uns das Quarterly Review zeigt.

Die Gewinner in diesem Prozess zu bestimmen war also auch damals nicht so einfach. Die Eisenbahnstrecken hatten keine großen Investoren. Bis Mitte der 1870er Jahre waren 40% der amerikanischen Eisenbahnfonds verschuldet. Die wirklichen Gewinner waren die Menschen, die von den niedrigen Kosten angelockt wurden - Händler und Kaufmänner, die auf neuen Märkten expandieren wollten.

Also ist vermutlich auch noch nicht so klar, wer die Gewinner dieser Krise sein werden...


© Chris Mayer
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Trader´s Daily"




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