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Manipulationen im Goldmarkt (II)

15.09.2008  |  Marc Nitzsche
Nach unserer letzten Kolumne über die Manipulationen bei Gold und unserer darin vertretenen Meinung, dass die Märkte nicht manipuliert werden, haben sich die Zuschriften vieler Leser gehäuft. Empört haben sich viele geäußert, dass der Markt sicherlich manipuliert sei und dass auch in der aktuellen Situation die Anhänger dieser Theorie nicht verkaufen werden. Dies ist natürlich immer die Entscheidung eines jeden einzelnen, wie er letztendlich mit einem Investment umgeht. Allerdings halten wir es nicht für sinnvoll, sich an eine Theorie zu klammern, die niemals überprüft werden kann und möglicherweise doch falsch ist.

Der Goldpreis hat in dieser Woche Tiefststände bei unter 750 US-Dollar pro Feinunze erreicht und gab dadurch den Anhängern der Manipulationstheorie Wasser auf die Mühlen. In einigen Internetforen wurde über die Noten- und Zentralbanken geschimpft, die mit ihren Machenschaften den Markt in London und New York drücken würden, nur um den Leuten vorzuspielen, dass alles in Ordnung sei.

Unserer Meinung ist der Markt für Gold viel zu unbedeutend, als dass die Banken hier manipulieren müssten. Es handelt sich um einen vergleichsweise geringen Betrag der gehandelt wird, verglichen mit den neuartigen Derivaten wie Credit Default Swaps oder auch Zinsprodukten. Gerade im Zinsbereich sind Manipulationen eher denkbar und vor allem wahrscheinlicher als bei Gold. Die Banken dürften sich nicht großartig daran stören, ob Gold bei 600 oder 1.000 US-Dollar pro Unze steht. Jedoch mehr daran, ob die Zinssätze wie beispielsweise der LIBOR (London Interbank Offered Rate) bei zwei oder sechs Prozent. Zu diesem Zinssatz leihen sich die Banken gegenseitig Geld, weswegen hier schon Manipulationen vorgekommen sind, die jedoch kaum in den Medien diskutiert wurden. Dieses Thema erscheint uns viel wichtiger zu sein, als die Manipulation am Goldmarkt, da bei den Zinssätzen ein Vielfaches an Volumen gehandelt wird als im Rohstoffmarkt.

Wir möchten damit nicht generell ausschließen, dass vielleicht die ein oder andere Kraft den Markt in die gewünschte Richtung bewegen kann, jedoch ist dies nur kurzfristig möglich und bringt dem Investor oder Händler nichts. Wenn der Goldpreis von 800 US-Dollar auf 600 US-Dollar fällt, hat der Käufer einer Unze Gold für 800 US-Dollar einen Verlust von 200 US-Dollar. Dieser Verlust ist real und es macht keinen Sinn, diesen anschließend rechtfertigen zu wollen. Ob nun der Markt wegen dem starken Dollar oder Manipulationen gefallen ist, spielt keine Rolle, der Verlust ist real und muss daher entsprechend "betreut" werden. Risikomanagement ist daher das wichtigste beim Handeln!


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de








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