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John Embry: "Ist das Gold erst weg, werden die Märkte durchdrehen"

17.09.2008  |  Redaktion
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The Gold Report: Also empfehlen Sie zu einem Kernbestand an Barren. Denken Sie, man sollte auch Münzen haben?

John Embry: Absolut! Ich bin ein großer Vertreter von Münzen und habe selbst welche, zusätzlich zu meinen physischen Beständen.


The Gold Report: Und der Rest gänge in Produzenten und Explorationsunternehmen?

John Embry: Ich kann für keinen der großen Produzenten die Hand ins Feuer legen, da sie nicht wirklich einen besonderen relativen Wert widerspiegeln. Trotzdem, geht der Goldpreis nach oben, steigen auch sie im Preis. Meiner Ansicht nach werden einige kleine sehr viel höher gehen. Es kommt auf Ihre Zielstellung an. Wenn Sie nur sich selbst schützen wollen, halten Sie nur physisches Metall. Aber wenn Sie einigen Hebel zum Geld machen haben wollen, dann sollten Sie wahrscheinlich einige mittlere und kleinere Goldaktien kaufen, die ins Unterholz gezogen und vermöbelt wurden.


The Gold Report: In Ihrem letzten Interview sprachen Sie über Gold Fields Limited, Minera Andes Inc., Aquiline Resources Inc. und African Gold Group, Inc. Haben Sie Kommentare zu diesen?

John Embry: Gold Fields zum Beispiel hat kürzlich erst 80 Mio. oz Reserven und weitere 246 Mio. on Ressourcen gemeldet. Sicher, Südafrika ist eine andere Sache, aber die Hälfte ihrer Produktion ist außerhalb von Südafrika. Ich denke, dass Gold Fields unter den Großunternehmen aktuell ein Geschenk ist. Die anderen, wie African Gold, wurden heruntergeprügelt und ich weiß nicht warum. Es ist nur ein kleiner Wert und wenn man verstärkte Verkäufe sieht, geht es deutlich runter. Sie haben gute Projekte in Ghana und Mali.


The Gold Report: Können die Mächtigen die Goldpreise weiter nach unten drücken?

John Embry: Man steht vor einer Finanzkrise epochalen Ausmaßes und das Letzte, das sie wollen, ist, dass Gold die Anlage wird, der alle nachrennen. Also haben sie es mit allen Mitteln zu drücken versucht. Diese Strategie hat zu noch nie da gewesenen Fehlbeständen bei physischem Gold geführt. Die Hälfte aller Barren- und Münzhändler in den USA können nichts mehr bekommen.

Die US-Prägeanstalt hat die Produktion der Gold Eagles ausgesetzt. Sie behaupteten, man hätte einen Engpass bei den Rohlingen. Ich glaube das nicht. Ich denke, es ist ein physischer Engpass. Die COMEX hat einen irrational niedrigen Preis geschaffen und die Leute kommen aus der Versenkung und kaufen.


The Gold Report: Und sie können es nicht ersetzen.

John Embry: Tatsache ist, all dieses Zeug bei den Zentralbanken ist geleast und geswappt und in den Markt verkauft worden. Es ist weg, und es kommt nicht wieder. Also wird es immer knapper. Die Frage ist, wann ist es komplett verschwunden - das ist der Zeitpunkt, an dem die Märkte durchdrehen werden.


The Gold Report: Sagen Sie dies für Januar 2009 voraus?

John Embry: Das ist der Zeitpunkt, an dem wir Gold im vierstelligen Bereich haben werden - vielleicht im höheren vierstelligen Bereich. Während sich diese Finanzkrise ausbreitet, kann sich der Goldmarkt wieder auf sich besinnen. Die Versuche, die Menschen zu entmutigen, indem man das Gold zusammenprügelt, werden aufhören. Wenn jeder versteht, was vor sich geht, wird das einen heilsamen Effekt auf den Goldpreis ausüben.


The Gold Report: John, wie immer bedanken wir uns, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.

John Embry: Es ist immer das Beste, über die Dinge zu sprechen, wenn sie am schlechtesten dastehen. Ich denke, dann hat man die besten Möglichkeiten. Wenn wir in sechs Monaten das nächste Gespräch führen, sollte es ein wesentlich erfreulicher sein.


John Embry ist Chefstratege bei Spott Asset Management. Embry, ein Kenner der Edelmetallbranche, beobachtet die Goldsparte seit 30 Jahren und führt seine Branchenerfahrungen seit 1963 als Portfoliomanager zusammen. Er stieß im März 2003 als Chefstratege zu SAM. Sein Hauptaugenmerk liegt auf dem Gold- und Edelmetallfonds von Sprott und der Sprott Stretegic Offshore Goldfonds, Ltd. Vor seinem Eintritt bei Sprott war Embry Vizepräsident, Equity- und Portfoliomanager bei RBC Global Investment Management, einer 33 Mrd. US $ schweren Organisation, bei der er 5 Mrd. US$ in Form von Anlagen, inklusive des Vorzeigefonds Royal Canadian Equity Fund (2,9 Mrd. US$) sowie des Royal Precious Metals Fund (250 Mio. US$), beaufsichtigte.


© Redaktion Goldseiten.de







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