Rohstoffe kompakt: Edelmetalle: Gold vor neuem Anstieg
17.09.2008 | Eugen Weinberg
Die Stärke des US-Dollar und der fallende Ölpreis haben den Goldpreis in den letzten Wochen stark unter Druck gesetzt. Angesichts eines sich drehenden Sentiments bezüglich des Greenbacks prognostizieren immer mehr Analysten ein Ende der Goldhausse und sprechen bereits von einer “geplatzten Goldblase“. Doch während einige Investoren kalte Füße bekommen, zieht die physische Nachfrage an. Welche Seite die künftige Richtung bestimmt, hängt nicht zuletzt vom US-Dollar ab.
Festerer Dollar und fallende Rohölpreise belasten
Die Aufwertung des US-Dollar und die Preiskorrektur am Rohstoffmarkt haben Gold stark in Mitleidenschaft gezogen: seit Mitte Juli korrigierte das Edelmetall, das oft zur Absicherung gegen eine steigende Inflation herangezogen wird, um rund 25%. Gold und EUR/USD sind damit beide auf ihr Niveau von vor fast einem Jahr zurückgefallen. Vor allem trübt die Verletzung sowohl der 200- als auch der 400-Tagelinie das technische Bild bei Gold ein, weil dies oft als eine langfristige Trendwende angesehen wird.
Langfristige Investoren agieren vorsichtig: zuletzt Abflüsse bei den ETFs
Die starke Korrektur macht die Finanzinvestoren vorsichtiger. Bereits im zweiten Quartal war die Investmentnachfrage spürbar niedriger als im ersten Quartal. Während bei der Barhortung noch kräftige Zuflüsse zu verzeichnen waren, fielen vor allem die niedrigen Zuflüsse in die Gold-ETFs in Höhe von lediglich 4 Tonnen negativ ins Gewicht. Im ersten Quartal waren es laut World Gold Council noch 72 Tonnen gewesen. Doch es kommt noch schlechter: mit der Korrektur am Goldmarkt sind seit Mitte Juli signifikante Abflüsse zu verzeichnen.
Vor allem das Fondvolumen des mit Abstand größten Gold-ETFs, der SPDR Gold Share, ist seitdem um immerhin gut 60 Tonnen geschrumpft. Auch wenn Mittelzuflüsse bei anderen ETFs diesen Effekt teilweise abfedern, steht per saldo bei den fünf großen Fonds noch immer ein Mittelabfluss von 50 Tonnen zu Buche. Was auf den ersten Blick dramatisch aussieht, lässt sich allerdings etwas relativieren: Denn dieser Abfluss entspricht lediglich 5% des gesamten Fondvolumens. Von einem Ausverkauf kann daher noch nicht die Rede sein. Teilweise führen wir diese Abflüsse auf Liquidationen seitens der Aktien- und Rohstofffonds zurück, die dort früher überschüssige Liquidität "geparkt" haben dürften.
Auch Spekulanten ziehen sich aus dem Goldmarkt zurück
Auch sind die sog. Netto-Long Positionen der nicht-kommerziellen Händler für Gold an der COMEX, also die Differenz zwischen den Long- und Short-Positionen der Großanleger, zuletzt dramatisch gesunken. Innerhalb der letzten zwei Monate haben sich die Positionen mehr als halbiert und liegen jetzt auf dem niedrigsten Niveau seit über einem Jahr (Grafik 1).
Pessimismus so hoch wie selten zuvor
Die Stimmung der Teilnehmer am Goldmarkt ist derzeit so schlecht wie selten zuvor. Laut Stimmungsindikatoren von NDR ist der Markt jetzt ebenso extrem pessimistisch wie zuletzt vor gut einem Jahr, als der Goldpreis noch unter 700 USD notierte. In den darauf folgenden Monaten ist der Goldpreis um knapp 50% auf über 1.000 USD je Unze gestiegen. Auch wenn wir zurzeit nicht vom gleichen Ausmaß der Aufwertung ausgehen, spricht der übertriebene Pessimismus für ein hohes Steigerungspotenzial.
Festerer Dollar und fallende Rohölpreise belasten
Die Aufwertung des US-Dollar und die Preiskorrektur am Rohstoffmarkt haben Gold stark in Mitleidenschaft gezogen: seit Mitte Juli korrigierte das Edelmetall, das oft zur Absicherung gegen eine steigende Inflation herangezogen wird, um rund 25%. Gold und EUR/USD sind damit beide auf ihr Niveau von vor fast einem Jahr zurückgefallen. Vor allem trübt die Verletzung sowohl der 200- als auch der 400-Tagelinie das technische Bild bei Gold ein, weil dies oft als eine langfristige Trendwende angesehen wird.
Langfristige Investoren agieren vorsichtig: zuletzt Abflüsse bei den ETFs
Die starke Korrektur macht die Finanzinvestoren vorsichtiger. Bereits im zweiten Quartal war die Investmentnachfrage spürbar niedriger als im ersten Quartal. Während bei der Barhortung noch kräftige Zuflüsse zu verzeichnen waren, fielen vor allem die niedrigen Zuflüsse in die Gold-ETFs in Höhe von lediglich 4 Tonnen negativ ins Gewicht. Im ersten Quartal waren es laut World Gold Council noch 72 Tonnen gewesen. Doch es kommt noch schlechter: mit der Korrektur am Goldmarkt sind seit Mitte Juli signifikante Abflüsse zu verzeichnen.
Vor allem das Fondvolumen des mit Abstand größten Gold-ETFs, der SPDR Gold Share, ist seitdem um immerhin gut 60 Tonnen geschrumpft. Auch wenn Mittelzuflüsse bei anderen ETFs diesen Effekt teilweise abfedern, steht per saldo bei den fünf großen Fonds noch immer ein Mittelabfluss von 50 Tonnen zu Buche. Was auf den ersten Blick dramatisch aussieht, lässt sich allerdings etwas relativieren: Denn dieser Abfluss entspricht lediglich 5% des gesamten Fondvolumens. Von einem Ausverkauf kann daher noch nicht die Rede sein. Teilweise führen wir diese Abflüsse auf Liquidationen seitens der Aktien- und Rohstofffonds zurück, die dort früher überschüssige Liquidität "geparkt" haben dürften.
Auch Spekulanten ziehen sich aus dem Goldmarkt zurück
Auch sind die sog. Netto-Long Positionen der nicht-kommerziellen Händler für Gold an der COMEX, also die Differenz zwischen den Long- und Short-Positionen der Großanleger, zuletzt dramatisch gesunken. Innerhalb der letzten zwei Monate haben sich die Positionen mehr als halbiert und liegen jetzt auf dem niedrigsten Niveau seit über einem Jahr (Grafik 1).
Pessimismus so hoch wie selten zuvor
Die Stimmung der Teilnehmer am Goldmarkt ist derzeit so schlecht wie selten zuvor. Laut Stimmungsindikatoren von NDR ist der Markt jetzt ebenso extrem pessimistisch wie zuletzt vor gut einem Jahr, als der Goldpreis noch unter 700 USD notierte. In den darauf folgenden Monaten ist der Goldpreis um knapp 50% auf über 1.000 USD je Unze gestiegen. Auch wenn wir zurzeit nicht vom gleichen Ausmaß der Aufwertung ausgehen, spricht der übertriebene Pessimismus für ein hohes Steigerungspotenzial.