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Geht die Finanzwelt jetzt unter?

22.09.2008  |  Marc Nitzsche
Was war denn das? Diese Woche wird wahrscheinlich als eine der turbulentesten Wochen der Börsengeschichte in die Historie eingehen. Gleich mehrere namhafte Banken mussten Insolvenz anmelden oder wurden von anderen im Rahmen eines Notfallprogramms übernommen. Zu nennen wären hier Lehman Brothers, die Gläubigerschutz beantragt haben beziehungsweise eventuell auch von Barclays übernommen werden könnten.

Des Weiteren teilte Merril Lynch mit, dass man sich nun von der Bank of America übernehmen lassen wird. Der Deal soll im ersten Quartal des Jahres 2009 abgeschlossen werden. Auch der amerikanische Versicherungsgigant AIG geriet heftig ins Schwanken und musste von der US-Regierung gestützt werden. Für insgesamt 85 Milliarden US-Dollar wurde der Konzern verstaatlicht. Die Liste an Banken die mittlerweile durch die Subprime-Krise bankrott gingen beläuft sich inzwischen auf vierzehn beziehungsweise dreizehn, wenn man Lehman Brothers nicht mit hinzu zählt, da deren Schicksal noch nicht klar ist.

Darüber hinaus wurden insgesamt sechs Banken und Finanzkonzerne von anderen übernommen, um Schlimmeres zu vermeiden. Darunter auch die bekannte Bear Sterns, Countrywide, Merril Lynch, AIG sowie möglicherweise Lehman Brothers und HBOS. Die Frage ist natürlich welcher Konzern als nächster umfällt und Gläubigerschutz beantragen muss. Analysten rechnen damit, dass uns noch weitere 250 Pleiten ins Haus stehen könnten, von denen die meisten höchstwahrscheinlich regionale Banken betreffen werden. Die Ausmaße sind bisher immer noch nicht absehbar und die Subprime- und Liquiditätskrise hat uns erneut heimgesucht.

Gerade für die Rohstoffmärkte bedeutete dies in dieser Woche heftige Turbulenzen. Gold beispielsweise hatte Tagesschwankungen von über Einhundert US-Dollar zu verzeichnen, was für dieses Metall ungewöhnlich ist. Auch Silber schwankte sehr stark und konnte teilweise deutlich zulegen. Der Grund für diese erratischen Bewegungen liegt darin, dass die Banken und auch deren Handelspartner (was vorwiegend Hedge Fonds sind) versuchen Liquidität aus risikoreichen Anlagen abzuziehen. Dazu gehören heftige Verkäufe in den Rohstoffmärkten wie wir sie in dieser Woche erneut gesehen haben.

Trotzdem sind wir der Auffassung, dass das Finanzsystem auch diese Krise meistern können wird, ähnlich wie die Savings & Loans Krise in den Achtziger Jahren, der 1.700 Banken zum Opfer gefallen waren. Allerdings müssen Investoren momentan sehr vorsichtig im Markt agieren und sollten nur mit geringem Risiko handeln.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de





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