Preiskapriolen an den Rohstoffmärkten
26.09.2008 | Sven Streitmayer
Die laufende Handelswoche an den Rohstoffmärkten begann gleich mit einem Paukenschlag. Mit einem dramatischen Preissprung von zwischenzeitlich knapp 25% auf 130 US-Dollar je Barrel verzeichnete der Ölpreis am späten Montagabend den stärksten Tagesanstieg aller Zeiten. Verursacher der beispiellosen Rallye am Ölmarkt - so die derzeitige These - war die hohe Anzahl an Leerverkäufern, also diejenige Spezies, die auf einen Preisverfall des schwarzen Goldes gesetzt hatte.
Ein erneut schwacher Dollar und der gigantische Rettungsplan des US-Finanzministeriums sorgten dagegen für steigende Ölnotierungen und machten so den "Öl-Shorties" einen Strich durch die Rechnung, so dass sich diese gezwungen sahen, ihre Verkaufspositionen wieder einzudecken. Da der Montag zugleich der letzte Handelstag des auslaufenden Oktoberkontraktes war, erfolgten die Last-Minute-Käufe der Spekulanten bei sehr geringen Börsenumsätzen, wodurch es schließlich zu den extremen Preisverwerfungen kam.
Im weiteren Wochenverlauf fiel der Ölpreis trotz einer unter normalen Umständen preistreibenden Nachrichtenlage wieder auf den Ausgangsstand bei rund 105 USD je Fass zurück. Grund hierfür war die wachsende Skepsis gegenüber den Erfolgsaussichten des "Troubled Asset Relief Program", mit dem die Feuerwehrmänner Paulson und Bernanke den Flächenbrand in der US-Finanzlandschaft löschen wollen. Dass die USBenzinvorräte auf den tiefsten Stand seit mehr als 40 Jahren gesunken sind, ging ebenso in den Wasserstandsmeldungen von der Finanzkrise unter wie die Nachricht, dass die Auslastung der US-Raffinerien inzwischen sogar den bisherigen Rekordtiefstand aus dem Hurrikan Katrina-Jahr 2005 unterschritten hat.
Auch in der kommenden Woche dürften die Rohstoffmarktakteure wieder mit Argusaugen auf die Verhandlungen von US-Finanzministerium und Kongress blicken. Denn eine erfolgreiche Verabschiedung des größten Rettungsplanes aller Zeiten - so die Hoffnung der Marktteilnehmer - könnte auch die schlingernde US-Konjunktur wieder ankurbeln und damit letztlich auch den seit Juli bestehenden Abwärtstrend der Rohstoffpreise stoppen. Zumindest der Krisenindikator Gold vermittelte in den letzten Tagen wieder etwas Entspannung, wenngleich wir dies eher in die Kategorie "Kuriosum" einordnen würden, als hieraus Hoffnung auf ruhigere Zeiten zu ziehen.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Ein erneut schwacher Dollar und der gigantische Rettungsplan des US-Finanzministeriums sorgten dagegen für steigende Ölnotierungen und machten so den "Öl-Shorties" einen Strich durch die Rechnung, so dass sich diese gezwungen sahen, ihre Verkaufspositionen wieder einzudecken. Da der Montag zugleich der letzte Handelstag des auslaufenden Oktoberkontraktes war, erfolgten die Last-Minute-Käufe der Spekulanten bei sehr geringen Börsenumsätzen, wodurch es schließlich zu den extremen Preisverwerfungen kam.
Im weiteren Wochenverlauf fiel der Ölpreis trotz einer unter normalen Umständen preistreibenden Nachrichtenlage wieder auf den Ausgangsstand bei rund 105 USD je Fass zurück. Grund hierfür war die wachsende Skepsis gegenüber den Erfolgsaussichten des "Troubled Asset Relief Program", mit dem die Feuerwehrmänner Paulson und Bernanke den Flächenbrand in der US-Finanzlandschaft löschen wollen. Dass die USBenzinvorräte auf den tiefsten Stand seit mehr als 40 Jahren gesunken sind, ging ebenso in den Wasserstandsmeldungen von der Finanzkrise unter wie die Nachricht, dass die Auslastung der US-Raffinerien inzwischen sogar den bisherigen Rekordtiefstand aus dem Hurrikan Katrina-Jahr 2005 unterschritten hat.
Auch in der kommenden Woche dürften die Rohstoffmarktakteure wieder mit Argusaugen auf die Verhandlungen von US-Finanzministerium und Kongress blicken. Denn eine erfolgreiche Verabschiedung des größten Rettungsplanes aller Zeiten - so die Hoffnung der Marktteilnehmer - könnte auch die schlingernde US-Konjunktur wieder ankurbeln und damit letztlich auch den seit Juli bestehenden Abwärtstrend der Rohstoffpreise stoppen. Zumindest der Krisenindikator Gold vermittelte in den letzten Tagen wieder etwas Entspannung, wenngleich wir dies eher in die Kategorie "Kuriosum" einordnen würden, als hieraus Hoffnung auf ruhigere Zeiten zu ziehen.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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