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Werden sich die Rohstoffe von der Kreditkrise erholen?

02.10.2008  |  Clif Droke
"Geld ist der Lebenssaft der Wirtschaft." Dieser bekannte Spruch ist einfach zu merken, aber noch einfacher ist es, ihn zu vergessen, wenn die Anlagepreise auf unvernünftige Extremstände getrieben werden. Verbraucher wie auch Investoren werden jetzt, da die Geldpanik weiter wütet, nachdrücklich daran erinnert, wie wahr dieser Ausspruch im Kern ist.

Der Begriff "Kreditkrise" kann eigentlich in zwei verschiedene und doch miteinander in Verbindung stehende Kategorien unterteilt werden. Auf der einen Seite ist die Kreditkrise eine Krise des Vertrauens. Vertrauen ist letztendlich die grundlegende Voraussetzung für jedes Bankensystem. Das gilt besonders für eines, das so riesig und vernetzt ist wie das US-Finanzsystem. Wenn das Vertrauen unter den Teilnehmern in ganz gleich welchem kreditbasierten Finanzsystem fehlt, wird Geld knapp und wenn die Angst lange genug andauert, dann werden die Räder des Kommerz' zum Stillstand kommen.

Die Kreditkrise kann auch synonym für den Begriff "Geldknappheit" stehen. Im Grunde genommen ist eine Kreditkrise ein Mangel an ausreichender Liquidität, wodurch der aktuellen Nachfrage durch das Bankensystem nicht nachgekommen werden kann. Liquidität kann knapp werden, entweder, weil es am Geld selbst mangelt oder weil jene, die dieses Geld haben, es nicht frei geben wollen. Das letztere ist ein Symptom extremer Angst, als Antwort auf die angesprochene Vertrauenskrise. Die in den USA wütende Kreditkrise, die sich ihren Weg auch in andere Länder bahnt, ist eine Kombination aus beidem, aber vor allen ist es eine Vertrauenskrise.

Noch gegen Anfang des Jahres boomte der Rohstoffmarkt trotz der Kreditkrise. In gewissem Maße heizte die Kreditkrise die Rohstoff-Rally an, da das Hot Money der Hedgefonds wie auch der Kleininvestoren nach maximalen Profiten bei minimalem Risiko suchte. Rohstoffe profitierten immer noch von dem starken Aufwärtsmomentum und wurden somit zur logischen Wahl für Vermögensverwalter, die versuchten, sich dem Risiko der Aktienmärkte zu entziehen. Gerade Gold und Silber profitierten von dieser Kombination aus Jagdmentalität nach Momentum und Zufluchtssuche nach Sicheren Häfen. Der Goldpreis berührte die psychologischen 1.000$/oz im März, inmitten des Jubelgeschreis und der wild-bullischen Stimmung. Unterdessen hob der Rohölpreis ab und stieg zu Preisständen auf, die noch wenige Jahre zuvor als undenkbar galten.

Leider schienen die meisten Investoren in diesen Märkten den alten Spruch zu vergessen: "Geld ist der Lebenssaft der Wirtschaft." Die Binsenweisheit trifft genauso für Rohstoffe zu, wie sie auch für Aktien oder eben für alles, was ökonomischen Wert hat, zutrifft. Als die Geldkontraktion, also der wesentliche Bestandteil der Kreditkrise, schließlich im Rohstoffsektor ihren Tribut forderte, zog die "Hot-Money-Schar" schnell ihr Geld aus dem Rohstoffsektor zurück und die hochfliegenden Preise drehten ab. Der Ölpreis fiel von fast 150 $/ Barrel im Juli auf ein Tief von 90 $/ Barrel im September.

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Dass Öl fast 40% seines Wertes in nur 2 Monaten verlieren konnte, zeugt von der Heftigkeit der wütenden Geldpanik. Dies ist ebenfalls ein Zeugnis für den Einfluss der Hedgefonds und Pensionsfonds. Ihre ausgedehnte Präsenz und ihre Tendenz zur Jagd nach Momentum sind zum großen Teil für den Preisansturm beim Rohöl verantwortlich gewesen. Noch vor einigen Monaten verbreiteten die Öl-Bullen Geschichten von Angebotskrisen beim Rohöl und starker Ölnachfrage seitens der Chinesen. Der schnelle Rückzug des Ölpreises ist ein klares Zeugnis der Macht spekulativer Impulse über die Fundamentaldaten hinaus.

Jetzt, da die Vertrauenskrise die Rohstoffe heftig in Mitleidenschaft gezogen hat, starren viele einstige Rohstoff-Bullen in den Abgrund riesiger Verluste. Die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Investorenpsyche sind ebenfalls enorm. Statt wildem Optimismus sind die Investoren meistens deprimiert und fragen sich, ob sich die Preise jemals wieder erholen werden. Die Investorenstimmung lief innerhalb nur weniger Wochen von einem Extrem des Zyklus zum anderen über und jeder scheint "zu fühlen", dass sie am Boden ist.

Es sind nicht ausschließlich die Rohstoffinvestoren, die die Folgen der Kreditkrise zu spüren bekommen. Die Rohstoffproduzenten bekommen dies auch zu spüren. Um einen Einblick zu bekommen, inwieweit sich die Krise auf Rohstoffunternehmen auswirkt, habe ich eine Reihe von Interviews mit den führenden Köpfen verschiedener Minenunternehmen, darunter auch Explorationsgesellschaften für Gold, Silber und Uran geführt. Sie können sicher schon erraten, dass es einigen Unternehmen besser geht als anderen, aber die meisten haben in unterschiedlichster Weise zu kämpfen. Die größte Herausforderung für diese Unternehmen ist die Frage, wie sie den Minensektor in Anbetracht des herrschenden Investitionsklimas für Kleininvestoren interessant machen können.

Colin Sutherland ist Präsident und CEO von Nayarit Gold Inc., eines kanadischen Explorationsunternehmens für Gold- und Silber, dessen Hauptsitz sich in Novia Scotia befindet. Das Unternehmen kontrolliert Minenkonzessionen von über 12.000 Hektar im mexikanischen Bundestaat Nayarit, bekannt als das Orion Project. Nayarit geht es besser als es den meisten Junior-Bergbaugesellschaften zurzeit geht. Zum großen Teil liegt das auch am Talent von Herrn Sutherland und seinen Co-Managern. Ein Beleg für seinen scharfen Führungs- und Geschäftssinn ist die Tatsache, dass erst kürzlich in der Business Hour des Fernsehsenders Fox ein Beitrag über ihn gezeigt wurde. Dass Fox den Manager eines Junior-Bergbauunternehmens zu Wort kommen lässt, ist extrem selten.

Sutherlands Talent ermöglichte es auch, dass sich das Unternehmen erst kürzlich beindruckende Finanzquellen von großen Kanadischen Banken sichern konnte. Seine Firma sucht immer noch nach der Gelegenheit zu großen Durchbruch, die die Vorstellungskraft der Rohstoffinvestorenwelt auf sie lenken soll.





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