Finanzkrise verlängert Rohstoffhausse
02.10.2008 | Sven Streitmayer
Die Rohstoffmärkte befinden sich weiterhin fest im Würgegriff der Finanzkrise. Jüngstes “Opfer“ ist der Ölpreis, der zu Wochenbeginn kurzerhand um rund 11 Dollar bzw. 10% einbrach nachdem es sich abgezeichnet hatte, dass das viel beschworene USRettungspaket in dieser Form nicht die benötigte Zustimmung der Abgeordneten erhalten würde. Für das schwarze Gold war dies der größte prozentuale Preisrückgang seit November 2001. Zeitgleich verzeichnete der US-Aktienmarkt mit Verlusten von bis zu 9% gar den stärksten Kursrutsch seit dem Börsencrash von 1987. Ebenfalls von historischem Ausmaß liest sich die Bilanz der Rohstoffe für das gerade abgelaufene dritte Quartal. Denn mit einem Preisrückgang von 25% gemessen am Reuters/ Jefferies CRB-Index sind die Rohstoffpreise in den vergangenen drei Monaten so schnell gefallen wie noch nie zuvor in der über fünfzigjährigen Geschichte des Rohstoffindex.
Nach dem beispiellosen Absturz von Öl, Kupfer, Weizen und Co. drängt sich die Frage nach dem Ende der nunmehr sechs Jahren währenden Rohstoffhausse geradezu auf. Ist das was gestern noch galt, nämlich Rohstoffknappheit und eine rasant wachsende Nachfrage aus den Schwellenländern heute plötzlich passé? Unwahrscheinlich! Im Gegenteil: Langfristig dürfte die aktuelle Krise die Rohstoffhausse sogar noch zusätzlich befeuern. Rückblickend wird man dann wohl feststellen, dass die Kreditrestriktionen im Nachgang der Finanzkrise sowie die Aussicht auf eine konjunkturelle Nachfrageschwäche zu einer Vernachlässigung dringend nötiger Rohstoffprojekte geführt haben.
Erste Anzeichen hierfür gibt es schon heute. Große Metallkonzerne wie etwa Alcoa (Aluminium), Jinchuan (Nickel) oder Teck Cominco (Zink) fahren bereits reihenweise die Produktion zurück oder ziehen sich von geplanten Investitionen bzw. Fusionen (Xstrata/ Lonmin) zurück. Sicherlich, auf Sicht der nächsten zwei bis drei Quartale wird dies alles den Rohstoffpreisen kaum zu größeren Sprüngen verhelfen. Danach dürften die Klagen der Verbraucher über die steigenden Rohstoffpreise aber wieder lauter werden.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Nach dem beispiellosen Absturz von Öl, Kupfer, Weizen und Co. drängt sich die Frage nach dem Ende der nunmehr sechs Jahren währenden Rohstoffhausse geradezu auf. Ist das was gestern noch galt, nämlich Rohstoffknappheit und eine rasant wachsende Nachfrage aus den Schwellenländern heute plötzlich passé? Unwahrscheinlich! Im Gegenteil: Langfristig dürfte die aktuelle Krise die Rohstoffhausse sogar noch zusätzlich befeuern. Rückblickend wird man dann wohl feststellen, dass die Kreditrestriktionen im Nachgang der Finanzkrise sowie die Aussicht auf eine konjunkturelle Nachfrageschwäche zu einer Vernachlässigung dringend nötiger Rohstoffprojekte geführt haben.
Erste Anzeichen hierfür gibt es schon heute. Große Metallkonzerne wie etwa Alcoa (Aluminium), Jinchuan (Nickel) oder Teck Cominco (Zink) fahren bereits reihenweise die Produktion zurück oder ziehen sich von geplanten Investitionen bzw. Fusionen (Xstrata/ Lonmin) zurück. Sicherlich, auf Sicht der nächsten zwei bis drei Quartale wird dies alles den Rohstoffpreisen kaum zu größeren Sprüngen verhelfen. Danach dürften die Klagen der Verbraucher über die steigenden Rohstoffpreise aber wieder lauter werden.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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