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Rohstoffe - Wie geht es weiter? (Teil I)

06.10.2008  |  Marc Nitzsche
Nach unserer letzten Kolumne über die amerikanische Immobilienkrise und das geplante Rettungspaket der US-Regierung, haben wir sehr viele Zuschriften von Lesern erhalten, wie es mit den Rohstoffen und vor allem den Rohstoffaktien in der Zukunft weiter gehen wird. Bevor wir hierauf näher eingehen werden und unsere Vermutungen darlegen, wollen wir Sie kurz über den aktuellen Stand des Rettungspakets für die Finanzmärkte informieren.

Genauso wie wir, waren sehr viele Händler davon überzeugt, dass der Rettungsplan das amerikanische Repräsentantenhaus am Montag erlassen wird. Es kam jedoch anders, da einige Politiker gegen den Antrag gestimmt hatten, weswegen dieser vorerst abgelehnt wurde. Dies hatte an den Börsen den größten Kurssturz seit dem Crash im Jahr 1987 ausgelöst und dadurch die Politiker noch einmal zum Nachdenken gezwungen.

Mittlerweile wurde ein neuer Vorschlag, der nur geringe Veränderungen enthält wie beispielsweise Steuererleichterungen für Filmstudios in Hollywood in beiden Kammern des Kongress (Repräsentantenhaus und Senat) verabschiedet. Die Märkte haben dadurch wieder neue Hoffnung gefasst und konnten erst einmal zulegen. Fraglich bleibt jedoch, ob sich diese Stimmung nun halten kann und endlich ein Boden an den Märkten gefunden wird.

Die zentrale Frage ist jedoch, welche Auswirkungen dies auf die Rohstoffe. und vor allem Rohstoffaktien im speziellen haben wird. Hierfür müssen wir einen Schritt weiter gehen als bis zum Notfallplan der amerikanischen Regierung und einen Blick auf den Geldmarkt werfen. Dieser Markt beinhaltet Finanzinstrumente mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten. Hierbei tritt ganz besonders der LIBOR (London Interbank Offered Rate) in den Vordergrund, da dieser dem Zinssatz entspricht zu dem sich die Banken in London Gelder für drei Monate leihen. Dieser ist am Freitag auf 5,33 Prozent explodiert und zeigt, dass sich die Banken gegenseitig nicht mehr trauen und extreme Zinsen verlangen.

Für Rohstofffirmen und andere Betriebe ist dies sehr negativ, da der LIBOR oftmals als Komponente bei größeren Krediten und auch Swaps (Tauschgeschäften) verwendet wird. Von vielen Unternehmen ist zu hören, dass es sehr schwer ist an Geld zu kommen und wenn überhaupt ein Kreditgeber gefunden wird, verlangt dieser horrende Zinsen. Wir gehen deswegen davon aus, dass viele Projekte gerade im Rohstoffbereich die in der Regel auf Kreditfinanzierungen basieren abgesagt werden müssen. Dies betrifft sowohl viele Bergbauunternehmen als auch massiv die Agrarbranche. Auf die genauen Auswirkungen werden wir in der nächsten Ausgabe näher eingehen.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de








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