Rohstoffe - Wie geht es weiter? (Teil II)
13.10.2008 | Marc Nitzsche
Bereits in unserer letzten Kolumne hatten wir über die Turbulenzen an den Rohstoffmärkten und den Auswirkungen des hohen LIBOR-(London Interbank Offered Rate) Zinssatzes auf die Rohstoffmärkte gesprochen. Wir kamen dabei zu dem Schluss, dass viele Projekte nicht mehr realisiert werden können. Dies betrifft unter anderem die Bergbauindustrie, da diese sehr stark von der Kreditvergabe der Banken abhängig ist.
Momentan sind jedoch die Geldhähne vollkommen eingetrocknet und niemand ist mehr bereit Kredite zu vergeben. Dies hat sich in der abgelaufenen Woche sogar noch verschärft, da die Banken sich gegenseitig kaum noch trauen und nicht einmal anderen namhaften Kreditinstituten Gelder ausleihen. Die Notenbanken hatten versucht mit hunderten von Milliarden US-Dollar diese Kreditklemme zu lösen, jedoch sind alle Versuche bisher verpufft. Am schlimmsten wirkt sich diese Entwicklung an den Kreditmärkten auf kleinere und mittlere Firmen aus, die keine Möglichkeit besitzen an das so dringend benötigte Geld für die Umsetzung ihrer Projekte zu kommen.
Die Auswirkungen dürften auf mittel- bis langfristige Sicht sehr positiv für die Rohstoffmärkte sein, da das Angebot dadurch extrem verknappt wird und auf Sicht von zwei Jahren sicherlich wieder zu steigenden Preisen vor allem bei den Agrarrohstoffen führen wird. Aufgrund der massiven Aufwärtsbewegung des Getreidesektors in diesem Jahr wurden viele Projekte vor allem in Brasilien und Argentinien gestartet, die das Angebot deutlich ausweiten hätten sollen. In diesen Ländern gibt es extrem große Flächen für den Anbau von Getreide, die jedoch aufgrund mangelnder Investitionen in die Infrastruktur nicht umgesetzt werden konnten. Nachdem die Preise Allzeithochs erreicht hatten war es auf einmal lukrativ diese Flächen zu erschließen.
Inzwischen wurde uns jedoch berichtet, dass dieses Vorhaben unrentabel wurde da einerseits die Preise für Mais, Weizen und Sojabohnen deutlich eingebrochen sind und andererseits die Kosten für Kredite sofern überhaupt welche gewährt werden, enorm angestiegen sind. Ähnliche Berichte erhalten wir auch seitens der Bergbauindustrie, da viele Minenprojekte aufgrund mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten geschlossen werden mussten. Interessant ist, dass fast alle Medien und Rohstoffanalysten sich dieses Umstands noch gar nicht bewusst sind.
Wir sind davon überzeugt, dass die Rohstoffrallye sicherlich noch einige Jahre weiter gehen wird. Allerdings möchten wir auch darauf hinweisen, dass die aktuelle Korrektur kurzfristig den Markt weiterhin dominieren wird.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
Momentan sind jedoch die Geldhähne vollkommen eingetrocknet und niemand ist mehr bereit Kredite zu vergeben. Dies hat sich in der abgelaufenen Woche sogar noch verschärft, da die Banken sich gegenseitig kaum noch trauen und nicht einmal anderen namhaften Kreditinstituten Gelder ausleihen. Die Notenbanken hatten versucht mit hunderten von Milliarden US-Dollar diese Kreditklemme zu lösen, jedoch sind alle Versuche bisher verpufft. Am schlimmsten wirkt sich diese Entwicklung an den Kreditmärkten auf kleinere und mittlere Firmen aus, die keine Möglichkeit besitzen an das so dringend benötigte Geld für die Umsetzung ihrer Projekte zu kommen.
Die Auswirkungen dürften auf mittel- bis langfristige Sicht sehr positiv für die Rohstoffmärkte sein, da das Angebot dadurch extrem verknappt wird und auf Sicht von zwei Jahren sicherlich wieder zu steigenden Preisen vor allem bei den Agrarrohstoffen führen wird. Aufgrund der massiven Aufwärtsbewegung des Getreidesektors in diesem Jahr wurden viele Projekte vor allem in Brasilien und Argentinien gestartet, die das Angebot deutlich ausweiten hätten sollen. In diesen Ländern gibt es extrem große Flächen für den Anbau von Getreide, die jedoch aufgrund mangelnder Investitionen in die Infrastruktur nicht umgesetzt werden konnten. Nachdem die Preise Allzeithochs erreicht hatten war es auf einmal lukrativ diese Flächen zu erschließen.
Inzwischen wurde uns jedoch berichtet, dass dieses Vorhaben unrentabel wurde da einerseits die Preise für Mais, Weizen und Sojabohnen deutlich eingebrochen sind und andererseits die Kosten für Kredite sofern überhaupt welche gewährt werden, enorm angestiegen sind. Ähnliche Berichte erhalten wir auch seitens der Bergbauindustrie, da viele Minenprojekte aufgrund mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten geschlossen werden mussten. Interessant ist, dass fast alle Medien und Rohstoffanalysten sich dieses Umstands noch gar nicht bewusst sind.
Wir sind davon überzeugt, dass die Rohstoffrallye sicherlich noch einige Jahre weiter gehen wird. Allerdings möchten wir auch darauf hinweisen, dass die aktuelle Korrektur kurzfristig den Markt weiterhin dominieren wird.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de