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Überzogener Preiseinbruch

17.10.2008  |  Dr. Frank Schallenberger
Die Rohstoffpreise haben auch in der abgelaufenen Woche ihre Baisse fortgesetzt. Zum Ende der Woche erholten sich die Preise zwar wieder leicht, unter dem Strich blieb aber meist ein dickes Minus. So ermäßigte sich der Ölpreis um rund 10%, Zink büßte etwa 15% ein und sogar das Krisenmetall Gold verbuchte Abschläge von ca. 7%. Das weltweit trübe Konjunkturszenario in Zusammenhang mit der Finanzkrise schickt die Preise weiterhin auf Talfahrt.

Einige Indikatoren legen aber mittlerweile die Vermutung nahe, dass die Preisabschläge nach unten auf dem jetzigen Niveau deutlich überzogen sind. So liegt beispielsweise der Ölpreis etwa 40 Dollar oder 35% unterhalb der 200-Tage-Linie. Der Preis für Platin notiert etwa 800 Dollar oder 50% unter dem 200-Tage-Schnitt. Und Nickel liegt sogar 14.000 Dollar oder fast 60% unter dem durchschnittlichen Preis der letzten 200 Tage.

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Zwei wichtige Punkte dürften dafür sorgen, dass der überzogenen Preisrutsch bei vielen Rohstoffen in den nächsten Monaten wieder korrigiert wird. Zum einen wird die Nachfrage nicht so stark einbrechen, wie es momentan an den Märkten befürchtet wird. Die relativ robuste Konjunktur in Asien wird beispielsweise die Ölnachfrage auch im Jahr 2009 steigen lassen. Bei den Basismetallen dürfte der asiatische Konsum, der bei Kupfer und Co. im Verhältnis zum weltweiten Konsum 50% und mehr ausmacht die Nachfrage ebenfalls auf einem relativ hohen Niveau halten. Zudem dürfte das Angebot an Rohstoffen in den nächsten Monaten deutlich zurückgehen. Die OPEC wird auf der eilig einberufenen Konferenz am 24. Oktober die Förderung drosseln.

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Selbst eine Quotenermäßigung von 1 Mio. Barrel pro Tag würde bei dem aktuellen tiefen Ölpreisniveau nicht überraschen. Auch bei den Metallen sind Förderkürzungen vorprogrammiert, da Produktionskosten bis zu 20.000 Dollar bei Nickel oder 1.500 Dollar bei Platin teilweise für hohe Verluste bei den Minenunternehmen sorgen. Sobald sich die Verkaufspanik an den Märkten legt und der Fokus sich wieder auf die Fundamentaldaten richtet, dürften damit die meisten Rohstoffpreise wieder deutlich anziehen.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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