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Edelmetalle: Krisenmetall nach Finanzmarktrettung schwächer

21.10.2008  |  Thorsten Proettel
Goldpreis fällt in Wochenfrist um 100 US-Dollar

Die relative Entspannung der Lage an den weltweiten Finanzmärkten hat auch den Goldpreis nicht unberührt gelassen. Während das gelbe Metall vor der Ausarbeitung eines europäischen Rettungspaketes für die Banken am Freitag vor einer Woche noch um die 900-Dollar-Marke pendelte, liegt der Preis aktuell rund 100 US-Dollar niedriger. Eine Verkaufswelle von Seiten der Anleger kann indes nicht ausgemacht werden. Zwar haben die großen börsengehandelten Goldfonds in den letzten Tagen einen Teil ihrer Bestände abgegeben. Dabei handelte es sich aber nur um Mengen, die durchaus vom Markt gut aufgenommen werden können. Zudem liegt der Goldbestand nach den Verkäufen sogar rund 40 Tonnen über dem Niveau von vor zwei Wochen, so dass per Saldo kein zusätzliches Angebot entstanden ist.
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Allzeithoch auf Euro-Basis

Interessanterweise hat der Goldpreis auf Eurobasis Anfang Oktober weitgehend unbemerkt ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einem Preis von mehr als 660 Euro je Feinunze kostete das gelbe Metall sogar mehr als im März dieses Jahres, als auf Dollarbasis ein Allzeithoch von über 1.000 US-Dollar erklommen wurde. Die Divergenz geht auf den Wechselkurs der amerikanischen Währung zurück, der seitdem stark gefallen ist. Während ein Euro im Frühjahr noch etwa 1,58 US-Dollar kostete, beträgt der Preis der Gemeinschaftswährung derzeit nur noch 1,35 US-Dollar. Verschiedene Aspekte sprechen allerdings dafür, dass der Greenback auf dem aktuellen Niveau überkauft ist und dass der Wechselkurs gegenüber dem Euro deshalb zukünftig wieder ansteigen dürfte. Unabhängig von immer möglichen Schwankungen erscheint auch der Goldpreis aktuell vergleichsweise billig.

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Übertreibung bei weißen Edelmetallen

Noch viel mehr als Gold sind die weißen Edelmetalle in den letzten Wochen von den Marktturbulenzen mitgerissen worden. Da sowohl Silber wie auch Platin und Palladium überwiegend in der Industrie eingesetzt werden und sich die Konjunkturaussichten nochmals eingetrübt haben, ist eine gewisse Skepsis in Bezug auf die Preisentwicklung durchaus verständlich. Das mittlerweile erreichte Niveau insbesondere bei Platin und Silber spricht allerdings mehr für einen in Panik überverkauften Markt als für eine gesunde Neubewertung der Lage. Dies ist im langfristigen Vergleich besonders gut zu erkennen. Beispielsweise beträgt der Abstand des Platinpreises zu seiner 200-Tage-Linie rund 800 US-Dollar und markiert damit einen noch nie dagewesenen Preiseinbruch.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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