Gold - mit neuen Jahrestiefs

Die sich in der Analyse vom 9. Oktober abzeichnende Dynamik entlud der Goldpreis mit heftigen Paukenschlägen in Richtung Süden - der Glanz verging somit recht schnell. Mit dem erneuten Abtauchen unter 850/60 nur einen Tag nach Erstellung der Analyse, nämlich am 10. Oktober, wurde bereits das entscheidende Preislevel durchbrochen und die damalige Annahme: "Das ein Tageschlusspreis eben unter diesem Preisniveau zur Vorsicht mahnt." bewahrheitete sich, wie man aktuell anhand der neuen Jahrestiefs sieht, recht deutlich. Auch wenn der physische Markt leergefegt ist und die deutlichen Aufpreise des physischen Goldmarkts sowie erhebliche Wartezeiten bei entsprechenden Bestellungen eine andere Sprache sprechen müssten. So bleibt festzustellen, dass eben der Terminmarkt aufgrund des spekulativen Charakters bedingt durch zahlreiche Hedgefunds und anderer Handelseinflüsse durchaus ein gewisses Eigenleben entwickeln kann.



Fazit:

Auch im Goldchart ist nunmehr eine Vergrößerung des Zeitfensters auf zunächst 3 Jahre nötig um mögliche Korrekturziele benennen zu können. Auch wenn sich der Goldpreis aus Gesamtmarktbetrachtungsweise in den vergangenen Tagen noch recht gut hielt, so steht mit der Ausbildung der neuen Jahrestiefs von gestern das Chartbild derzeit klar auf der Kippe. Kann sich Gold nicht rasch wieder über 745 Dollar stabilisieren und folglich in den Trendkanal zurückkehren, so droht ein weiterer Abverkauf bis unter 700 Dollar mit der Tendenz die Preisniveaus um 650 Dollar aus 2007 zu testen. Gelingt jedoch ein Rücklauf über 745 Dollar, sollte zumindest kurzfristig eine Erholungsbewegung bis 835 Dollar einsetzen.




Long Szenario:

Gold fängt sich im Bereich um 730 Dollar und markiert keine Preistiefs per Tagesschlusspreis unter den letzten Tiefs. Mit dem Anstieg über 745 Dollar kehrt der Goldpreis wieder in den Abwärtstrendkanal zurück und bietet Erholungspotenzial bis in die Region um 815 bzw. 835 Dollar. Gelingt gar der Anstieg über 845 Dollar, wird weiteres Aufwärtspotenzial bis rund 910 Dollar freigesetzt.


Short Szenario:

Durch die Ausbildung neuer Preistiefs wird die zunehmende Schwäche deutlich und mit einem Tagesschlusspreis von unter 725 Dollar wird weiteres Abwärtspotenzial bis zunächst 695 und anschließend 660 Dollar eröffnet. Sofern Gold das Preisniveau um 660 Dollar nicht verteidigen kann, steht wohl oder übel der Test der seit 2001 bestehenden Aufwärtstrendlinie an. Diese verläuft aktuell um 615 Dollar und sollte tunlichst nicht, für mittel- bis langfristig steigende Notierungen, unterboten werden.


© Christian Kämmerer